Das Klima verändert sich auch hierzulande spürbar. Die Temperaturen steigen und es wird immer heißer und trockener. In größeren Wohnräumen kann sich daher die Anschaffung einer Klimaanlage lohnen. Es gibt zwar gute Modelle auf dem Markt, jedoch sind die von Stiftung Warentest getesteten Splitgeräte teuer und nicht besonders umweltfreundlich.
Es braucht keine Klimaexpertin zu sein, um zu erkennen, dass sich in den letzten Jahren spürbare Veränderungen ergeben haben. An manchen Orten in Deutschland werden im Sommer Temperaturen von über 40 Grad Celsius erreicht – wer hätte das vor 20 Jahren gedacht? Diese Hitze kann zu Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Erschöpfung und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Klimaanlagen können hier Abhilfe schaffen und den Aufenthalt in der eigenen Wohnung angenehmer machen. Doch man sollte bedenken, dass diese Geräte potenziell klimaschädliche Kältemittel nutzen und den Stromverbrauch erhöhen. Daher sollte man sich bei den aktuell steigenden Strompreisen die Anschaffung einer Klimaanlage gut überlegen.
Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 6/2022 acht Splitgeräte für größere Räume genauer untersucht. Diese bestehen aus einem Innen- und Außenteil und werden fest installiert. Die Preisspanne der getesteten Modelle reicht von 990 bis 2.630 Euro und verursacht über einen Zeitraum von 10 Jahren Stromkosten von 390 bis 525 Euro. Die gute Nachricht ist, dass es mehrere gute Geräte zur Auswahl gibt.
Testsieger von Daikin (Splitgerät)
Einer der Testsieger ist das Daikin FTXM25R + RXM25R Modell. Für rund 1.500 Euro bekommt man hier ein gutes Gerät, das sehr energieeffizient und leise arbeitet und eine gute Temperaturverteilung schafft. Es hat jedoch eine etwas höhere Menge des Kältemittels R32 im Vergleich zu anderen Geräten. Die Bedienung und Reinigung sind jedoch einfach und unkompliziert.
Testsieger von Midea (Splitgerät)
Das Midea MSAGAU-09HRFN8-ME + MOX201-09HFN8-ME Modell erreicht die gleiche Gesamtnote wie das Daikin Modell und ist somit der zweite Testsieger. Es kühlt besser als andere Modelle, hat jedoch eine etwas lautere Geräuschentwicklung. Die Handhabung ist in Ordnung.
Preistipp von LG (Splitgerät)
Das LG DC09RH.NSJ + CD09RH.UL2 Modell ist das günstigste getestete Splitgerät und gleichzeitig der Preistipp. Mit der Gesamtnote 2,5 erfüllt es die Kriterien “gut und günstig”. Die Temperaturverteilung und Kühlleistung sind gut, jedoch gibt es Verbesserungspotenzial bei den Umwelteigenschaften.
Worauf man beim Kauf einer Klimaanlage achten sollte
Die erste Entscheidung, die getroffen werden muss, ist, ob man sich für ein Splitgerät oder einen Monoblock entscheidet. Splitgeräte sind die bessere Wahl, wie auch der Test von Stiftung Warentest zeigt. Folgende Eigenschaften sind bei Splitgeräten wichtig:
- Energieeffizienz: Daikin erzielte hier die beste Bewertung.
- Geräuschentwicklung: Die Splitgeräte sollten sowohl innen als auch außen nicht zu laut sein.
- Kältemittel: Die Treibhauswirkung des verwendeten Kältemittels variiert bei den verschiedenen Modellen.
- Kühlleistung: Die Geschwindigkeit, mit der ein Raum auf die gewünschte Temperatur abgekühlt werden kann.
- Temperaturverteilung: Wie gut schafft es das Gerät, im gesamten Raum eine angenehme Temperatur zu erzeugen?
- Handhabung: Wie einfach ist die Bedienung des Geräts? Eine automatische Steuerung und eine App-Bedienung sollten Standard sein.
Was man für eine Klimaanlage ausgeben sollte
Die Anschaffungskosten einer Klimaanlage beginnen bei rund 1.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Einbau, der von einem Fachmann durchgeführt werden sollte. Zusätzlich fallen jährlich etwa 40 bis 50 Euro Stromkosten an. Diese Kosten können weiter steigen, wenn der Strom teurer wird. Das LG-Modell ist eine gute und kostengünstige Klimaanlage. Es zeigt auch, dass man ruhig eine Preisgrenze von 1.500 Euro setzen kann. Das ist der Preis des Testsiegers, während die teureren Geräte von Toshiba, Hitachi und Mitsubishi im Test schlechter abschneiden.
Verschiedene Arten von Klimageräten
Es gibt zwei Arten von Klimageräten zur Auswahl:
- Splitmodelle: Diese bestehen aus einem Innen- und Außengerät und sind fest installiert. Sie kühlen Räume schneller und verbrauchen weniger Strom. Der Einbau muss jedoch von einem Fachmann durchgeführt werden und sie sind im Vergleich teurer.
- Monoblock: Diese Lösung wird nur im Innenraum aufgestellt und die warme Luft wird über einen Abluftschlauch nach draußen geleitet. Sie sind mobil und erfordern keine Installation, sind aber weniger effizient und führen zu höherem Stromverbrauch.
So testet Stiftung Warentest Klimaanlagen
Stiftung Warentest untersuchte die Klimaanlagen in einem Raum mit 14 Quadratmetern Fläche und 2,80 Metern Höhe. Dabei wurden die Umwelteigenschaften (50%), die Kühlleistung (35%) und die Handhabung (15%) bewertet. Dabei wurden Kriterien wie Energieeffizienz, Geräuschentwicklung, Kältemittel und Temperaturverteilung berücksichtigt.
Keine echten Verlierer im Test
Im Test gab es keine wirklichen Verlierer, da alle Geräte gute Bewertungen erhielten. Das teuerste Modell von Hitachi landete jedoch auf dem vorletzten Platz, da es in den Umwelteigenschaften schlechter abschnitt als die anderen Geräte.
Installation einer Klimaanlage
Für die Installation einer Splitklimaanlage benötigt man die Zustimmung des Eigentümers, da die Außengeräte nicht nur laut, sondern auch optisch nicht ansprechend sind. Bei Monoblockklimaanlagen ist keine Zustimmung erforderlich. Der Einbau von Splitgeräten darf jedoch nur von einem Fachmann durchgeführt werden.
Sind Klimaanlagen Virenschleudern?
Klimaanlagen gelten oft als Krankheitsüberträger. Allerdings tragen sie nicht wesentlich zur Verbreitung von Viren bei. Aerosole, die Viren übertragen können, verteilen sich ohnehin schnell im Raum. Es ist jedoch wichtig, die Klimaanlage regelmäßig zu reinigen, um die Verbreitung von Bakterien zu vermeiden.
Steuerung der Klimaanlage per App
Alle getesteten Klimaanlagen können per App gesteuert werden, was besonders praktisch ist, wenn man unterwegs ist. Man kann die Klimaanlage schon vorher einschalten, sodass man in einen bereits gekühlten Raum zurückkehren kann. Die Testsieger und der Preistipp verfügen bereits über ein WLAN-Modul. Bei anderen Modellen sollte man darauf achten, dass das WLAN-Modul möglicherweise separat erworben werden muss.
Alternativen zu teuren Splitgeräten
Monoblockklimageräte sind eine Alternative zu Splitgeräten. Sie sind mobil und können ohne Installation in Betrieb genommen werden. Allerdings haben sie einen geringeren Kühlungseffekt und einen höheren Stromverbrauch. Es gibt auch andere Möglichkeiten, um die Raumtemperatur zu senken, wie Jalousien, Folien, Außenjalousien, Markisen, Bepflanzungen und Dämmmaßnahmen.
Schnelle Antworten auf wichtige Fragen
- Was kostet es, eine Klimaanlage einbauen zu lassen? Die Kosten liegen im Bereich von mehreren hundert Euro. Es ist ratsam, verschiedene Fachbetriebe nach einem Kostenvoranschlag zu fragen.
- Welche Klimaanlage ist gut und günstig? Das LG-Modell für knapp unter 1.000 Euro erfüllt diese Kriterien am besten.
- Welche Raumgröße schaffen Klimageräte? Die Kühlleistung variiert je nach Größe und Standort des Raums. Eine Beratung durch einen Fachbetrieb ist empfehlenswert.