Die Definition der Abschreibung im Handels- und Steuerrecht

Die Definition der Abschreibung im Handels- und Steuerrecht

Du möchtest mehr über den Begriff “Abschreibung” erfahren? In diesem Artikel erfährst du, was Abschreibungen handelsrechtlich und steuerrechtlich bedeuten und wie sie angewendet werden.

Was versteht man handelsrechtlich unter einer Abschreibung?

Im Handelsrecht dienen Abschreibungen der Darstellung der Vermögenslage und des Jahresüberschusses. Sie erfassen den Werteverzehr von Vermögensgegenständen und ermöglichen die periodengerechte Verteilung von Anschaffungs- und Herstellungskosten. Dabei spielen sowohl Anlagegüter als auch Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens eine Rolle. Die handelsrechtlichen Regelungen für Abschreibungen sind in § 253 Abs. 3 bis 5 HGB festgelegt. Hier sind verschiedene Arten von Abschreibungen vorgesehen, wie zum Beispiel planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen sowie Abschreibungen auf den niedrigeren Börsen- oder Marktpreis.

Was ist eine Absetzung für Abnutzung im Steuerrecht?

Im Steuerrecht wird die Abschreibung als Absetzung für Abnutzung (AfA) bezeichnet. Die steuerrechtliche Abschreibung regelt § 7 EStG. Hier werden unter anderem die linearen und degressiven AfA für bewegliche Wirtschaftsgüter festgelegt. Es gibt jedoch auch Abweichungen von den handelsrechtlichen Abschreibungsregeln, wie zum Beispiel die AfA-Methoden nach § 7g EStG. Bei steuerlichen Wahlrechten kannst du unabhängig von der Handelsbilanz entscheiden, wie du die Abschreibungen vornimmst.

Wann beginnt und endet der Abschreibungszeitraum bei der Absetzung für Abnutzung?

Der Abschreibungszeitraum bei der AfA beginnt, wenn du das wirtschaftliche Eigentum an einem Wirtschaftsgut erwirbst. Dies setzt unter anderem den Übergang der Gefahr des zufälligen Untergangs voraus. Der Abschreibungszeitraum endet, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten abgesetzt sind oder wenn die Wirtschaftsgüter aus dem Betrieb ausscheiden.

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Was sind steuerliche AfA Tabellen?

Steuerliche AfA-Tabellen dienen als Hilfsmittel zur Schätzung der Nutzungsdauer von Wirtschaftsgütern. Sie berücksichtigen sowohl die technische als auch die wirtschaftliche Nutzungsdauer. Obwohl die Tabellen nicht rechtsverbindlich sind, müssen sie in der Regel beachtet werden, um eine gleichmäßige Besteuerung zu gewährleisten. Allerdings ermöglicht der Bundesfinanzhof (BFH) in bestimmten Fällen Abweichungen von den amtlich vorgesehenen Nutzungsdauern, wenn objektiv nachprüfbare Gründe dafür sprechen.

Abschreibungen sind ein wichtiger Bestandteil der betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Planung. Indem du die verschiedenen Abschreibungsmethoden verstehst und sie korrekt anwendest, kannst du die Vermögenslage deines Unternehmens realistisch darstellen und steuerliche Vorteile nutzen.