Die betriebliche Altersvorsorge ist eine wichtige Säule für Arbeitnehmer, um für den Ruhestand vorzusorgen. Eine beliebte Option ist die Direktversicherung, die staatlich gefördert wird. Doch wie funktioniert diese Art der Altersvorsorge und wer profitiert davon? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die Direktversicherung wissen müssen.
Direktversicherung – Steuervorteile und staatliche Förderung
Bei der Direktversicherung fließt ein Teil des Gehalts im Rahmen der Entgeltumwandlung jeden Monat direkt in den Versicherungsvertrag. Besonders bei kleinen und mittleren Betrieben ist diese Form der Altersvorsorge beliebt, da sie keine eigene Pensionskasse unterhalten oder keine Direkt-/Pensionszusage machen können.
Die Direktversicherung bringt Arbeitgebern und Arbeitnehmern Vorteile bei Steuern und Sozialabgaben. Der Beitrag für die Versicherung wird noch vor der Berechnung von Steuern und Sozialabgaben an die Versicherung abgeführt. Dadurch sinken das Steuerbrutto und das sozialversicherungspflichtige Brutto (SV-Brutto) und es fallen weniger Abgaben an. So legen Angestellte viel für das Alter zurück, während ihr Nettogehalt nur moderat sinkt.
Wer zahlt die Beiträge bei Direktversicherungen?
Die Beitragszahlungen zur Direktversicherung können Arbeitgeber und Arbeitnehmer frei verhandeln. Der Arbeitgeber kann die Beiträge zusätzlich zum Lohn allein aufbringen, beide Seiten können sich die Belastung teilen oder der Mitarbeiter zahlt die Beiträge komplett. Es ist nur fair, wenn der Arbeitgeber mindestens die eingesparten Sozialabgaben mit in die Direktversicherung einfließen lässt.
Vorteile für den Arbeitnehmer
Angestellte profitieren auf verschiedene Arten von der betrieblichen Altersvorsorge über eine Direktversicherung. Zu den Pluspunkten zählen:
- Durch die nachgelagerte Besteuerung profitieren Angestellte heute und als Rentner von geringeren Steuerzahlungen, da die Einkünfte im Rentenalter meist geringer ausfallen.
- Die eingesparten Abgaben können als Rendite betrachtet werden, was die Direktversicherung besonders attraktiv in einem Niedrigzinsumfeld macht.
- Geringverdiener erhalten zusätzlich eine staatliche Förderung von 30 Prozent, solange sie jährlich mindestens 240 Euro und maximal 480 Euro für die private Vorsorge aufbringen.
- Es besteht die Möglichkeit, statt einer garantierten Rente nur eine Beitragszusage zu vereinbaren.
- Privat Krankenversicherte zahlen als Rentner keine Krankenkassenbeiträge für Auszahlungen aus der Direktversicherung.
Was geschieht bei einem Arbeitgeberwechsel?
Selbst ein Arbeitgeberwechsel beeinträchtigt die Vorteile einer Direktversicherung nicht. Die vom Angestellten selbst gezahlten Beiträge sind sicher und nach spätestens fünf Jahren Betriebszugehörigkeit sind auch die Beiträge des Arbeitgebers nicht rückforderbar. Der Beibehalt der Beiträge wird in den meisten Fällen sofort zugesichert.
Beim Wechsel des Jobs kann der neue Arbeitgeber die Direktversicherung übernehmen. Alternativ kann der Angestellte die Beiträge selbst weiterzahlen oder den Vertrag kurzzeitig beitragsfrei stellen. Je nach Dauer der Beitragsfreistellung sinkt jedoch die spätere Betriebsrente. Eine Kündigung und Auszahlung der Versicherung ist nicht möglich.
Nachteile für den Arbeitnehmer
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige negative Aspekte, die bei der Direktversicherung beachtet werden müssen:
- Die Entgeltumwandlung führt zu einem geringeren Bruttolohn, was niedrigere Leistungsansprüche bei der gesetzlichen Rente zur Folge hat.
- Die ausgezahlte Rente wird besteuert und für Verträge ab dem Jahr 2005 fallen zudem Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung an.
- Die Abschlusskosten der Direktversicherung sind für Mitarbeiter nicht transparent.
- Es besteht die Möglichkeit, statt einer garantierten Rente nur eine Beitragszusage zu vereinbaren.
Vorteile für den Arbeitgeber
Für Arbeitgeber ist die Direktversicherung eine gute Lösung, da sie dem Unternehmen nur Vorteile bietet:
- Durch die Entgeltumwandlung spart der Arbeitgeber Sozialabgaben ein.
- Es entfällt die Notwendigkeit, Geld für die Altersvorsorge der Mitarbeiter anzusparen und zu verwalten.
- Beim Wechsel eines Mitarbeiters kann die Direktversicherung an den neuen Arbeitgeber übergeben werden.
- Der Verwaltungsaufwand ist gering.
Die Direktversicherung – eine interessante Lösung
Die Direktversicherung ist eine wichtige Säule der betrieblichen Altersvorsorge und kommt den Bedürfnissen der Arbeitnehmer entgegen. Insbesondere in Zeiten häufiger Jobwechsel bietet sie eine gute Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen. Dank staatlicher Förderung werden Steuern und Abgaben der Sozialversicherung für die Beiträge in der Ansparphase nicht erhoben.
Bei der Planung einer Direktversicherung für die Altersvorsorge ist es wichtig, realistische Erwartungen zu haben und alternative Optionen zu prüfen. Beispielsweise sind private Rentenversicherungen oder kapitalbildende Lebensversicherungen mögliche Alternativen. Es empfiehlt sich, die verschiedenen Optionen sorgfältig zu prüfen und individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.