Die Pubertät ist eine herausfordernde und aufregende Lebensphase, sowohl für Jungen als auch für Mädchen. Neben den körperlichen Veränderungen erleben Jugendliche auch eine Veränderung ihrer Gefühle und ihres Verhaltens, was häufig zu Problemen führt.
Die Phasen der Pubertät
Die Pubertät beginnt bei Mädchen oft schon im Alter von 10 Jahren, während Jungen normalerweise erst zwei Jahre später in diese wichtige Entwicklungsphase eintreten. In etwa im Alter von 20 Jahren ist die Pubertät dann abgeschlossen.
1. Phase: Vorpubertät
Die Vorpubertät beginnt nach dem sogenannten Latenzalter, das die Zeit zwischen dem 6. und 10. Lebensjahr umfasst. Sie erstreckt sich von etwa dem 11. bis zum 14. Lebensjahr.
In dieser Phase treten die ersten Anzeichen der Pubertät meist gegen Ende der Grundschulzeit auf. Die Jugendlichen fangen langsam an, eigene Entscheidungen zu treffen und beginnen, die bisher geltenden Regeln ihrer Eltern zu hinterfragen. Trotzdem bleiben die Eltern wichtige Ansprechpartner für ihre Kinder, auch wenn diese nicht mehr wie “kleine Kinder” behandelt werden möchten.
Ein typisches Merkmal der Vorpubertät ist, dass sich die Jugendlichen vermehrt in ihr Zimmer zurückziehen und ihre beginnende Sexualität vor den Eltern verbergen. Dabei sehnen sie sich nach Eigenständigkeit, suchen aber dennoch Nähe und familiäre Geborgenheit.
Die Vorpubertät dauert normalerweise ein bis zwei Jahre.
Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen
Die vorpubertäre Phase unterscheidet sich je nach Geschlecht.
Bei Mädchen endet die Vorpubertät mit der ersten Regelblutung, während sie bei Jungen mit dem ersten Samenerguss endet. Danach beginnt die Hochphase der Pubertät.
2. Phase: Hochphase der Pubertät
Die Hochphase der Pubertät findet zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr statt und ist die eigentliche Pubertät. In dieser Zeit müssen Jugendliche zu sich selbst finden, was oft zu Konflikten führt, da sich ihre Wünsche und Vorstellungen häufig nicht mit denen ihrer Eltern in Einklang bringen lassen.
Die Hochphase der Pubertät bedeutet auch den Abschied von der Kindheit, was oft mit Leid und Ängsten verbunden ist. Die sexuelle Entwicklung schreitet in dieser Phase stetig voran.
Die körperlichen Veränderungen werden von den Jugendlichen oft als peinlich empfunden und sie vergleichen ihre Entwicklung häufig mit der von Gleichaltrigen. Gleichaltrige werden zu wichtigen Bezugspersonen, mit denen die Jugendlichen gerne gemeinsam Dinge erleben möchten.
Gleichzeitig gewinnt das andere Geschlecht im Laufe der Pubertät immer mehr an Bedeutung. Die Jugendlichen entdecken den Austausch von Zärtlichkeiten, erleben ihre erste Liebe oder sogar den ersten Geschlechtsverkehr. Dies führt zu einer verstärkten Aufmerksamkeit für das Thema Verhütung. Die Eltern reagieren oft besorgt auf diese Entwicklung und stellen viele Fragen zur Beziehung, was häufig zu Meinungsverschiedenheiten mit ihren pubertierenden Kindern führt.
Auch die Schule und die finanzielle Situation spielen eine wichtige Rolle in dieser Phase. Da Jugendliche ihre Probleme lieber mit Gleichaltrigen besprechen und die Einmischung ihrer Eltern ablehnen, können diese Konflikte verstärken.
3. Phase: Spätpubertät
Die Spätpubertät beginnt normalerweise ab dem 16. Lebensjahr und dauert bis zum 18. Lebensjahr. In einigen Fällen kann sie jedoch auch erst ab dem 21. Lebensjahr beginnen und bis zum 24. Lebensjahr andauern.
In dieser Phase haben sich die schlimmsten Konflikte meistens bereits gelegt. Die Jugendlichen haben sich an die neuen Entwicklungen gewöhnt und kommen besser damit zurecht. Die meisten Eltern haben die Eigenständigkeit ihrer Kinder akzeptiert, obwohl es immer noch zu Konflikten kommen kann.
In den meisten Familien entsteht eine freundschaftliche Beziehung zwischen Eltern und Jugendlichen. Die Jugendlichen entwickeln ihre eigene Identität weiter und integrieren sich zunehmend in die Gesellschaft.
Die Pubertät ist eine aufregende und herausfordernde Zeit, in der Jugendliche viele Veränderungen durchlaufen. Es ist wichtig, die Phasen der Pubertät zu verstehen und den Jugendlichen während dieser Zeit Unterstützung zu bieten.
