Die Dukan-Diät: Ein riskanter Trend

Die Dukan-Diät: Ein riskanter Trend

Die Dukan-Diät, benannt nach dem französischen Arzt Pierre Dukan, der mittlerweile seine Zulassung verloren hat, verspricht, schlank wie der Eiffelturm zu sein. Dieser Diät-Trend, der bereits seit über zehn Jahren in Frankreich bekannt ist, hat auch Hollywood und das royale England erobert. Millionen von Französinnen sollen damit erfolgreich abgenommen haben. Doch wie sinnvoll ist diese Methode wirklich und ist sie für die Gesundheit empfehlenswert?

INHALTSVERZEICHNIS

Die Idee

Die Dukan-Diät basiert auf einer proteinreichen, kohlenhydrat- und fettarmen Ernährung. Proteine spielen dabei eine entscheidende Rolle. Laut Dukan sind sie schwer verdaulich, was zu einem längeren Sättigungsgefühl führt. Zudem verbrennt der Körper beim Abbau von Proteinen viele Kalorien. Fleisch gilt dabei als wichtigste Proteinquelle, während pflanzliche Eiweiße als weniger wertvoll angesehen werden.

Außerdem legt Dukan großen Wert auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Mindestens zwei Liter Wasser pro Tag sind Pflicht, aber auch ungesüßte Kräuter-, Grün- und Schwarztees sowie Softdrinks mit Süßstoff sind erlaubt. Diese hohe Flüssigkeitszufuhr soll dazu beitragen, dass der Körper giftige Stoffwechselprodukte, die beim Abbau von Proteinen entstehen, besser ausscheiden kann.

Die Dukan-Diät berücksichtigt auch die psychologische Verfassung übergewichtiger Menschen, indem klare und einfache Regeln vorgegeben werden. Kalorien zählen ist nicht notwendig, und bei den meisten erlaubten Lebensmitteln darf man nach Lust und Laune zugreifen. Neben der Ernährungsumstellung setzt die Diät auch auf Bewegung, um gegen die Kilos anzukämpfen.

Die Phasen

Die Dukan-Diät besteht aus vier Phasen:

  1. Angriffsphase: In dieser Phase, die mindestens einen Tag und höchstens zehn Tage dauern kann, liegt der Fokus auf einer strikten Proteindiät. Es werden Lebensmittel aus elf Gruppen erlaubt, darunter mageres Fleisch, Innereien, Fische, Meeresfrüchte, Geflügel, Magermilchprodukte, Eier und pflanzliche Proteine wie Tofu. Während dieser Phase wird täglich zusätzlich anderthalb Esslöffel Haferkleie empfohlen, um Verstopfungen vorzubeugen. Auch Gewürze und entrahmte Milch sind erlaubt. Ein täglicher 20-minütiger Spaziergang ist ebenfalls Pflicht.

  2. Aufbauphase: In dieser Phase wechseln sich Tage mit ausschließlich proteinreicher Nahrung und Tage mit Proteinen und Gemüse ab. Es sind jedoch nicht alle Gemüsesorten erlaubt. 28 Gemüsesorten sind auf der Diät-Website aufgelistet. Stärkehaltige Gemüse wie Kartoffeln, Mais, Erbsen oder weiße Bohnen bleiben verboten. Auch in dieser Phase spielt Haferkleie (zwei Esslöffel täglich) und Bewegung (30 Minuten täglich) eine Rolle. Diese Phase endet, sobald das Wunschgewicht erreicht ist.

  3. Stabilisierungsphase: Die Länge dieser Phase hängt vom Gewichtsverlust ab. Pro verlorenem Kilogramm empfiehlt Dukan zehn Tage. In dieser Phase geht es darum, das erreichte Gewicht zu halten und den Jojo-Effekt zu vermeiden. Alle proteinreichen Lebensmittel aus Phase eins und alle Gemüsesorten aus Phase zwei sind erlaubt. Zusätzlich kommen täglich eine Portion Obst (außer bestimmte Sorten mit vielen Kalorien), zwei Scheiben Vollkornbrot und 40 Gramm Hartkäse wie Gouda oder Emmentaler hinzu. Zwei Mal pro Woche sind stärkehaltige Lebensmittel erlaubt, und auch Schlemmermahlzeiten sind einmal wöchentlich zugelassen.

  4. Erhaltungsphase: In dieser Phase sollen einige Regeln helfen, das Gewicht langfristig unter Kontrolle zu halten. Zusätzlich bietet der Ernährungsmediziner Pierre Dukan ein persönliches Coaching auf seiner Website an.

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Fazit

Die Dukan-Diät, basierend auf einer proteinreichen Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und wenig Fett, mag auf den ersten Blick verlockend klingen. Allerdings warnt die Ernährungsexpertin Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg vor den Risiken. Insbesondere in der ersten Phase sei der Eiweißanteil zu hoch, was die Nieren belasten und zu Krankheiten wie Gicht führen könne. Zudem fehlen durch den Verzicht auf Obst und Gemüse wichtige Vitamine.

Auch was die Umsetzbarkeit angeht, gibt es Bedenken. Viele scheitern an der strikten Proteindiät, und der Jojo-Effekt tritt häufig ein. Die Empfehlung, Süßstoff weitgehend unbeschränkt zu verwenden, ist ebenfalls umstritten, da diese Stoffe das Hungergefühl verstärken könnten.

Alles in allem ist die Dukan-Diät teuer, unausgewogen und riskant. Ernährungswissenschaftler zweifeln daran, dass man damit dauerhaft und gesund abnehmen kann. Für Vegetarier ist dieses Konzept ohnehin wenig geeignet. Daher empfiehlt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg, vor Beginn der Diät unbedingt Rücksprache mit einem Arzt zu halten.