In unserer heutigen Zeit gibt es eine Fülle von Literatur, die speziell für Mädchen in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen geschrieben wurden. Die Bücher handeln von Liebe, Freundschaft und den Herausforderungen der Pubertät. Doch das war nicht immer so. Bis ins 18. Jahrhundert hinein gab es nur einheitliche Kinder- und Jugendliteratur, die keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machte. Erst im 19. Jahrhundert begann man, die verschiedenen Entwicklungsphasen eines Mädchens zu berücksichtigen.
Einleitung
Die Mädchenliteratur ist eine geschlechtsspezifische Untergattung der Jugendliteratur, die sich an ein gesellschaftlich anerkanntes Bild von Mädchen anpasst. Die Literatur für Mädchen entwickelte sich erst, als man erkannte, dass Mädchen eine andere Entwicklung durchlaufen als Jungen. Die Vorstellungen darüber, wie ein Mädchen erzogen werden sollte, waren immer eng mit dem Zeitgeist und der vorherrschenden Rolle der Frau in der Gesellschaft verbunden.
Abriss der Entwicklung von Kinder- und Jugendliteratur
Um die Entwicklung der Mädchenliteratur zu verstehen, ist es wichtig, sich mit der Entstehung und Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur im Allgemeinen auseinanderzusetzen. Die Kinder- und Jugendliteratur entstand bereits im Mittelalter, allerdings unterschied sie sich stark von unserer heutigen Vorstellung von Kinderliteratur. Anfangs bestand die Literatur für Kinder aus Lernhilfen und Werken zur Vermittlung von Werten und Tugenden. Im Laufe der Zeit änderte sich dies, und es entstanden auch andere Werke wie Fabeln oder Volksbücher.
Herausbildung und Entwicklung der Mädchenliteratur von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert
Die Mädchenliteratur orientiert sich stets am Kindheitsbild einer bestimmten Zeit. Die Literatur für Mädchen spiegelt die Vorstellungen davon wider, was unter Kindheit und Pubertät zu verstehen ist und welche Bedeutung den verschiedenen Entwicklungsstufen beigemessen wird. Im 18. Jahrhundert begann man, die Mädchen durch moralische Erzählungen und Ratgeber auf ihre spätere Rolle als Frau, Mutter und Hausfrau vorzubereiten. Diese Art von Literatur legte den Fokus auf die Erziehung und vernachlässigte den Unterhaltungswert.
Im 19. Jahrhundert kam es zu einer grundlegenden Veränderung in der Mädchenliteratur. Die Romane wurden unterhaltsamer und richteten sich gezielt an junge Mädchen. Es entstand die sogenannte “Backfischliteratur”, die sich mit den Problemen und Herausforderungen der Pubertät auseinandersetzte. Die Mädchenliteratur passte sich den gesellschaftlichen Veränderungen an und entwickelte sich weiter.
Fazit
Die Entwicklung der Mädchenliteratur ist eng mit den gesellschaftlichen Vorstellungen von Mädchen und Frauen verbunden. Von den ersten Exempelgeschichten bis hin zur modernen Mädchenliteratur hat sich die Literatur stets an den Bedürfnissen und Entwicklungsphasen der Mädchen orientiert. Die Mädchenliteratur hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ist heute ein wichtiger Bestandteil der Jugendliteratur.