Die Geschichte des Diamantschliffs ist lang und faszinierend. Vom klassischen europäischen Altschliff zum heutigen Brillantschliff hat sich viel getan. In diesem Artikel werden wir einen Blick auf diese Entwicklung werfen und die Merkmale des Altschliffs sowie seine Bedeutung im Vergleich zum Brillantschliff betrachten.
Der Altschliff: Ein Übergangsstadium
Der Altschliff, auch bekannt als Amsterdamer Diamantschliff oder Übergangsschliff, war zwischen 1890 und 1930 weit verbreitet, bevor der Brillantschliff populär wurde. Bei diesem Schliff wurden die Diamanten rund geschliffen und nicht mehr in Oktaederform gehalten. Symmetrische, regelmäßige Facetten prägten den Altschliff.
In den 1920er Jahren wurde der Altschliff weiterentwickelt, um einen besseren Glanz zu erzielen. Marcel Tolkowsky verkleinerte die Kalette, vergrößerte die Tafel und optimierte die Winkel der Facetten. Dadurch entstand der moderne Brillantschliff. Ein Kennzeichen des Altschliffs ist die facettierte Kalette mit geringem Umfang.
Diamanten im Altschliff erscheinen im Vergleich zum Brillantschliff etwas dunkler, da die Facetten weniger ausgeprägt sind und die Lichtreflektion nicht so stark ist. Sie erinnern optisch an den Smaragd- und Baguetteschliff. Der Flächenglanz steht hier im Vordergrund, während das Feuer und Funkeln des Diamanten etwas zurückhaltender sind.
Die historische Entwicklung des Altschliffs
Im 15. Jahrhundert entwickelte sich der Spitzstein zu einem Tafelstein, indem die Spitzen des Oktaeders abgetragen wurden. Dadurch entstanden ebene Flächen auf dem Diamanten.
Im Rahmen des Altschliffs wurde die Rundiste viereckig und später achteckig. Geschliffene Flächen, genannt Facetten, wurden eingeführt. Diese Innovation basierte auf dem Einsatz von Schleifscheiben. Vorher wurden die Oktaederseiten nur poliert.
Das 17. Jahrhundert brachte den Mazarin-Schliff hervor, auch bekannt als “Zweifache Gut”. Die Rundiste hatte mehr als 12 und am Oberteil mehr als 16 Facetten. Vincent Peruzzi entwickelte im 18. Jahrhundert einen weiteren Altschliff mit einem quadratischen Rundstein und abgerundeten Kanten. Dieser Schliff gilt heute als klassischer Diamanten-Altschliff.
Altschliff als Vorläufer des Brillantschliffs
Als Altschliff werden alle Formen des Diamantschliffs bezeichnet, die vor dem heutigen Brillantschliff existierten und eine runde oder annähernd runde Form hatten. Obwohl Altschliff-Diamanten anders geschliffen sind und anders wirken, gibt es dennoch wesentliche Ähnlichkeiten zum modernen Brillantschliff.
Wert von Altschliff-Diamanten
Altschliff-Diamanten können nicht mit dem spektakulären Funkeln eines Brillanten konkurrieren. Dennoch gibt es eine Nachfrage nach antiken Schmuckstücken, wie zum Beispiel antiken Verlobungsringen, die Altschliff-Diamanten enthalten. Diese Juwelen erfreuen sich besonders in Sammlerkreisen großer Beliebtheit. Der Verkauf kann jedoch schwieriger sein als bei modernem Schmuck. Dennoch erzielen außergewöhnliche Altschliff-Diamanten immer gute Preise.
Berühmte Diamanten, die ihren eigenen Namen tragen und oft königlicher Herkunft sind, wurden nicht immer im modernen Brillantschliff geschliffen. Pauschale Aussagen über den Wert von Altschliff-Diamanten im Vergleich zum Brillantschliff sind daher nicht möglich. Ein goldener Diamantring mit Brillant ist jedoch immer ein perfektes Geschenk für Ihre Liebsten, egal ob zur Verlobung oder zu einem anderen Anlass.
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