Die Archaeometallurgie ist eine spannende Disziplin, die sich mit der Erforschung und Herstellung von Metallgegenständen befasst. In diesem Artikel werden verschiedene Modelle, Formen und Gussverfahren beleuchtet, die in der Archaeometallurgie Anwendung finden.
Modelle, Formen und Gussverfahren
Das Gießen von flüssigen Metallen in eine Form ist eine der schnellsten und effektivsten Techniken, um einen gewünschten Gegenstand herzustellen. Es gibt verschiedene Methoden der Gießerei, die sich hinsichtlich der Herstellung der Gießformen unterscheiden. Grundsätzlich werden verlorene Formen und Dauerformen verwendet.
Verlorene Formen werden nach dem Guss zerstört, während Dauerformen mehrfach verwendet werden können. Verlorene Formen erfordern die Herstellung eines Modells, während Dauerformen kein Modell benötigen. Ein Modell ist dabei ein Gegenstand, der demjenigen Gegenstand, der aus Metall gegossen werden soll, entspricht. Die Form ist das dreidimensionale Negativ des Modells, in das das flüssige Metall gefüllt wird, um das Gussstück herzustellen.
Verlorene Modelle und verlorene Formen
Verlorene Formen werden oft mit dem Wachsausschmelzverfahren in Verbindung gebracht, sind jedoch nicht ausschließlich darauf beschränkt. Auch beim Sandformverfahren muss die Form nach dem Guss zerstört werden. Beide Gussverfahren haben spezifische Vor- und Nachteile. Beim Wachsausschmelzverfahren müssen sowohl die Form als auch das Modell für jeden Gussvorgang erneut hergestellt werden. Beim Sandformverfahren hingegen wird ein wiederverwendbares “Dauer-Modell” aus Holz, Stein oder Metall verwendet.
Dauerformen
Bei Dauerformen wird kein Modell benötigt, da das Negativ des Gussstücks direkt in das Formmaterial eingearbeitet wird. Dies kann mit verschiedenen Materialien wie Sandstein, Speckstein oder Metall umgesetzt werden. Metallene Dauerformen erfordern jedoch viel handwerkliches Geschick bei der Herstellung und werden kontrovers diskutiert. Dennoch haben Experimente gezeigt, dass Gussstücke in metallenen Dauerformen erfolgreich hergestellt werden können.
Gussverfahren
In der Archäologie sind verschiedene Gussverfahren von Bedeutung. Dazu gehören das Wachsausschmelzverfahren, das Gießen in Dauerformen aus Stein, Metall und Ton sowie ab dem 10. Jahrhundert nach Christus das Gießen in Sandformen im vorderen Orient. Es gibt auch spezielle Verfahren, bei denen die Formen aus Lehm bestehen und das Modell kein Wachs, sondern ein Dauermodell ist. Ein solches Verfahren wird beispielsweise beim Glockenguss oder beim chinesischen Stückformverfahren angewendet.
Herdguss, Zweischalenguss und Überfangguss
Der Herdguss bezeichnet das Gießen in eine oben offene Herdform in einer Formgrube. Dieses Verfahren wird in der Industrie angewendet, um große flache Gegenstände zu gießen. Bei der Frühzeit der Archaeometallurgie wurde oft angenommen, dass Beile im Herdgussverfahren hergestellt wurden. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der Qualität der Gussstücke, da die Form unzureichend vom flüssigen Metall ausgefüllt wird.
Beim Zweischalenguss handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Form geöffnet werden muss, um das Gussstück zu entnehmen. Die Form besteht in den meisten Fällen aus zwei Hälften, die wiederverwendet werden können.
Der Überfangguss ermöglicht es den Metallhandwerkern, Metallgegenstände miteinander zu verbinden oder zu reparieren. Hierbei wird an ein bestehendes Gussstück ein weiteres Teil angegossen, entweder im Wachsausschmelzverfahren oder im Dauerformverfahren. Die Verbindung erfolgt rein mechanisch, oft durch Schrumpfung während der Erstarrung.
Fazit
Die Archaeometallurgie bietet uns einen faszinierenden Einblick in die Herstellung von Metallgegenständen. Die verschiedenen Modelle, Formen und Gussverfahren ermöglichen es uns, die Vielfalt und Komplexität dieser Handwerkskunst zu verstehen. Ob verlorene Formen, Dauerformen oder spezielle Gussverfahren wie Herdguss oder Überfangguss – jedes Verfahren hat seine eigenen Vor- und Nachteile und trägt zur einzigartigen Welt der Archaeometallurgie bei.
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