Die faszinierende Welt der Buntstifte

Colourcrafty

Buntstifte sind schon lange nicht mehr nur ein einfaches Schreib- und Malutensil. Inzwischen gibt es eine breite Palette an Herstellern, von namhaften Marken bis hin zu No-Name-Produkten, und sie sind in allen erdenklichen Preisklassen erhältlich. Vergleichen wir sie doch einmal mit Autos: Wenn Kinder mit günstigen Buntstiften aus dem Discounter malen, ist das wie ein Fiat Uno. Hingegen können sich Künstler, die mit Faber Castell Polychromos arbeiten, mit einem Ferrari vergleichen. Natürlich gibt es auch noch Bugattis, aber die sind für die meisten von uns unerschwinglich.

In diesem Artikel möchte ich über die Buntstifte und Materialien schreiben, die ich selbst benutze und getestet habe. Sollte ich in Zukunft weitere Marken und Arten ausprobieren, werde ich diese ergänzen.

Buntstifte

Faber Castell Polychromos

Die ölbasierten Buntstifte von Faber Castell sind weich, wisch- und wasserfest sowie bruchfest. Mit 120 verschiedenen Farben sind sie in Einzelstiften und Sets erhältlich. Faber Castell gibt außerdem an, dass die Farben eine hohe Lichtbeständigkeit besitzen. Diese Buntstifte sind im deutschen Einzelhandel und online problemlos erhältlich. Sie lassen sich hervorragend mit Gamsol vermischen und sind etwas härter als die Prismacolor Premier, behalten jedoch besser ihren Punkt und müssen weniger häufig nachgespitzt werden.

Prismacolor Premier

Die wachsbasierten Prismacolor Premier Buntstifte zeichnen sich durch ihre Weichheit und hohe Pigmentierung aus. Mit 150 verschiedenen Farben sind sie als Einzelstifte und Sets erhältlich. Diese Buntstifte erzeugen ein weiches und cremiges Farbergebnis beim Vermischen. Allerdings müssen sie vorsichtig gespitzt werden, da sie dazu neigen, leicht abzubrechen. Im deutschen Einzelhandel sind sie nicht erhältlich, aber es gibt verschiedene Online-Shops, die sie anbieten.

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Derwent Coloursoft

Die Derwent Coloursoft Buntstifte sind eine Alternative zu den Prismacolor Premier Buntstiften. Auch sie sind wachsbasiert und besitzen eine weiche Mine. Mit 72 verschiedenen Farben sowie farblosen Blending- und Burnisher-Stiften sind sie in Einzelstiften und Sets erhältlich. Meiner Meinung nach sind sie jedoch etwas kratziger und nicht so cremig wie die Prismacolor Premier. Daher eignen sie sich weniger gut für feine Details. Die Derwent Coloursoft Buntstifte sind in deutschen Onlineshops erhältlich, jedoch habe ich sie im Einzelhandel noch nicht überprüft.

Anspitzer und Radiergummis

Beim Anspitzen der Buntstifte ist es wichtig, dass der Stift nicht zu viel Spiel hat, um eine beschädigte Mine und eine ungleichmäßige Spitze zu vermeiden. Ich persönlich bevorzuge das Anspitzen von Hand, auch wenn ich vor kurzem einen elektrischen Anspitzer ausprobiert habe und nicht wirklich begeistert war.

Bei Radiergummis verwende ich je nach Bedarf ein Knetradiergummi, einen Radierstift oder ein weißes Standard Radiergummi von Faber-Castell. Die Auswahl richtet sich nach den Buntstiften, die ich gerade benutze oder was ich radieren möchte. Die Verwendung hängt auch von der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Beachte, dass Papier mit rauer Oberfläche durch den Einsatz eines Radiergummis leicht beschädigt werden kann. Daher empfiehlt es sich, weiche Radiergummis zu verwenden.

Stempeltinte

Bei der Coloration mit Buntstiften ist es nicht zwingend erforderlich, wasserbasierte Stempeltinte zu verwenden, es sei denn, du möchtest eine Blending-Technik mit Gamsol oder ähnlichem anwenden. In diesem Fall ist eine wasserbasierte Stempeltinte notwendig, da sich die Tinte sonst mit dem Lösungsmittel vermischt und verwischt. Das Gleiche gilt auch für digital gedruckte Motive. Als schwarze Stempeltinte verwende ich Memento Tuxedo Black, während ich für farbige Abdrücke die Mini Distress Ink Stempelkissen von Tim Holtz oder die Stempelkissen von Stamping UP verwende.

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Wisch- und Blendingtechniken

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um tolle Wisch- und Blendingergebnisse mit Buntstiften zu erzielen. Man kann entweder mit dem Finger die Farben miteinander verwischen, einen farblosen Blendingbuntstift oder Papierwischer verwenden. Diese Techniken werden als “trockene” Techniken bezeichnet.

Die Verwendung des Fingers ist begrenzt, da man darauf achten muss, dass man keine verschmierten Fingerabdrücke auf dem Bild hinterlässt. Zudem sind Finger für detailreiche oder kleine Elemente zu groß.

Blendingbuntstifte enthalten keine Farbpigmente, sondern dienen lediglich dazu, Farben miteinander zu vermischen und auf das Papier aufzutragen. Meiner Erfahrung nach erzielen Blendingbuntstifte nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse. Möglicherweise liegt es an meinen hohen Ansprüchen oder daran, dass ich noch nicht das richtige Papier für diese Technik gefunden habe.

Papierwischer sind Stifte, die an beiden Enden spitz zulaufen und mit denen man bereits aufgetragene Farben miteinander vermischen kann. Es gibt große Qualitätsunterschiede bei Papierwischern, daher empfehle ich diejenigen von Cretacolor.

Wichtig ist, dass die Spitze der Papierwischer nicht mit einem Anspitzer angespitzt wird. Um die auf den Papierwischer übertragene Farbe zu entfernen, kann man eine raue Sandpapier-Nagelfeile verwenden und die Spitze darüber “schleifen”, bis die Farbe verschwunden ist. Dabei den Papierwischer immer drehen, um wieder eine runde Spitze zu erhalten.

Blenden mit Gamsol und Papierwischer

Um weiche Farbverläufe mit Buntstiften zu erzeugen, benötigt man eine Substanz, um die Pigmente in den öl- bzw. wachsbasierten Farben zu lösen, sowie spezielle Papierwischer. Als Lösemittel wird oft Gamsol verwendet, das jedoch in Deutschland nicht leicht erhältlich ist. Für mich war der Kauf bei Amazon die beste Option.

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Beim Blenden mit Gamsol legt man einen Wattepad in ein kleines Glas und gibt etwas Gamsol hinzu. Durch den Schraubverschluss bleibt das Glas gut verschlossen und die Flüssigkeit verdunstet nicht.

Papier

Bei der Auswahl des Papiers habe ich bisher folgende Sorten verwendet:

  • Canson XL Bristol 180 g/m²: Geeignet für das Blenden mit Gamsol, jedoch schwierig bei mehrschichtigen trockenen Techniken aufgrund seiner glatten Oberfläche.
  • Mondi Color Copy 200 g/m²: Auch geeignet für das Blenden mit Gamsol, jedoch ebenfalls schwierig bei mehrschichtigen trockenen Techniken aufgrund seiner glatten Oberfläche.
  • Arches Drawing Extra Blanc 180 g/m²: Sehr teuer! Das Papier hat eine leicht raue Oberfläche und eignet sich für trockene Techniken. Es ist jedoch nicht zum Blenden mit Gamsol geeignet, da es schnell beschädigt wird.
  • Canson C a Grain 180 g/m²: Das Papier hat eine leicht raue Oberfläche und eignet sich ebenfalls für trockene Techniken. Es scheint auch mehrschichtig gut zu funktionieren und lässt sich gut radieren. Auch hier ist es nicht für das Blenden mit Gamsol geeignet.
  • Canson Mi-Teintes 160 g/m² 50% Cotton: Sehr teuer! Dieses Papier wird oft von erfahrenen Colorierern für trockene Techniken verwendet. Es hat eine strukturierte Oberfläche auf der Vorderseite und eine raue Oberfläche auf der Rückseite. Ich habe bisher nur die Vorderseite ausprobiert und war mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden. Ich werde berichten, wenn ich den Dreh herausgefunden habe.
  • Studienblock KKB 110 g/m²: Ein Skizzenblock für Kreide-, Kohle- und Bleistiftzeichnungen mit einem matten, lichtgrauen Papier aus recyceltem Material. Ich verwende es für Colorationen auf Kraftpapierbasis.

Das war ein kleiner Einblick in die faszinierende Welt der Buntstifte. Ich hoffe, dass ich dir einige hilfreiche Informationen geben konnte. Experimentiere selbst und finde heraus, welche Buntstifte und Materialien am besten zu deinem individuellen Stil passen. Lass deiner Kreativität freien Lauf und erwecke deine Kunstwerke zum Leben!