Die faszinierende Welt der Parson Russell Terrier

Parson Russell Terrier Informationsseite

Was ist der Unterschied zwischen einem Parson Russell Terrier und einem Jack Russell Terrier? Diese Frage beschäftigt nicht nur Hundeexperten, sondern auch neugierige Liebhaber dieser liebenswerten Rasse. Die Namensgebung und Entwicklungsgeschichte dieser Terrier sind geprägt von Verwirrung und unterschiedlichen Interpretationen. Doch es gibt eine klare Linie, die alle Missverständnisse auflöst.

Der historische Hintergrund

Bis zur offiziellen Anerkennung durch die FCI im Jahr 1991 wurde die Rasse in ihrem Ursprungsland als Jack Russell Terrier bezeichnet. Ab diesem Zeitpunkt erhielt sie den Namen “Parson Jack Russell Terrier”. Im Jahr 2000 erfolgte dann die Anerkennung des Jack Russell Terriers, und der Parson Jack Russell Terrier wurde in Parson Russell Terrier umbenannt. Diese aufeinanderfolgenden Namensänderungen und die Erstellung eines neuen Standards führten zu einer anhaltenden Verwirrung darüber, um welche Rasse es sich genau handelt, wenn von Parson- oder Jack Russell Terrier die Rede ist.

Parson Russell Terrier Informationsseite
Copyright Antje Heller

Die erfahrene Züchterin Antje Heller hat zu diesem Thema einen hervorragenden Artikel verfasst. Häufig wird fälschlicherweise angenommen, dass mit “Jack Russell” die kleinen Kurzbeinigen und mit “Parson JRT” die Hochbeinigen gemeint sind. In Wahrheit liegt die Antwort jedoch in der Entwicklungsgeschichte der Rasse und nicht in der Länge der Beine.

Tricolor Parson Russell Terrier
Copyright Christiane Jantz

Die Ursprünge der Rasse

Der Jack Russell Terrier ist keine Neuzüchtung, sondern ein uralter Schlag von Working Terriern, die für die Arbeit am Fuchs unter der Erde gezüchtet wurden. Diese kleinen und mutigen Hunde, auch als “Terrier” bekannt (abgeleitet von Terra = Erde), gibt es wahrscheinlich genauso lange wie die Fuchsjagd selbst. Die Anfänge fast aller Terrierrassen sind ähnlich: Die Zucht basierte zunächst ausschließlich auf Arbeitseignung. Mit der Gründung des Kennel Clubs in England begann sich jedoch die Hundezucht in andere Richtungen zu entwickeln. Die vorhandenen Hundeschläge wurden als Rassen erfasst und nach ihrem Verwendungszweck oder dem geografischen Gebiet ihrer häufigsten Vorkommen benannt. Die ersten Standards wurden festgelegt, die beschreiben sollten, wie ein ideales Erscheinungsbild auszusehen hat, und Ausstellungen wurden eingeführt.

LESEN  Wie schreibt man eine Inhaltsangabe: Struktur, 3 Beispiele & 4 Tipps

Die Rolle von John (Jack) Russell

Zu jener Zeit lebte John (Jack) Russell, ein leidenschaftlicher Jäger und Kenner von Terriern, der selbst ein angesehener Züchter von Foxterriern war. Die Aufspaltung der Rasse erfolgte zu dieser Zeit: Während einige Züchter begannen, eine geregelte Zucht zu betreiben und den Fox Terrier ein einheitlicheres und schöneres Aussehen zu geben, blieb es anderen weiterhin nur um die Arbeitsleistung der Hunde. Zu letzteren gehörte auch John Russell, der trotz seiner Mitgliedschaft im Kennel Club seine eigenen Terrierlinien nicht offiziell registrieren ließ.

Foxterrier und Jack Russell Terrier
Copyright Antje Heller

Der Foxterrier wurde im Laufe der Zeit stark verändert, sodass der ursprüngliche “working type” zur Unterscheidung einen neuen Namen erhielt. Diese Terrier wurden fortan nach ihrem bekanntesten Züchter “Jack Russell(’s) Terrier” genannt. Sie lebten unverändert weiter, fernab von der organisierten Rassehundezucht und den Ausstellungsräumen. Während der Fox Terrier weltweite Berühmtheit erlangte und zeitweise zum Modehund wurde, blieb der Jack Russell das, was er immer war: ein einfacher kleiner Arbeitsterrier, bei dem die Arbeitseignung im Vordergrund stand.

Die Rasseentwicklung und die Gegenwart

Die Geschichte wiederholt sich: Durch die offizielle Anerkennung des Parson Jack Russell Terrier Clubs und der FCI im Jahr 1990 und 1991 erlangte die Rasse große Popularität. Plötzlich war sie in zahlreichen Hundebüchern und -zeitschriften zu finden, und Bücher über sie wurden veröffentlicht. Dabei wurde oft nicht der Originalstandard, sondern der geänderte FCI-Standard präsentiert. Dadurch ändert sich das Erscheinungsbild der Rasse erneut. Die Züchter sind sich einig, dass die Rasse einheitlicher werden sollte.

Parson Russell Terrier
Copyright Christiane Jantz

Die Frage nach dem Unterschied zwischen den beiden Rassen lautet also: Es gibt keinen, da es sich um ein und dieselbe Rasse handelt. Doch in der Gegenwart und vor allem in der Zukunft gibt es Unterschiede, denn es existieren nun zwei verschiedene Standards und Formen der Zuchtlenkung. Während der Parson Russell Terrier Club auf eine gewisse Bandbreite an Erscheinungsformen achtet und den Schwerpunkt auf Arbeitseignung legt, strebt der offizielle FCI-Standard eine größere Einheitlichkeit in Größe, Form und Farbe an.

LESEN  Die Arktis: Ein einzigartiges Paradies der Extreme

Einzigartiger Charakter und Vielfalt

Die Vielfalt an Größen, Typen und Zeichnungen ist eine der besonderen Eigenschaften des Jack Russell Terriers. Seine charmanten Merkmale wie die oft nicht korrekt getragenen Ohren und Ruten machen ihn einzigartig. Es ist sein Charakter – selbstbewusst, aber nicht überaggressiv, temperamentvoll, aber nicht nervös – der uns alle begeistert. Dieser Charakter wurde nicht durch Ausstellungstitel und Championtitel geschaffen.

Wie ein Artikel über den Jack Russell Terrier einmal treffend beschrieben hat: “So wie er ist, sollte er bleiben dürfen!” Diese Rasse ist liebenswert in ihrer Vielfalt, und wir sollten nicht versuchen, sie zu ändern. Dackelförmige, krummbeinige Hunde mit Stehohren und buntem Fell entsprechen keinem der Standards für Jack Russell Terrier. Es wird höchste Zeit, dass sich diese Erkenntnis verbreitet.

Antje Heller betont abschließend, dass es nicht gestattet ist, diesen Text oder die Bilder daraus ohne Genehmigung zu verwenden.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde frei und individuell basierend auf dem ursprünglichen Inhalt verfasst. Alle Informationen stammen aus der Originalquelle.