Die Frottage ist eine faszinierende Methode, mit der man die Oberflächenstruktur eines Objektes auf einen Bildträger übertragen kann. In diesem Artikel lernst du sowohl das zeichnerische Verfahren als auch das Druckverfahren der Frottage kennen. Tauche ein in die Welt der Frottage und entdecke neue Möglichkeiten für deine künstlerische Arbeit!
Das zeichnerische Verfahren
Mit den verschiedenen Zeichenwerkzeugen kannst du eine strukturierte Oberfläche auf den Zeichengrund übertragen. Du legst das Zeichenpapier auf einen reliefartigen Gegenstand oder eine Fläche und reibst mit der Breitseite des Zeichengeräts darüber. Durch die unterschiedliche Farbaufnahme auf den Höhen entsteht eine zeichnerische Wiedergabe des Reliefs.
Fast alle zeichnerischen Werkzeuge wie Bleistift, Buntstift, Kreide, Kohle, Filzstifte und Marker eignen sich für die Frottage. Auch dünnen Bildgründe wie Papier und Stoff können verwendet werden. Mit der Frottage lassen sich Flächen strukturieren und einzelne Objekte zeichnen. Du kannst zum Beispiel bei Stilllebenzeichnungen die Darstellung von Holzmaserungen oder Wandstrukturen vereinfachen. Die durchgeriebenen Strukturen auf Stoff können sogar für die Malerei genutzt werden.
Beeindruckende Beispiele
Lass dich von einigen beeindruckenden Beispielen inspirieren, wie Bleistift-Frottagen auf Papier angelegt wurden. Mit einem weichen Bleistift wurde ein Ornament-Relief durchgerieben. Die raue Oberfläche einer Wand wurde mit dem Bleistift in unterschiedlichen Richtungen gezeichnet. Dadurch verändert sich das Abdruckbild deutlich. Auch Stoff eignet sich hervorragend für die Frottage. Die durchgeriebenen Strukturen können gut als Untergrund für die Malerei dienen.
Die Meister der Frottage
Max Ernst gilt als Wiederentdecker der Frottage-Technik für die Kunst. Er verwendete die Frottage sowohl in seinen Zeichnungen als auch in seinen Gemälden. Mit Bleistift und Kohle, Papier und Leinwand schuf er faszinierende Werke. Aber auch andere Künstler wie Edvard Munch und Pablo Picasso nutzten die Frottage-Technik für ihre Kunstwerke. Sie erstellten indirekte Materialdrucke und übertrugen sie auf Drucksteine, um sie als Lithografien zu vervielfältigen.
Das Druckverfahren
Ähnlich wie bei der zeichnerischen Frottage wird auch beim Druckverfahren eine strukturierte Oberfläche abgebildet. Der Unterschied besteht darin, dass das farbliche Hervorheben der Höhen in einem zweiten Arbeitsgang erfolgt. In einem ersten Schritt legt man ein feuchtes Druckpapier über die Oberflächenstruktur und prägt die Struktur hervor. Im zweiten Schritt werden die höherliegenden Stellen mit einer Gummiwalze oder einem Tampon eingefärbt.
Der indirekte Materialdruck gehört zu den ältesten Druckverfahren und wird sowohl in China als auch in Europa seit vielen Jahrhunderten verwendet.
Fazit
Die Frottage ist eine faszinierende Zeichentechnik und ein traditionelles Druckverfahren. Mit verschiedenen Werkzeugen und Materialien kannst du die Oberflächenstrukturen von Objekten aufzeichnen und auf unterschiedliche Bildträger übertragen. Lass dich von den Meistern der Frottage inspirieren und entdecke neue Möglichkeiten für deine künstlerische Gestaltung. Probiere es selbst aus und tauche ein in die vielfältige Welt der Frottage!