Die geheime Anti-Grippe-Hühnersuppe von Alfons Schuhbeck

Die geheime Anti-Grippe-Hühnersuppe von Alfons Schuhbeck

Es ist wieder diese Zeit des Jahres – Husten, Schnupfen und Grippe haben Deutschland fest im Griff! Als bestes Hausmittel gegen diese lästigen Erkältungen gilt die gute alte Hühnersuppe. Doch wie gelingt sie wirklich gesund?

Das weiß unser Lieblingskoch Alfons Schuhbeck. Und weil die Suppe mehrere Tage hintereinander gegessen werden sollte, hat er Varianten mit verändertem Geschmack und Gesundheits-Boostern entwickelt.

Warum ist Hühnersuppe so gesund?

Schon im 12. Jahrhundert hat der jüdische Arzt Moses Maimonides diese Suppe als Heilmittel für seine Patienten verwendet. Aber was macht sie so gesund?

  • Das im gekochten Huhn enthaltene Eiweiß Cystein hilft bei der Erneuerung der Darmschleimhaut, wo 70% der Immunzellen sitzen, und wirkt entzündungshemmend.
  • Das Muskelfleisch des Huhns enthält die Eiweiß-Bausteine Carnosin und Anserin, die die Immunabwehr unterstützen.
  • Zink und Histidin im Huhn sind auch wichtige Bestandteile für die Immunabwehr. Das Spurenelement Zink hilft, und die Aminosäure Histidin sorgt dafür, dass unser Körper Zink besser aufnehmen kann. Histidin wird nur freigesetzt, wenn das Huhn langsam erhitzt wird (siehe Rezept).
  • Zwiebeln und Lauch enthalten Senföle, die die Verdauung fördern und antibakteriell wirken. Die Suppe blockiert auch neutrophile Granulozyten, weiße Blutkörperchen, die für Entzündungsprozesse verantwortlich sind. Besonders bei Virusinfektionen werden große Mengen davon freigesetzt.
  • Natürlich ist auch das Suppen-Gemüse gesund, weil es reich an Vitaminen ist. Es sollte jedoch erst ganz zum Schluss zugegeben werden, um nicht zu verkochen.
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Wann sollte ich die Suppe essen?

Am besten, sobald die ersten Anzeichen einer Erkältung auftreten. Wenn der Hals zu kratzen beginnt oder die Nase zu laufen beginnt, ist es Zeit für die Hühnersuppe. Essen Sie ein bis zwei Teller täglich und das so lange, bis Sie wieder gesund sind – über mehrere Tage hinweg.

Tut es auch eine Dosen- oder Tütensuppe?

Leider nein. In Dosen- oder Tütensuppen sind nur sehr kleine Mengen Huhn enthalten, und das Fleisch ist für die gesundheitlichen Wirkungen entscheidend. Wenn Sie die Hühnersuppe selbst kochen, sollten Sie unbedingt alles essen – nicht nur das Gemüse, sondern auch das Fleisch. Sie können natürlich nur die guten Stücke aus Brust und Keule auslösen und nur diese essen.

Hühnersuppe

Das Hühnersuppe-Rezept

Zutaten (für 4 Personen):

  • 1,5 kg Hähnchenkeulen
  • 1 Zwiebel
  • 120 g Knollensellerie
  • 2 Stangen Staudensellerie
  • 1 Karotte
  • 1 Petersilienwurzel
  • 1 dünne Stange Lauch
  • 1-2 EL getrocknete Champignons oder 50 g frische Champignons
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • 4 Pimentkörner
  • 1 Gewürznelke
  • 1 bis 2 EL mildes Olivenöl

Zubereitung:

  1. Die Hähnchenkeulen waschen und trocken tupfen. In einem großen Topf 2,5 Liter Wasser zum Kochen bringen und die Hähnchenkeulen hineinlegen. Knapp unter dem Siedepunkt gut eine Stunde gar ziehen lassen. Das Huhn sollte nicht kochen, damit die gesunden Inhaltsstoffe freigesetzt werden. Aufsteigenden Schaum mit einem Schaumlöffel abnehmen.
  2. Zwiebel, Staudensellerie, Knollensellerie, Karotte und Petersilienwurzel putzen, schälen und in etwa 1,5 cm große Stücke schneiden. Den Lauch putzen, längs halbieren, waschen und in breite Scheiben schneiden. Lorbeerblatt, Pfeffer, Piment und Nelken in ein Gewürzsäckchen füllen (falls nicht vorhanden, einfach einen Teefilter verwenden) und nach etwa 45 Minuten Garzeit mit den Champignons und dem vorbereiteten Gemüse – außer dem Lauch – in die Brühe geben. Den Lauch erst etwa 5 Minuten vor dem Servieren zufügen. Nelken unterbrechen übrigens die Produktion von Viren und Bakterien.
  3. Die Hähnchenkeulen aus dem Topf nehmen, etwas abkühlen lassen und häuten. Das Fleisch von den Knochen lösen und in kleinere Stücke teilen. Die Suppe durch ein feines Sieb gießen und das Gewürzsäckchen entfernen. Gemüse und Hähnchenkeulenstücke in die klare Brühe geben, mit etwas Curry und Salz würzen. Vor dem Servieren etwas Olivenöl darüberträufeln.
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So schmeckt die Suppe jeden Tag anders

Am besten hilft Hühnersuppe, wenn man sie so lange isst, bis es einem besser geht. Aber damit sie nicht langweilig wird, erklärt Star-Koch Schuhbeck, wie man sie variieren kann – und was die neuen Zutaten zusätzlich für die Gesundheit tun. Die Rezepte gelten jeweils für einen halben Liter Brühe.

Mit Ingwer und Thymian

Erwärmen Sie die Suppe und lassen Sie fünf Scheiben Ingwer und einen Zweig Thymian zehn Minuten darin ziehen. Mit etwas Zitronenschale (unbehandelt) abschmecken. Ingwer wirkt entzündungshemmend und regt die Schleimhautzellen zur Produktion von Abwehrstoffen an.

Wichtig: Die meisten gesunden Stoffe sitzen direkt unter der Schale! Diese also nur mit einem Löffel abkratzen oder dranlassen und mit etwas Essigwasser abspülen. Thymian lindert Husten, seine ätherischen Öle wirken schleimlösend.

Mit Chili und Koriander

Erhitzen Sie die Brühe und fügen Sie eine Prise Chiliflocken und je nach Geschmack etwas vietnamesische Gewürzpaste hinzu. Lassen Sie einige Garnelen zwei Minuten darin gar ziehen. Vor dem Servieren mit Koriandergrün bestreuen. Chili wirkt schmerzstillend und antimikrobiell und blockiert die Aktivität der Viren. Das Koriandergrün hat einen sehr hohen Gehalt an Karotinoiden, die das Immunsystem stimulieren und den Körper kräftigen.

Als Grog mit Sherry und Anis

Wärmen Sie die Brühe auf und lassen Sie eine Messerspitze Anis-Samen einige Minuten darin ziehen. Träufeln Sie vor dem Servieren zwei Teelöffel Sherry darüber – so wird daraus ein Hühner-Grog! Der in Anis enthaltene Stoff Trans-Anethol wirkt krampflösend auf die Muskulatur der Luftröhre, was bei Erkältungen die Atmung erleichtert. Anis wirkt zudem schleimlösend und antibakteriell. Der Sherry wärmt von innen und weitet die Gefäße. Achtung: Verwenden Sie nicht zu viel Alkohol, da das bereits geschwächte Immunsystem zusätzlich belastet werden könnte.

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Mit Fenchel und Kurkuma

Fügen Sie der Suppe 200 ml Kokosmilch hinzu und mischen Sie einen Esslöffel Fenchelsamen und einen Esslöffel Kurkuma darunter. Erhitzen Sie alles langsam, aber nicht kochen! Fenchel lindert Magen-Darm-Beschwerden, wirkt entspannend auf die angegriffenen Bronchien und erleichtert die Atmung und das Abhusten. Kurkuma greift in die Steuerung der Abwehrmechanismen des Immunsystems ein und trainiert es. Zudem wirkt Kurkuma entzündungshemmend.

Mit Rosmarin und Knoblauch

Erwärmen Sie die Suppe und lassen Sie einen Zweig Rosmarin und fünf Scheiben Knoblauch zehn Minuten darin ziehen. Abschmecken Sie mit einem Streifen Orangenschale (unbehandelt). Knoblauch ist ein echter Immun-Booster und wirkt wie ein natürliches Antibiotikum gegen Bakterien und andere Erreger. Im Rosmarin enthaltene Säuren wirken entspannend und beruhigend.

Suppe