Die Anatomie und Geschlechtsorgane des Rüden sind faszinierend und spielen eine entscheidende Rolle bei seiner Fruchtbarkeit. In diesem Artikel werden wir einen Blick auf die einzelnen Organe werfen und ihre Funktionen verstehen.
Die Geschlechtsorgane des Rüden
Die Spermien werden in den Hoden gebildet und reifen anschließend im Nebenhoden heran. Der Hodensack beherbergt Hoden und Nebenhoden, die eine wichtige Rolle bei der Fruchtbarkeit spielen. Bei der sexuellen Erregung schwellen die Schwellkörper an der Penisbasis an und ermöglichen eine erfolgreiche Paarung.
Die Geschlechtsreife beim Rüden
Die Geschlechtsreife, also der Zeitpunkt, an dem Spermien in der Samenflüssigkeit auftreten und Paarungsversuche stattfinden, tritt bei Rüden im Alter von 5 bis 8 Monaten ein. Bei kleinen Rassen kann sie sogar noch früher eintreten.
Geschlechtsreife und Zeugungsfähigkeit: Nicht verwechseln!
Es ist wichtig zu beachten, dass die Geschlechtsreife nicht gleichbedeutend mit der Zeugungsfähigkeit ist. Bei jungen Rüden ist die Samenflüssigkeit arm an Spermien und diese sind oft noch nicht ausreichend beweglich und fruchtbar. Die Qualität des Spermas verbessert sich im Laufe der Zeit, daher ist es sinnvoll, einen Rüden erst nach 6-12 Monaten zur Zucht einzusetzen.
Spermauntersuchung: Nicht zu früh!
Aufgrund der geringen Spermaqualität bei jungen Rüden hat es keinen Sinn, das Sperma bereits zu untersuchen. Die Informationen über die spätere Fruchtbarkeit sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht zuverlässig.
Der Hodenabstieg
Die Hoden eines Hundes befinden sich zunächst innerhalb der Bauchhöhle und steigen im Verlauf der Trächtigkeit ab. Normalerweise sind sie zwischen dem 10. und 40. Tag nach der Geburt im Hodensack. Ein nicht abgestiegener Hoden wird als Kryptorchismus bezeichnet und kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Rüden haben. In solchen Fällen ist eine operative Entfernung des Hodens erforderlich.
Die Spermatogenese
Die Spermien werden in den Hoden unter dem Einfluss männlicher Hormone gebildet. Dieser Vorgang dauert etwa zwei Monate. Eine wichtige Etappe findet in den Nebenhoden statt, wo die Spermien ausreichend beweglich und befruchtungsfähig werden. Das Prostatasekret spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdünnung der Spermien und schützt sie vor den Vaginalsekreten der Hündin.
Die letzten Etappen vor der Befruchtung
Bevor ein Spermium eine Eizelle befruchten kann, muss es zwei wichtige Etappen durchlaufen: die Kapazitation und die Akrosom-Reaktion. Die Kapazitation ermöglicht die Befruchtungsfähigkeit der Spermien, während die Akrosom-Reaktion das Eindringen in die Eizelle ermöglicht. Nach dem Deckakt steigen die Spermien in die Gebärmutter der Hündin auf und haben etwa eine Stunde Zeit, um die Eileiter zu erreichen.
Die Zuchtkarriere des Rüden
Ein junger Rüde produziert zunächst eine Samenflüssigkeit mit niedriger Spermienkonzentration. Es ist ratsam, ein bis zwei Jahre zu warten, bevor man einen Rüden zur Zucht einsetzt. Ältere Rüden können eine reduzierte Zeugungsfähigkeit haben, daher sollte vor einem Zuchteinsatz eine Spermauntersuchung durchgeführt werden. Das Tiefgefrieren von Sperma kann die Zuchtkarriere eines Rüden verlängern.
Quelle mit ausdrücklicher Genehmigung: Fortpflanzung des Hundes “Praktisches Handbuch der Züchter” von “Royal-Canin”