Dein Lieblingskünstler hat gerade ein weiteres bahnbrechendes Album veröffentlicht, das überall für Furore sorgt. Wie schafft er das nur? Und warum gelingt es dir nicht? In diesem Artikel wollen wir das Berufsbild des Musikproduzenten genauer betrachten und dir einen Einblick in die Jobchancen und das Gehalt eines Musikproduzenten geben.
Die Ausbildung zum Musikproduzenten: Lang und lohnenswert?
Du hast die Wahl zwischen einem siebensemestrigen Studium an einer Hochschule oder Universität oder einer zwölfmonatigen Ausbildung an einem privaten Institut. Die Ausbildung zum Musikproduzenten dauert also genauso lange wie in den meisten anderen Bereichen. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um dich zum Produzenten ausbilden zu lassen.
- Musikproduktion als staatliches Studium
- Ausbildungsinstitute in der Musikbranche
Als Musikproduzent liegt der Fokus auf der Tontechnik. Daher ist es wichtig, dass dein Musik-Equipment deinen Bedürfnissen entspricht. Die Kosten für die Ausbildung machen jedoch nicht den größten Teil aus. Dennoch gibt es hier, wie überall, keine Grenzen nach oben, was die Kosten angeht.
Die Grundausstattung für die Musikproduzenten-Ausbildung ist preislich erschwinglich.
Musikproduzenten finden sich in verschiedenen Bereichen
So vielfältig wie die Ausbildungsmöglichkeiten für Produzenten sind, so zahlreich sind auch die Jobmöglichkeiten danach, sofern du dich fest anstellen lassen möchtest. Da das Hauptaugenmerk der Ausbildung zum Musikproduzenten auf der Tontechnik liegt, ist es nicht überraschend, dass das Berufsfeld des Produzenten dem des Audio Engineers sehr ähnlich ist.
Bereiche in der Musikproduzenten-Ausbildung
- Sounddesign
- Musikverlage und Plattenlabels
- Songwriter für Künstler und Bands
- Musik-, Film-, TV- und Synchronstudios
- Musikkomposition
- Postproduktion, Filmvertonung und Filmkomposition
- Mastering
- Werbung
- Software- und Game-Industrie
- Kunst- und Kultur-Events
Arbeiten Musikproduzenten mit festem Gehalt oder auf Provisionsbasis?
Sowohl als auch. Es gibt keine pauschalen Angaben zum Gehalt eines Musikproduzenten oder Tarife. Im Allgemeinen liegt das Musikproduzenten-Gehalt zwischen 2.500 Euro und 4.000 Euro pro Monat. Allerdings schwankt das Einkommen stark, und diese Angaben scheinen zu hochgegriffen. Oft verdienst du zu Beginn wesentlich weniger und musst möglicherweise auch unentgeltlich arbeiten.
Du kannst entweder als angestellter Musikproduzent bei einem großen Plattenlabel mit einem festen Gehalt und möglichen Provisionen arbeiten oder als selbstständiger, kreativer Musikproduzent. In letzterem Fall suchst du dir ein unbekanntes Talent und förderst es. Wenn du dir im Voraus alle Rechte sichern und dein Talent erfolgreich wird, kannst du damit viel Geld verdienen.
Music Producer und ihre Aufgaben
“Der Musikproduzent ist der Regisseur in der Musik.”
Schauen wir uns nun die essentiellen Aufgaben eines Produzenten genauer an. Was genau macht er eigentlich? Wenn er nur im Tonstudio sitzen würde und die Künstler lediglich zum Aufnehmen kämen, wäre er ein Audio Engineer (Tontechniker).
Der Musikproduzent…
- sucht und entwickelt Talente
- nimmt die Vermittlerrolle zwischen Plattenlabel und Interpreten ein
- trägt die kommerzielle Verantwortung für Künstler und Werke
- entscheidet über das Aufnahmebudget (wenn nicht das Label)
- schließt Künstler-Exklusivverträge
In der Produktionsphase…
- erstellt er den Aufnahmeplan
- bucht und organisiert die Aufnahmesessions im Tonstudio
- überwacht die Platzierung sämtlicher für die Aufnahmen notwendiger Hardware
- entscheidet über neue Takes
- bestimmt die zum Mixing und Mastering zugelassenen Takes
- bezahlt die Toningenieure und Studiomusiker
Nach Abschluss des Werkes geht es um die Vermarktung. Jetzt musst du Kontakt zu Plattenlabels aufnehmen und jemanden finden, der das Werk pressen und vermarkten kann.
Der Music Producer führt ein Schattenleben
Die Namen der Music Producer sind in der Regel dem Otto-Normalverbraucher nicht bekannt, es sei denn, sie sind selbst als Produzenten berühmt. Ein Dieter Bohlen ist hier eher die Ausnahme.
“Tipp: Immer schön im Hintergrund bleiben.”
Es ist gut, hohe Ziele zu haben, aber allzu kometenhafte Aufstiege können kontraproduktiv sein und deiner Karriere nachhaltig schaden. Es empfiehlt sich sogar, als Produzent im Hintergrund zu bleiben. Denn einmal schlechte Publicity eingefangen, haftet sie wie ein Kaugummi unter deinem Schuh. Daher solltest du immer auf die Qualität deiner Werke achten, bevor sie an die Öffentlichkeit gelangen.
Fazit zur Musikproduzenten-Ausbildung
Nicht das Studium an einer Hochschule macht dich zum Musikproduzenten, sondern das Gespür dafür, was die Musikszene gerade braucht. Erfolg lernt man nicht im Studium. Viele Werke erfolgreicher Produzenten entstanden, ohne dass sie ein Studium abgeschlossen hatten.
Harte Arbeit, Feingefühl für die Künstler, Flexibilität und Wiedererkennungswert sind wichtige Eigenschaften. Aber genauso wichtig ist die Zusammenarbeit mit allen Personen, die an der Entstehung und Vermarktung beteiligt sind. Versteife dich nicht auf einen einzelnen Künstler, ein Tonstudio, ein Label oder ein Genre. Sei experimentierfreudig!
Lesetipp: Aufgaben eines Musikproduzenten