Die Geheimnisse eines sauberen Basses

Wie man einen sauberen Bass hinbekommt

Ich bin mir sicher, dass viele Musikproduzenten, die im Bereich Homerecording arbeiten, sich über einen unsauberen Bass beschweren. Manchmal wird er sogar als “Brei” oder “Mumpf” beschrieben. Doch was macht einen unsauberen Bass aus und vor allem, wie kann man das Problem beheben und den Bass knackig machen?

Wie man einen sauberen Bass hinbekommt

Immer wieder werde ich gefragt, was das Geheimnis ist, um den Bass so klar und strukturiert klingen zu lassen wie in kommerziellen Produktionen. Meine Antwort ist einfach: Es gibt kein “das” Geheimnis. Es gibt nur einige Tipps, die in der Summe zu einem sauberen Bass führen. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, warum dieser “Brei” im Bass entsteht und was du in deinem Homerecording-Studio dagegen tun kannst.

Warum klingt der Bass unsauber?

Gerade im Bereich Homerecording ist die häufigste Ursache für einen unsauberen Bass: Zu viele tiefe Frequenzen. Klingt zu einfach als Erklärung? Auch wenn es zunächst banal erscheinen mag, ist dies tatsächlich in 90% der Fälle die Ursache. Bass macht Spaß, Bass drückt in der Bauchgegend, der Bass hat viel Energie und wird deswegen gerne auch in der Heimanlage laut aufgedreht. Nicht umsonst sieht man mindestens einmal täglich einen tiefergelegten Wagen mit wummerndem Bass an der Ampel vorbeifahren.

Aber zurück zum Thema. Zu viel Bass, zu viele tiefe Frequenzen können vor und während des Abmischens einer Bassspur sehr einfach behoben werden. Das Ziel sollte sein, einen ausgeglichenen Bass zu kreieren.

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Aufnahme des Basses

Die Wahl der Mikrofontechnik ist ausschlaggebend, wenn du einen echten Bass in deinem Tonstudio aufnimmst. Achte darauf, ein Mikrofon auszuwählen, das speziell für die Abnahme des Basses geeignet ist, oder nutze ein Großmembrankondensatormikrofon. Letzteres sollte in der Lage sein, das gesamte Spektrum des Basses aufzuzeichnen. Probiere ruhig verschiedene Mikrofone aus, die Ergebnisse werden den Aufwand rechtfertigen.

Wenn du ein geeignetes Mikrofon gefunden hast und der Bass immer noch unsauber klingt, solltest du den Bass-Verstärker und/oder die Bass-Box überprüfen und gegebenenfalls austauschen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung einer DI-Box, mit der du den Bass direkt über das Mischpult oder dein Audio Interface aufnehmen kannst. Wichtig ist dabei, beim Recording keinen Equalizer zu verwenden, oder falls doch, nur einen leichten Low-Cut. Die Aufnahme mit einer DI-Box ist flexibler als die Aufnahme des Bass-Verstärkers, hat jedoch weniger Charakter.

Der Bass und die Kick Drum – eine ganz besondere Hass-Liebe

Bass und Kick Drum belegen teilweise dieselben tiefen Frequenzen im Mix. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie sich nicht gegenseitig maskieren. Ein Ansatz, den ich gerne beim Abmischen von Kick und Bass verwende, ist das leichte Absenken der tiefen Mitten bei der Kick Drum. Dadurch findet die Kick hauptsächlich in den tiefen Frequenzen statt, während die meisten Noten in der Bassspur darüberliegen. Stell dir vor, der Song ist ein Raum: Du würdest den Bassisten auch nicht direkt vor die Bass-Drum stellen, oder? Das Publikum hätte wahrscheinlich Probleme, beide voneinander zu unterscheiden. Das gleiche Prinzip gilt auch für Aufnahme und Mix.

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Bass abmischen

Die meisten Probleme mit dem Bass entstehen in den tiefen Frequenzen. Daher solltest du hier beim Abmischen des Basses die meiste Zeit investieren. Beginne am besten mit einem steilen Low-Cut-Filter, um die unnötigen Frequenzen unterhalb von 30-35 Hz abzuschneiden. Mit einem High-Cut-Filter kannst du auch die Frequenzen oberhalb von 10 kHz entfernen, da diese normalerweise kaum hörbar sind und Platz für andere Instrumente im Mix schaffen.

Effekte auf dem Bass

Ich werde hier nicht auf das kreative Verwenden von Effekten auf dem Bass eingehen. Jeder kann selbst entscheiden, was gut klingt und dem Song als Ganzem weiterhilft. Was einen sauber klingenden Bass betrifft, habe ich jedoch zwei Tipps für dich: 1) In den meisten Fällen hilft ein Kompressor dabei, den Bass unter Kontrolle zu bringen. Verwende eine Ratio von etwa 3:1 oder 4:1 – dies sind jedoch nur Richtwerte und können in einzelnen Fällen auch zu mäßig oder zu stark sein. 2) Vermeide es, Hall auf den Bass zu geben, denn das führt in der Regel zu einem unsauberen Bass.

Schlussgedanken zu einem sauberen Bass

Wenn du die oben genannten Tipps konsequent in deiner Produktion umsetzt, sollte das Ergebnis bereits besser klingen als zuvor. Sauberer, detaillierter, klarer. Das Wichtigste ist, weiter zu üben und diese Techniken zu verfeinern und weiterzuentwickeln. Vergiss nicht: Übung macht den Meister und das Abmischen und Recording ist fast wie eine Sportart. Je mehr Zeit du investierst, desto schneller wirst du belohnt.

Hast du weitere Tipps oder Erfahrungen zum Thema? Teile sie gerne mit uns und allen anderen Lesern!

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