Die geheimnisvolle Welt der Hunde: Blick durch ihre Augen

Die geheimnisvolle Welt der Hunde: Blick durch ihre Augen

Grau, Schwarz, Weiß – so sehen Hunde die Welt! Doch ihre Realität ist viel bunter und facettenreicher als wir es uns vorstellen können. Hunde nehmen ihre Umgebung in unzähligen Gelb-, Blau- und Violetttönen wahr. Selbst das, was wir als einfaches Grau betrachten, besteht für sie aus verschiedenen Nuancen. Einzig bei Rot- und Grüntönen sind ihre Rezeptoren limitiert. Für sie wird ein roter Ball auf grünem Gras zu einem gelben Punkt auf einem gelben Teppich. Dieses Wissen kann bei Sucharbeiten nützlich sein, bei denen der Hund mit der Nase arbeitet. Auf der anderen Seite kann es deinem Hund helfen, wenn du bei Richtungssignalen in der Ferne eine blaue Jacke oder Handschuhe trägst.

Die Vorliebe für Blau- und Grautöne hat einen guten Grund. Beim Jagen in der blauen Dämmerung kann der Hund seine Beute besser sehen. Grünes Gras und rote Blumen hingegen sind für ihn weniger relevant. Sie würden die Umrisse der Beute auch am Tag verschwimmen lassen. Hunde sehen jedoch nicht nur im Blaubereich besser, sondern sie erkennen auch Farben im Ultraviolett-Bereich – Farben, die wir nur unter Schwarzlichtlampen sehen können. Deshalb leuchten für sie Leuchtartikel, die tagsüber für uns unsichtbar sind. Blumen mit ihren faszinierenden Ultraviolett-Farben sehen für Hunde ebenfalls anders aus.

Auch Pipistellen und Mäuseduft werden für Hunde durch die Anteile von Ultraviolett sichtbar. Draußen lesen Hunde also nicht nur Zeitung, sondern blättern auch durch viele bunte Magazine. Was sie sonst noch alles entdecken, was uns verborgen bleibt, bleibt ein Geheimnis. Vielleicht leuchtet unser Mund nach dem Zähneputzen in strahlendem Neongrün oder die Wand des gegenüberliegenden Schuppens hat gespenstische Farbkleckse.

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Daher solltest du deinem Hund vertrauen, wenn er sagt, dass er etwas sieht, auch wenn du nichts erkennst. Glaube ihm auch, wenn er sich weigert, sich an einem bestimmten Ort hinzusetzen. Es mag für uns nicht immer ersichtlich sein, aber Hunde sind uns mit ihren Augen oft überlegen.

Der Blick der Hunde: Was sie sehen und wie sie es sehen

Die Anordnung der Augen hat einen großen Einfluss auf das Sehvermögen von Hunden. Ihr Sichtfeld beträgt aufgrund der seitlichen Anordnung ihrer Augen ganze 240 Grad, während wir Menschen nur 180-200 Grad erreichen. Beutetiere haben aufgrund ihrer seitlichen Augen eine noch größere Sichtfläche.

Der Blickwinkel von Hunden unterscheidet sich ebenfalls. Kurznasige Hunde mit einer frontal ausgerichteten Augenstellung haben normalerweise ein größeres Gesichtsfeld als Hunde mit langer Nase. Allerdings ist ihr Blickwinkel eingeschränkter.

Außerdem sehen wir und vermutlich auch Hunde vor allem in dem Bereich scharf, auf den wir direkt schauen. Beim Lesen zum Beispiel können wir immer nur zwei Buchstaben deutlich erkennen. Unsere Augen bewegen sich beim Lesen unbemerkt, daher fällt uns das nicht auf. Es kommt auch vor, dass wir den Schlüssel suchen, obwohl er direkt vor uns liegt. Dies hängt mit unserer Wahrnehmung und Konzentration zusammen.

Die Sehfähigkeiten der Hunde

Hunde sind gut darin, Bewegungen wahrzunehmen, selbst die kleinsten. Statische Objekte hingegen sehen sie viel schlechter und unschärfer. Sie haben eine Weitsichtigkeit von 2 bis 4 Dioptrien, was bedeutet, dass sie erst ab etwa 25 bis 50 cm Entfernung scharf sehen können. Ihr Sehvermögen in der Ferne ist dagegen viel besser. Mein Aussie Jason hat zum Beispiel Bewegungen wahrgenommen, die für mich trotz Brille, die ich aufgrund meiner Kurzsichtigkeit trage, zu weit entfernt waren.

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Hunde sind auch in der Lage, bis zu 80 Bilder pro Sekunde zu verarbeiten, während wir Menschen auf 50 bis 60 Bilder beschränkt sind. Daher fällt es Hunden nicht schwer, selbst sehr kleine Gegenstände aus der Luft zu fangen. Fernsehen hingegen ist für sie kein Vergnügen, obwohl viele Hunde begeistert auf den Bildschirm schauen, wenn eine Katze oder ein Hund erscheint. Für Hunde wirkt das Bild jedoch ruckelig und das Flimmern von Bildschirmen und Lampen fühlt sich für sie ganz anders an.

All diese Faktoren sind für ein Raubtier, das Beute jagt, von Bedeutung. Beachte dies auch beim gemeinsamen Spielen mit deinem Hund und bewege den Spielgegenstand von ihm weg.

Mythen rund um die Hundeaugen

  • Du darfst deinem Hund nicht in die Augen schauen: Bei einem fremden Hund kann dies bedrohlich wirken und ihn verängstigen. Bei deinem eigenen Hund hingegen kommt es darauf an, wie du ihn ansiehst. Ein liebevoller Blick kann eine wichtige und verbindende Geste sein, da er den Oxytocin-Spiegel erhöht. Dieses Hormon sorgt dafür, dass wir uns in Gegenwart anderer wohl und angenommen fühlen. Ein hoher Oxytocin-Spiegel kann jedoch auch Rivalität fördern.

  • Dein Hund muss dir in die Augen schauen: Du hast vielleicht in der Hundeschule oder von anderen Hundehaltern gehört, dass dein Hund dir in die Augen schauen muss, wenn du etwas von ihm möchtest. Viele Hunde können das auch tatsächlich tun. Bedenke jedoch, dass dies für Hunde eigentlich eine unhöfliche Geste ist, die im schlimmsten Fall als Bedrohung empfunden wird. Insbesondere unsichere Hunde haben Schwierigkeiten damit. Zwinge deinen Hund daher nicht dazu, sondern akzeptiere, dass er dich auf deine Brust oder ins Gesicht schaut.

  • Der Dackelblick: Der Dackelblick ist ein Blick aus treuen Hundeaugen, der oft sehr leidend aussieht. Forscher haben herausgefunden, dass Hunde einen Muskel über dem Auge haben, den Wölfe nicht besitzen. Mit diesem zusätzlichen Muskel können Hunde ihre Augenbrauen heben und so kindlicher erscheinen. Dieser Blick berührt die meisten Menschen auf eine besondere Weise, sodass wir intuitiv darauf reagieren. Hunde, die diesen Blick beherrschen, werden im Tierheim schneller vermittelt.

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Zitate rund um die Hundeaugen

© 2023 Monika Oberli, Teamschule.blog

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