Die Geschichte der Menschenrechte ist geprägt von mutigen Kämpfern für Leben, Freiheit und Gerechtigkeit. Immer wieder haben Menschen gegen Missbräuche der Macht durch Herrscher und Regierungen aufbegehrt, die das Wohl des Volkes vernachlässigen und stattdessen ihre persönlichen Interessen und Ideologien verfolgen.
Der historische Durchbruch in den Vereinigten Staaten
1776 fand zum ersten Mal eine weitreichende Verkündigung der Menschenrechte statt. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung markierte einen Meilenstein in der Geschichte. Ungerechte Steuern waren der Auslöser für den Kampf der englischen Siedler in Nordamerika. Die Kolonien widersetzten sich den neuen Steuern und den strengen Handels- und Zollgesetzen der englischen Krone. Bei der berühmten “Boston Tea Party” im Jahr 1773 warfen die Siedler die Ladung britischer Teeschiffe ins Hafenbecken. Die Kolonien schlossen sich zusammen, bildeten eine gemeinsame Armee unter dem Oberbefehl von George Washington und erklärten ihre Unabhängigkeit. Die Unabhängigkeitserklärung von 1776 betonte, dass alle Menschen von ihrem Schöpfer mit unveräußerlichen Rechten wie Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück ausgestattet sind. Obwohl die Realität in Amerika zu dieser Zeit von Sklaverei, Vertreibung der Indianer und Frauen ohne Wahlrecht geprägt war, war dies ein historischer Durchbruch für die Idee der unveräußerlichen Grundrechte.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit in Frankreich
In Frankreich erhob sich das Volk zur selben Zeit gegen das unterdrückende “alte Regime”. Die französische Revolution begann 1789 mit dem Sturm auf die Bastille, das Gefängnis des Königs. Die Nationalversammlung verkündete die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die besagte, dass alle Menschen frei und mit gleichen Rechten geboren werden. Diese Grundrechte, darunter die Freiheit, das Eigentum und das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung, wurden in die Verfassung von 1791 aufgenommen. Obwohl die Revolution auch Leid und Chaos mit sich brachte, erkannten die Menschen fortan ihre Rechte gegenüber dem Staat. Die französische “Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte” hatte einen Neubeginn des politischen Denkens zur Folge und beeinflusste Verfassungen in ganz Europa. Noch heute wird der 14. Juli in Frankreich als Nationalfeiertag gefeiert.
Der Weg zur Demokratie in Deutschland
In Deutschland dauerte es etwas länger, bis der Ruf nach Freiheit lauter wurde. Der “Deutsche Bund” bestand aus vielen Kleinstaaten, aber es gab den Wunsch nach einem einheitlichen Staat mit Grundrechten und einer übergreifenden Verfassung. Nach den Revolutionen von 1848 versammelte sich die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und verkündete die Grundrechte des deutschen Volkes. Diese umfassten die Gleichheit vor dem Gesetz, den Schutz gegen behördliche Willkür, die Presse-, Glaubens- und Gewissensfreiheit, die Versammlungsfreiheit, das Recht auf Bildung von Vereinigungen, die Unabhängigkeit der Gerichte, öffentliche Gerichtsverfahren und die Freiheit des Besitzes. Obwohl Deutschland nicht geeint wurde und die Verfassung nur von einigen Staaten angenommen wurde, war dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur deutschen Demokratie.
Die Geschichte der Menschenrechte zeigt, dass der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit niemals endet. Immer wieder müssen die Menschenrechte neu bekräftigt und gegen Missbrauch verteidigt werden.