Die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige

Die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige

Selbstständige und Freiberufler müssen sich krankenversichern. Dabei haben sie die Wahl zwischen einer privaten und gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Doch wie funktioniert die gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige und was sind die Voraussetzungen? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst.

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Selbstständige und Freiberufler brauchen eine Krankenversicherung. Wer sich hauptberuflich selbstständig macht, hat die Wahl zwischen einer privaten und gesetzlichen Krankenversicherung.
  • Voraussetzung für eine freiwillige Mitgliedschaft in der GKV ist grundsätzlich, dass man in den letzten fünf Jahren mindestens 24 Monate oder mindestens ein Jahr direkt vor der Selbstständigkeit gesetzlich versichert war.
  • Die Höhe des Beitrags für Selbstständige bemisst sich prozentual an Ihren Einkünften. Es gelten Beitragsbemessungsgrenzen. Die Mindesteinkommensgrenze von 1.131,67 Euro monatlich und die Einkommensobergrenze von 4.987,50 Euro pro Monat (Stand: 2023).
  • Der monatlich zu zahlende Betrag wird jedes Jahr auf Grundlage des Einkommensteuerbescheides und tatsächlichen Einkommens des Selbständigen neu berechnet. So können auch bis zu 12 Monate rückwirkend zu viel gezahlte Beiträge zurückgefordert werden.

Gesetzliche Krankenversicherung während der Selbstständigkeit

Auch Selbstständige und Freiberufler müssen sich krankenversichern. Allerdings haben sie die Möglichkeit von der gesetzlichen in eine private Krankenversicherung zu wechseln. Um sich freiwillig in der GKV versichern zu können, muss man entweder in den letzten fünf Jahren mindestens 24 Monate oder direkt vor Beginn der Selbstständigkeit mindestens ein Jahr gesetzlich versichert gewesen sein. Es gibt allerdings Ausnahmen, wie zum Beispiel die Selbstständigkeit im Nebenberuf. In solchen Fällen besteht weiterhin die Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung.

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So berechnet sich der Krankenkassenbeitrag für Selbstständige

Für Selbstständige erfolgt die Beitragsberechnung für die Krankenversicherungsbeiträge in der GKV basierend auf den aktuellen Beitragssätzen und dem beitragspflichtigen Einkommen. Zum Einkommen zählen bei freiwillig Versicherten dabei nicht nur die Einkünfte aus der selbstständigen Tätigkeit, sondern auch andere Arten von Einnahmen. Die genauen Beitragssätze variieren je nach Jahr. Für 2023 setzt sich der Beitrag für die GKV und Pflegeversicherung aus verschiedenen Sätzen zusammen. Selbstständige haben die Wahl zwischen dem allgemeinen und ermäßigten Beitragssatz.

Mindestbeitrag und Höchstbeitrag

Bei der Einkommensberechnung gibt es eine Untergrenze und eine Obergrenze. Die Untergrenze liegt derzeit bei 1.131,67 Euro im Monat (Stand: 2023) und die Obergrenze bei 4.987,50 Euro pro Monat (Stand: 2023). Wer mehr verdient, muss auf den darüber liegenden Teil keine Beiträge zahlen. Je nach Einkommen und Zusatzbeitrag ergibt sich der monatliche Beitragssatz für die Kranken- und Pflegeversicherung.

Vorteile einer freiwilligen Mitgliedschaft für Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung

Eine freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung kann für Selbstständige von Vorteil sein. Da sich der Beitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung nach dem Einkommen richtet, kann sie besonders für Selbstständige mit einem niedrigen Einkommen finanziell attraktiv sein. Anders als in der privaten Krankenversicherung werden in der GKV keine individuellen Risikozuschläge aufgrund von Vorerkrankungen oder des Alters erhoben. Selbstständige können ihre Familienmitglieder kostenlos in der GKV familienversichern, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Vorsorge für den krankheitsbedingten Ausfall

Für Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung kann ein krankheits- oder unfallbedingter Ausfall schwerwiegende finanzielle Auswirkungen haben, da sie in diesem Fall nicht wie Angestellte eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber erhalten. Um dieses Risiko abzusichern, empfiehlt es sich über die GKV ein zusätzliches Krankengeld abzuschließen. Alternativ gibt es auch das Krankentagegeld, welches als private Zusatzversicherung abgeschlossen werden kann.

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Was Selbstständige bei Zahlungsschwierigkeiten tun können

In Fällen von Zahlungsschwierigkeiten sollten sich Selbstständige umgehend an ihre Krankenkasse wenden, um eine Lösung zu finden. Je nach individuellem Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel eine Stundung der Beitragszahlungen oder eine Ratenzahlung. Unter keinen Umständen sollten die Zahlungen an die Krankenkasse eingestellt werden, da dies zu erheblichen Einschränkungen der Leistungen führen kann. Bei anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten können Selbstständige einen Antrag auf Arbeitslosengeld II stellen, um weiterhin versichert zu sein.

Mit einem Wechsel jedes Jahr Geld sparen

Selbstständige und Freiberufler, die freiwillig gesetzlich versichert sind, können jedes Jahr durch einen Wechsel zu einer günstigeren Krankenkasse Geld sparen. Durch den Vergleich verschiedener Krankenkassen können Selbstständige die Beiträge und Zusatzleistungen vergleichen und die passende Krankenkasse für sich finden.

Häufige Fragen

  • Die richtige Krankenversicherung für Selbstständige – PKV oder GKV?
  • Darf die gesetzliche Krankenversicherung den Antrag auf freiwillige Versicherung ablehnen?
  • Wann ist die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung als Selbstständiger möglich?
  • Warum lohnt sich eine gesetzliche Krankenversicherung für Selbstständige im Vergleich zur PKV?

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