Ein Elektroauto bietet nicht nur umweltfreundliches Fahren, sondern hat auch weitere Vorteile, wie zum Beispiel den geräumigen Innenraum. Dies liegt daran, dass viele typische Teile eines Verbrennungsmotors bei einem Elektroauto nicht vorhanden sind. Sie fragen sich vielleicht, ob dies auch zu einer Kostenersparnis bei der Wartung und dem Service des Elektroautos führt.
Wenige Bauteile, geringe Wartungskosten
Ein Elektroauto besteht aus nur wenigen Bauteilen im Vergleich zu einem Verbrennermodell. Während ein typischer Achtzylindermotor ca. 1.200 Bauteile hat, besitzt ein Elektroautomotor nur etwa 17. Das bedeutet eine enorme Einsparung. Bauteile wie Ölfilter, Zündkerzen, Zahnriemen, Wasserpumpe, Kühler, Kupplung und Auspuffanlage sind bei Elektroautos nicht mehr erforderlich.
Zudem sind teure Reparaturen wie Getriebewechsel oder Zylinderkopfschäden bei Elektroautos äußerst selten. Ein Elektroauto besteht im Wesentlichen aus Karosserie, Elektromotor, Akku, einem einfachen 1-Gang-Automatikgetriebe und der Leistungselektronik.
Wartung der Elektronik und Elektrik
Obwohl die Elektronik und Elektrik in einem Elektroauto grundsätzlich wartungsfrei sind, sollten sie dennoch regelmäßig überprüft werden, da eine plötzliche Funktionsstörung auftreten kann. Elektrisch gesteuerte Funktionen werden immer häufiger in Automobilen eingesetzt, zum Beispiel die elektrische Handbremse. Daher ist es wichtig, die Elektrik und Elektronik bei einer Inspektion sorgfältig zu überprüfen.
Auch die Bremsen eines Elektroautos sollten regelmäßig überprüft werden, obwohl sie durch die Rekuperation weniger beansprucht werden. Der Elektromotor sollte ebenfalls regelmäßig gewartet werden, und die Reifen und das Profil sollten inspiziert werden.
Warum die Wartung von Elektroautos günstig ist
Die genauen Wartungskosten eines Elektroautos hängen natürlich vom Hersteller ab. Im Allgemeinen müssen jedoch deutlich weniger Teile gewartet werden als bei Verbrennermodellen. Beim Verbrennungsmotor verursacht beispielsweise der Ölwechsel hohe Kosten, da das frische Öl teuer ist. Bei einem Elektroauto entfällt dieser Kostenpunkt komplett. Auch der Austausch des Kraftstofffilters und der Zündkerzen ist nicht notwendig.
Die Bremsen müssen gelegentlich ausgetauscht werden, jedoch ist der Verschleiß aufgrund der weniger häufigen Bremsmanöver geringer. Die fehlenden Bauteile beim Elektroauto sind oft diejenigen, die typischerweise zu teuren Reparaturen führen. Durch den Wegfall von Zündanlage, Lichtmaschine oder Zylinderkopf sind diese Reparaturen bei Elektroautos nicht erforderlich. Daher geht man davon aus, dass Elektroautos insgesamt weniger Werkstattaufenthalte benötigen.
Wartungsintervalle und Kosten – Beispiele von Herstellern
Die Wartung oder Inspektion eines Elektroautos erfordert heutzutage nicht unbedingt einen Werkstattbesuch. Viele Hersteller bieten mittlerweile auch Fernwartungen an. Hier sind einige Beispiele:
Volkswagen:
Volkswagen plant die Einführung von “over the air” Wartungsservices. Dennoch wird empfohlen, dass Bremsen und Bremsflüssigkeit regelmäßig überprüft werden.
Renault:
Einmal im Jahr sollte ein Renault-Elektroauto zur Inspektion gebracht werden. Die Kosten betragen etwa 150 Euro für die erste Inspektion und etwas mehr für die zweite aufgrund des benötigten Materials.
Kia und Nissan:
Auch bei Kia und Nissan werden regelmäßige Wartungen empfohlen, insbesondere im Hinblick auf Bremsen und Reifen. Die Kosten für eine Wartung sollen jedoch im Vergleich zu Verbrennungsmotoren nur etwa die Hälfte betragen. Bei Kia sollte alle 12 Monate oder nach 15.000 Kilometern eine Inspektion durchgeführt werden.
Tesla:
Tesla bietet bereits Fernwartungen an und ermöglicht Software-Updates und Fehlerbehebungen “over the air”. Eine Inspektion alle zwei Jahre wird empfohlen, aber nicht zwingend vorgeschrieben.
Die genauen Wartungsintervalle und -kosten hängen jedoch von jedem Hersteller und Modell ab.
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