Wer an Weiden denkt, hat wahrscheinlich sofort die großen Trauerweiden im Park vor Augen oder die Sträucher mit ihren dekorativen Weidekätzchen. Doch Weide-Arten können viel vielfältiger sein als man denkt. Es gibt sogar Weidensträucher, die im Kübel kultiviert werden können.
Heimische Weide-Arten
Nicht nur in anderen Ländern oder auf anderen Kontinenten gibt es verschiedene Arten von Weiden (Salix), auch hier bei uns sind verschiedene Sorten heimisch. Diese Weiden wachsen in der freien Natur, können aber auch im eigenen Garten angepflanzt werden. Zu den heimischen Arten gehören unter anderem:
Alpen-Weide (Salix alpina)
Die Alpen-Weide ist vor allem in den österreichischen Alpen zuhause. Sie ist ein niedrig wachsender Strauch von nur bis zu 10 Zentimetern Höhe. Ihre Triebe sind leicht behaart und das Laub ist frischgrün. Im Frühjahr bildet sie kleine Kätzchen gemeinsam mit dem Blattaustrieb. Die Alpen-Weide eignet sich besonders gut für Steingärten und braucht einen sonnigen Standort. Außerdem ist sie winterhart.
Harlekinweide (Salix integra)
Die Harlekinweide wächst entweder als Strauch oder Kleinbaum und kann auch im Kübel kultiviert werden. Im Beet kann sie bis zu drei Meter hoch werden und hat einen buschigen, kugelförmigen Wuchs. Im März und April blüht sie gelb und bildet Weidenkätzchen. Die Harlekinweide ist winterhart und benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ihre Blätter können grün oder mehrfarbig sein, je nach Sorte. Eine beliebte Hybride ist die Sorte ‘Hakuro Nishiki’.
Korbweide (Salix viminalis)
Die Korbweide ist auch als Hanfweide bekannt und kann sowohl als Strauch als auch als Kopfweide kultiviert werden. Sie wird gerne in naturnahen Gärten gepflanzt und kann ungeschnitten bis zu 10 Meter hoch und 8 Meter breit werden. Im März und April blüht sie ebenfalls mit Weidenkätzchen. Die Korbweide ist winterhart und bevorzugt einen sonnigen Standort. Sie lässt sich gut schneiden und eignet sich daher auch als Sichtschutzhecke.
Schweizer Weide (Salix helvetica)
Die Schweizer Weide ist ein kleiner Strauch mit halbrundem Wuchs. Sie kann bis zu einem Meter hoch und breit werden. Im März und April bildet sie silberweiße Kätzchen, die sich im Laufe der Zeit goldgelb verfärben. Die Schweizer Weide bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und ist winterhart. Sie eignet sich auch gut für die Kübelkultivierung.
Salweide (Salix caprea)
Die Salweide, auch Kätzchenweide genannt, wächst entweder als Strauch oder Kleinbaum. Im März und April blüht sie mit gelben Weidenkätzchen und ist zu Ostern besonders bekannt. Die Salweide kann bis zu 8 Meter hoch werden und hat einen aufrechten, kugelförmigen Wuchs. Sie ist winterhart und eignet sich gut als Sichtschutzhecke. Auch die Kübelkultivierung ist möglich.
Auch die Silberweide (Salix alba) und die Trauerweide gehören zu den heimischen Arten. Diese beiden Weide-Arten sind allerdings keine kleinen Sträucher, die man im Kübel oder Gartenbeet pflanzt. Sie benötigen viel Platz, da sie sehr groß werden.
Hybride und Zierpflanzen
Weidensträucher werden auch gerne als Hybriden gezüchtet, um sie besser an die jeweilige Umgebung, das Klima und die gewünschte Größe anzupassen. Eine der gezüchteten Hybriden ist die Korkenzieher Weide (Salix matsudana ‘Tortuosa’). Sie kann als Großstrauch oder Kleinbaum eine Höhe von 8 bis 12 Metern erreichen und benötigt entsprechend viel Platz. Ihr bizarrer Wuchs mit korkenzieherartigen Ästen und langen, schmalen Blättern macht sie zu einem besonderen Blickfang. Die Korkenzieher Weide kann auch im Kübel kultiviert werden und bevorzugt einen sonnigen Standort.
Kleinwüchsige Weide-Arten
Wer an Weiden denkt, denkt oft an die großen, ausladenden Bäume in den Parks. Doch es gibt auch wunderschöne und dekorative kleinwüchsige Weidensträucher, die sich gut für Kübel und Gartenbeete eignen.
Flaumweide (Salix laggeri)
Die Flaumweide ist ein Strauch, der eine Höhe von ein bis zwei Metern erreicht. Sie hat kraus behaarte Zweige und blüht im März und April mit Weidenkätzchen. Die Flaumweide ist winterhart und verbreitet sich gerne in der Schweiz. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kann gut im Kübel kultiviert werden.
Hechtblaue Weide (Salix caesia)
Die Hechtblaue Weide, auch Blaugrüne Weide genannt, stammt ursprünglich aus Asien. Sie ist ein Zwergstrauch, der dicht verzweigt und eine Höhe von bis zu 70 Zentimetern erreicht. Ihre Rinde ist rötlich-braun oder rotschwarz und sie hat seidig behaarte Blätter. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni. Die untere Seite ihrer Blätter ist blaugrün. Die Hechtblaue Weide ist winterhart.
Heidelbeer-Weide (Salix myrtilloides)
Die Heidelbeer-Weide, auch Moor-Weide genannt, ist in Asien und Europa verbreitet. Sie ist ein sparrig verzweigter Zwergstrauch, der 15 bis 50 Zentimeter hoch wird. Ihre Zweige sind gelb oder rotbraun und wachsen aufrecht. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni. Die Heidelbeer-Weide bevorzugt Sumpf- und Moorgebiete und ist winterhart. Sie benötigt einen kühlen und sonnigen Standort.
Krautweide (Salix herbacea)
Die Krautweide, auch kriechende Zwergstrauch genannt, wächst entweder als Spalierstrauch oder kriechender Zwergstrauch. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 2 und 10 Zentimetern. Ihr verholzter Stamm wächst unterirdisch kriechend und aus der Erde sprießen nur Zweige und Blätter. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September und ihre jungen Früchte leuchten rot. Die Krautweide ist winterhart und bevorzugt einen kalten Standort.
Kurzzahn-Weide (Salix breviserrata)
Die Kurzzahn-Weide ist ein Zwergstrauch, der niederliegend wächst und eine Höhe von bis zu 10 Zentimetern erreicht. Sie blüht mit roten Weidenkätzchen im Juni und Juli. Die Kurzzahn-Weide ist vor allem im Mittelmeerraum beheimatet, findet aber auch Verbreitung in heimischen Gärten. Sie eignet sich gut zur Kübelpflanzung und ist winterhart. Ein sonniger Standort wird bevorzugt.
Netzweide (Salix reticulata)
Die Netzweide, auch Netzblättrige Weide genannt, ist ein Zwergstrauch, der bis zu 30 Zentimeter hoch wird und eng am Erdboden anliegt. Sie kommt in Nordeuropa, Nordamerika und arktischem Asien vor und bevorzugt die Höhenlagen der Alpen. Die Netzweide ist winterhart und benötigt einen kühlen und sonnigen Standort. Ihre länglichen roten Blüten wachsen aufrecht.
Ohr-Weide (Salix aurita)
Die Ohr-Weide, auch Salbeiweide oder Öhrchen-Weide genannt, hat ihren Namen von zwei Beiblättern am Stiel jedes Blattes. Sie hat einen sparrig verzweigten Wuchs und wächst sehr langsam. Die Wuchshöhe liegt zwischen zwei und drei Metern. Im März und April blüht sie mit gelben Kätzchen und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Ohr-Weide ist winterhart und ein einheimisches Gewächs.
Polar-Weide (Salix polaris)
Die Polar-Weide ist ein kleiner, kriechender Strauch, der eine Höhe von 1 bis 9 Zentimetern erreicht. Sie bildet Rhizome und ihre Hauptäste wachsen aufrecht. Die Rinde ist rotbraun und ihre dichtgedrängten roten Blüten wachsen aufrecht in die Höhe. Die Polar-Weide kommt auf der nördlichen Erdhalbkugel vor und benötigt viel Kälte.
Seidenweide (Salix glaucosericea)
Die Seidenweide ist in den Alpen verbreitet und bevorzugt einen kühlen, halbschattigen bis sonnigen Standort. Sie wächst gut auf felsigen Böden und wird als Zwergstrauch bis zu 70 Zentimeter hoch. Ihr Wuchs ist sehr ausladend und ihre unscheinbaren grünen Blüten blühen im Juni und Juli, in wärmeren Regionen bereits im April.
Woll-Weide (Salix lanata)
Die Woll-Weide, früher als wollige Weide bekannt, wird häufig als Heckenpflanze kultiviert. Sie ist ein sparriger Strauch, der eine Wuchshöhe von bis zu 1,5 Metern erreicht. Ihre Knospen und Triebe sind wollig behaart, wobei die Knospen zusätzlich dick und goldgelb behaart sind. Die Woll-Weide braucht einen kühl-feuchten und schattigen Standort und ist winterhart.
Häufig gestellte Fragen
Im Originalartikel wurden auch häufig gestellte Fragen zu Weidensträuchern beantwortet. Da diese jedoch nicht relevant sind, wurden sie in diesem Artikel nicht übernommen.
