Die Herausforderungen der E-Mobilität in Deutschland

Die Probleme mit der E-Mobilität

Bei unseren zahlreichen Testfahrten mit Elektroautos sind wir auch im Jahr 2023 auf viele Probleme gestoßen, die den Spaß an der E-Mobilität ordentlich verderben können. Auch in diesem Jahr mussten wir bei unseren Tests feststellen, dass es immer noch massive Probleme gibt, die das tägliche Leben mit einem Elektroauto zur Verzweiflung bringen können.

Ladeinfrastruktur als größte Herausforderung

Egal welches Mitglied unserer Redaktion ein Elektroauto getestet hat, es gab keinen einzigen Testzeitraum, in dem es keine Probleme mit der Ladeinfrastruktur gab. Von einem flächendeckenden und reibungslos funktionierenden Netzwerk von Ladestationen sind wir noch weit entfernt. Hier sind nur einige der größten Probleme zusammengefasst.

Verfügbarkeit von Ladestationen

Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass gefühlt die Hälfte aller Ladestationen nur zu 50% der Zeit verfügbar sind. Besonders betroffen sind Ladestationen auf Supermarktparkplätzen. Diese stehen nur während der Geschäftszeiten zur Verfügung, was bedeutet, dass man mitten in der Nacht keine Möglichkeit hat, sein E-Auto aufzuladen. Zudem können hohe Ladegebühren und sogar Klagen wegen Besitzstörung hinzukommen.

Probleme mit den Ladesäulenbetreibern

Die Ladesäulenbetreiber, wie Smatrics oder Wien Energie, sind ebenfalls ein großes Ärgernis. Falsche Datenbanken, Probleme beim Hochfahren der Ladestationen, Verbindungsprobleme oder außer Betrieb befindliche Ladesäulen sind keine Seltenheit. Zudem sind viele Ladesäulen so positioniert, dass nur ein Teil der E-Autos diese nutzen kann.

Unzureichende Überdachung und hohe Preise

Im Gegensatz zu herkömmlichen Tankstellen bieten E-Ladesäulen oft keine ausreichende Überdachung. Bei schlechtem Wetter liegt das Ladekabel auf der matschigen Parkfläche, was zu Verschmutzungen führen kann. Zudem sind die Kosten für das Laden an öffentlichen Ladesäulen oft überhöht, vor allem wenn nach Zeit abgerechnet wird. Die versprochene Ladeleistung wird häufig nicht erreicht.

LESEN  Merc’s neue E-Klasse: Eine elektrische Reichweite von 115 km

Zusätzliche Schwierigkeiten

Auch die E-Autos selbst haben noch einige Probleme, insbesondere in Bezug auf die Reichweite und den Stromverbrauch im Winter. Zudem leert sich die Batterie schneller, wenn das Auto längere Zeit steht. Die Suche nach freien Ladesäulen wird ebenfalls immer schwieriger, insbesondere wenn sich Autos mit Verbrennungsmotoren auf den für E-Autos vorgesehenen Parkplätzen vor den Ladesäulen befinden.

Resümee: Noch viele Hürden zu überwinden

Trotz aller Fortschritte und Vorzüge der Elektromobilität konnten wir auch im Jahr 2023 keine Freundschaft mit Elektroautos schließen. Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist nach wie vor unzureichend und frustrierend. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Benzinfahrzeug benötigt man deutlich mehr Zeit für das Laden eines Elektroautos. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation in den kommenden Jahren verbessert.

E-Mobilität

Quelle: (c) Stefan Gruber