Die Fitnessbranche boomt und bietet eine Vielzahl von Angeboten für Sportbegeisterte. Doch nicht alle Anbieter konnten sich erfolgreich am Markt etablieren. Ein Beispiel dafür ist die Berliner Elixia Health & Wellness Group. Einst Deutschlands fünftgrößte Fitnesskette, musste das Unternehmen 2010 Insolvenz anmelden. Mit ihren Elixia Vitalclubs bewegte sich die Gruppe positionierungstechnisch genau in der Mitte zwischen den aufstrebenden Discount- und den urbanen Premiumanbietern. Dennoch konnte sie sich nicht halten und wurde Opfer des Verdrängungsmarkts.
Ein anderer bekannter Anbieter, Holmes Place, profitierte von den Entwicklungen. Im Jahr 2001 eröffnete der erste Holmes Place Club Deutschlands in Berlin am Gendarmenmarkt. Seitdem ist das Unternehmen stark gewachsen und betreibt allein in der Hauptstadt sechs Clubs. Durch organisches Wachstum konnte Holmes Place in kurzer Zeit weitere exklusive Standorte in Deutschland und Österreich eröffnen. Zudem erfolgte 2010 die Übernahme von Clubs der insolventen Fitnesskette Elixia. Heute zählt Holmes Place zu den international führenden Anbietern für ganzheitliche Gesundheits-, Wellness- und Fitnessbetreuung.
Ein interessanter Ansatz war die Verbindung von Fitnessstudios mit großen Einzelhandelsketten. So machte Migros in der Schweiz mit seinem Fitnessbonussystem und den sogenannten ‘Cumulus-Punkten’ vor, wie erfolgreich solch ein Konzept sein kann. Auch der damalige Karstadt-Chef Wolfgang Urban versuchte im deutschen Markt, Fitnessstudios in den obersten Etagen der Kaufhäuser zu etablieren. Obwohl der Einstieg vom ‘Big Player’ Karstadt für Aufsehen sorgte, konnten sich die Studios aus verschiedenen Gründen nicht langfristig am Markt behaupten.
Die Fitnessbranche entwickelte nach 2000 kontinuierlich neue Konzepte für unterschiedliche Nischenmärkte. Besonders Mikrostudios, wie Crossfit Boxen oder Bootcamps, waren sehr erfolgreich. Auch spezielle Fitnessangebote für Frauen wurden immer beliebter. Mrs.Sporty beispielsweise konzentrierte sich auf die Zielgruppe der Frauen über 30 und entwickelte ein innovatives Zirkeltrainingskonzept. Heute ist Mrs.Sporty Europas führende Frauenfitnesskette und bietet seinen Mitgliedern auch digitale Trainingsunterstützung durch Smart-Trainer.
Die Fitnessbranche hat sich also in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Von großen Ketten bis hin zu spezialisierten Nischenmärkten ist für jeden Geschmack und jedes Ziel etwas dabei.
