26 Zoll, 27,5 Zoll, 28 Zoll und 29 Zoll: Was bedeuten verschiedene Reifen- und Laufradgrößen und warum gibt es immer mehr davon? Wir haben die Antworten.
Eigentlich könnte es so einfach sein: Für ein Mountainbike wählt man ein kleineres 26-Zoll-Rad für mehr Stabilität, während man bei Rennrädern, Trekkingrädern oder City-Bikes auf das größere 28-Zoll-Rad setzt, um einen ruhigeren Lauf zu gewährleisten. Aber in den letzten Jahren ist die Welt der Reifen- und Laufradgrößen viel vielfältiger geworden. Wir werfen einen Blick auf Reifen der Größe 28 Zoll, 26 Zoll, 27,5 Zoll und 29 Zoll, da sie bei den meisten Fahrrädern verbaut sind. Die Größenangaben beziehen sich auf den inneren Durchmesser des Reifens, der ungefähr dem äußeren Durchmesser der Felge entspricht, da der Reifen einige Millimeter in der Felge sitzt.
28 Zoll: Perfekt für die Straße
Reifen und Laufräder mit einer Größe von 28 Zoll sind ideal für die Straße. Der Innendurchmesser des Reifens beträgt 622 mm und sorgt für Stabilität und Geschwindigkeit. Die Breite und das Profil hängen vom Verwendungszweck ab. Für Rennräder wählt man eine schmale Breite zwischen 23 und 32 mm, während man sich bei Trekking- oder City-Bikes für Breiten zwischen 32 und 47 mm entscheiden kann. Wenn man gerne auch auf Schotter- und Feldwegen unterwegs ist, ist ein griffigeres Profil ratsam. Ansonsten sind Trekkingradreifen für den Alltag gemacht: Sie bieten ein gutes Rollverhalten, eine ordentliche Geradeauslaufstabilität und eingebauten Pannenschutz.
26 Zoll: Der Klassiker für Mountainbikes
26-Zoll-Räder hatten lange Zeit den Ruf von alten Dreigangrädern, aber mit dem Aufkommen von Mountainbikes hat sich das geändert. Diese Reifengröße steht jetzt für agiles Fahren abseits der Straße. Mit einem Innendurchmesser von 559 mm bieten sie Stabilität, und die Reifen mit einer Breite von 57 bis 60 mm haben einen guten Grip.
27,5 Zoll: Mehr Fahrspaß und Federweg
Dank neuer Materialien und optimierter Felgenquerschnitte gibt es jetzt den 27,5-Zoll-Reifen. Diese Größe ist sowohl für Hardtails als auch für Fullys geeignet und bietet mit einem Innendurchmesser von 584 mm sportliches Fahren und ausreichend Platz für große Federwege. Die Breite variiert zwischen 57 und 61 mm. 27,5-Zoll-Reifen passen auch zu kleineren Rahmengrößen und somit zu kleineren Fahrern.
Bereits angeklopft hat die Größe 27,5 Plus, bei der die Reifen noch voluminöser und breiter sind. Dies bringt eine Reihe von Änderungen am Fahrrad mit sich, wie breitere Gabeln und weiter außen liegende Zahnradkassetten, die wiederum eine andere Kurbel erfordern. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend durchsetzt. Denn sowohl die etablierten 27,5-Zoller als auch die 29-Zoller bieten bereits jede Menge Fahrspaß.
29 Zoll: Mehr Luft und höhere Geschwindigkeiten
Ein 29-Zoll-Reifen hat den gleichen Innendurchmesser wie ein 28-Zoll-Reifen (622 mm), ist jedoch mit 57-61 mm breiter und auch höher. Dies ermöglicht eine agilere Fahrweise im Gelände und höhere Geschwindigkeiten auf den Trails. Die großen Reifen und Laufräder sind auch für größere Fahrer geeignet.
Wie liest man die Reifenbezeichnung?
Die traditionellen Zollangaben für Reifengrößen können manchmal verwirrend sein, da sie nicht immer genau verwendet werden, wie es bei 29 Zoll der Fall ist. Übersichtlicher sind die ISO-Angaben, die identisch mit denen der ETRTO (European Tyre and Rim Technical Organisation) sind. Die erste Zahl gibt die Breite des Reifens an, die zweite Zahl den Innendurchmesser des Reifens. Zum Beispiel steht 23-622 für einen 23 mm schmalen Rennradreifen mit 622 mm Innendurchmesser, was dem landläufigen Begriff “28 Zoll” entspricht.