Wusstest du, dass die Integrierte Gesamtschule (IGS) Realschule und Gymnasium unter einem Dach vereint? Diese besondere Schulform ermöglicht es deinem Kind, seine Schullaufbahn noch nicht nach der vierten Klasse, sondern erst wesentlich später zu entscheiden.
Was macht eine IGS aus?
An einer IGS werden die Kinder möglichst lange gemeinsam unterrichtet. Erst in den Klassen 9 und 10 entscheidet sich, welchen Abschluss das Kind machen wird. Es kann einen Hauptschulabschluss, einen Realschulabschluss oder sogar das Abitur als höchsten Bildungsabschluss erreichen. Diese Schulform bietet somit das gemeinsame Lernen für alle Schülerinnen und Schüler, die aus der 4. Klasse der Grundschule wechseln, und ermöglicht jedem Kind, einen Schulabschluss gemäß seiner Eignung zu erreichen.
Die Organisation der IGS
Das Besondere an einer IGS ist die Integration und Differenzierung im Unterricht. Integration bedeutet, dass alle Kinder ungeachtet ihrer unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gemeinsam im Klassenverband unterrichtet werden. Differenzierung wiederum ermöglicht es den Kindern, entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen getrennt und mit unterschiedlichen Methoden zu lernen.
In der Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6) werden die Schülerinnen und Schüler ohne Einteilung nach Leistungskriterien im Klassenverband unterrichtet. Das gemeinsame Lernen, die Entwicklung von gegenseitigem Verständnis und der Aufbau sozialer Beziehungen stehen im Fokus. Dabei werden die individuellen Lernvoraussetzungen durch Maßnahmen der inneren Differenzierung berücksichtigt.
Ab der 6. Klassenstufe wird das Unterrichtsangebot durch ein vierstündiges Wahlpflichtfach ergänzt, das den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihr Neigungsfach zu wählen. Auch das breite Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Wahlfächern trägt zur individuellen Förderung bei.
Was macht die IGS besonders?
Die Integrierte Gesamtschule bietet einige Vorteile gegenüber anderen Schulformen. Durch die Zusammenführung aller Bildungsgänge bleibt die Schullaufbahnentscheidung länger offen. Das bedeutet, dass die Viertklässler nicht schon in diesem Alter in die üblichen Schullaufbahnen passen müssen. Stattdessen haben die Schülerinnen und Schüler durch den integrativen Aufbau die Möglichkeit, ihre Interessen und Neigungen im Laufe der Sekundarstufe I differenziert zu entwickeln und eigene Schwerpunkte zu setzen.
Durch das differenzierte Angebot von Fachleistungskursen werden alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren individuellen Lern- und Leistungsvoraussetzungen gefördert. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler nicht in allen Fächern nach den gleichen Anforderungen unterrichtet. Stattdessen können sie in bestimmten Fächern ein höheres Niveau besuchen und in anderen Fächern entsprechend ihren Fähigkeiten erfolgreich mitarbeiten.
Zudem bietet die IGS ein breites Angebot an Wahlpflichtkursen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler ihren Neigungen entsprechend eigene Schwerpunkte setzen können. So können sie beispielsweise eine zweite Fremdsprache belegen oder aus verschiedenen anderen Fächern wählen.
Ein weiterer großer Vorteil der IGS ist, dass kein Kind aufgrund abfallender Leistungen die Schule verlassen muss. Bei nicht ausreichenden Leistungen kann ein Kind in ein niedrigeres Niveau umgestuft werden, aber bei Leistungssteigerung auch wieder in das höhere Niveau wechseln. Kein Schüler muss befürchten, die Klassengemeinschaft oder gar die Schule wechseln zu müssen.
Die IGS ermöglicht auch das gemeinsame Lernen über die Grundschulzeit hinaus. Da alle Abschlüsse anerkannt sind, haben die Kinder die Möglichkeit, von der Einschulung bis zum Schulabschluss überwiegend in einer Klasse zu bleiben. Der Klassenverband bleibt bis zum 9. bzw. 10. Schuljahr bestehen, Schulfreundschaften werden erhalten und gemeinsames Lernen wird möglich gemacht.
Die Integrierte Gesamtschule ist somit eine einzigartige Schulform, die deinem Kind die beste Chance bietet, seine Fähigkeiten und Talente zu entfalten. Bei der Wahl der richtigen Schule solltest du die IGS definitiv in Betracht ziehen!
