Die Katze markiert – Wie du das Verhalten deiner Katze verstehen und lösen kannst

Die Katze markiert – Ursachen und Lösungsansätze

Die Katze markiert – Ursachen und Lösungsansätze

Manche Katzen markieren ihren Urin anstatt ihn in der Katzentoilette abzusetzen. Doch warum machen sie das? Es geht dabei meistens nicht darum, dass die Katze “müssen” muss, sondern sie markiert ihren Urin, um Revierangelegenheiten zu regeln. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen und Lösungsansätze für das Markieren deiner Katze.

Wie erkennt man Harnmarkieren?

Es gibt bestimmte Anzeichen, an denen du erkennen kannst, ob deine Katze markiert. Dabei stehen die Katzen typischerweise mit senkrecht hochgestrecktem, zitterndem Schwanz und tippeln mit den Hinterbeinen. Der Urin wird dabei mehr oder weniger waagerecht nach hinten weg gesprüht. Normalerweise bespritzen sie dabei eine senkrechte Fläche wie eine Wand, einen Schrank oder den Fensterrahmen. Wenn du deine Katze nicht dabei beobachten kannst und nur den Urin findest, dann prüfe, ob du Spuren von heruntergelaufenem Urin an solchen senkrechten Flächen findest – denn das Ergebnis ist ein kleiner See am Boden, der nicht einfach von einer “normalen Pipi-Pfütze” zu unterscheiden ist. Die Menge des Urins ist übrigens kein zuverlässiges Zeichen dafür, ob eine Katze markiert oder uriniert. Einige Katzen markieren mit nur wenigen Tropfen, während andere die halbe oder ganze Blase entleeren.

Warum markieren Katzen ihr Revier?

Das Markieren des Reviers mit Urin ist ein natürliches Verhalten bei Katzen. Damit hinterlassen sie eine Art Visitenkarte für andere Katzen, mit denen sie um das Revier konkurrieren. Die Markierungen enthalten Informationen wie das Geschlecht der Katze, wann sie anwesend war, ihren Gesundheits- und Stresszustand und möglicherweise weitere Informationen, die uns Menschen noch nicht bekannt sind. Mit den Markierungen zeigen sie Präsenz in Abwesenheit und behaupten ihre Ansprüche. Dabei geht es nicht nur um Fortpflanzung bei nicht-kastrierten Katzen, sondern auch um begehrte Ressourcen im Revier wie Jagdbeute, Zugang zu aussichtsreichen Jagdgebieten, sonnige Plätze, Futterstellen und Rückzugsorte. Das Markieren ist also nicht nur ein Verhalten von Katern, sondern auch Kätzinnen beherrschen diese Kunst sehr gut.

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Wer ist die Zielgruppe des Markierens?

Wenn deine Katze im Haus markiert, kann es verschiedene Adressaten geben. Oft sind es Nachbarkatzen draußen, daher findest du die Markierungen in der Nähe von Fenstern, Terrassentüren und der Haustür. In einem Mehrkatzenhaushalt können Katzen manchmal auch auf das Markieren zurückgreifen, um Konflikte aggressionsfrei zu lösen. In solchen Fällen findest du Markierungen besonders an wichtigen Katzenplätzen wie dem Kratzbaum oder an zentralen Durchgängen wie Türrahmen oder im Flur.

Markieren aus Aufregung

Manchmal markieren Katzen auch aus Aufregung, ohne dabei ihr Revier im Kopf zu haben. Das Harnmarkieren scheint in solchen Fällen wie ein Ventil zu funktionieren, mit dem die Katze ihre Spannung abbaut. Ob die Katze sich dabei bewusst ist, ist unklar. Es handelt sich wahrscheinlich um ein Übersprungverhalten, also eine Art automatische Reaktion. Dieses Aufregungsmarkieren steht oft im Zusammenhang mit Bedürfnissen, um die sich die Katze nicht selbst kümmern kann. Sie möchte beispielsweise hinaus, aber die Tür wird ihr nicht geöffnet, oder sie hat Hunger, aber der Mensch entscheidet, dass es noch nicht Fütterungszeit ist. In solchen Fällen kann es passieren, dass die Katze mit Blick auf ihren Menschen vor dessen Augen markiert. Das Markieren selbst enthält dann keine gezielte Botschaft an den Menschen, aber es zeigt, wie aufgeregt und hilflos die Katze sich fühlt.

Was kannst du tun?

Je nachdem, ob deine Katze ihr Revier markiert oder aus Aufregung markiert, gibt es verschiedene Ansätze, um das Verhalten zu lösen. Es ist ratsam, deine Katze gründlich vom Tierarzt untersuchen zu lassen, um mögliche gesundheitliche Probleme auszuschließen. Für Katzen, die ihr Revier markieren, braucht es Hilfe, um sich mit anderen Katzen zu arrangieren. Das kann individuell verschieden sein, zum Beispiel indem du deiner Katze erlaubst, zum richtigen Zeitpunkt nach draußen zu gehen und sich den Nachbarkatzen zu stellen. Im Mehrkatzenhaushalt ist es wichtig, die persönlichen Räume der einzelnen Katzen zu schützen und an einer harmonischen Beziehung zu arbeiten.

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Bei Katzen, die aus Aufregung markieren, ist es hilfreich, im Alltag so viele Stresssituationen wie möglich zu entschärfen. Passe die Abläufe an, um die Bedürfnisse deiner Katze zu befriedigen, bevor sie zu groß werden und die Katze sich deshalb meldet. Wenn deine Katze zum Beispiel immer schon vor der Fütterungszeit den Hungertod verkündet, teile die Tagesfuttermenge auf mehrere Mahlzeiten auf und gib ihr öfter eine kleine Portion. Biete deiner Katze vor längeren Phasen am Computer ein ausgiebiges Actionspiel an.

Fazit

Die Ursachen des Harnmarkierens bei Katzen sind oft komplex und nicht leicht zu beheben. Es braucht Geduld und Ausdauer, um deiner Katze zu helfen. Falls du alleine innerhalb weniger Wochen keine Fortschritte siehst, solltest du in Erwägung ziehen, eine Katzenverhaltensberatung in Anspruch zu nehmen. Je länger das Verhalten gezeigt wird, desto stärker verfestigt es sich und kann zur Gewohnheit werden. Und das ist bei Harnmarkieren nicht wünschenswert. Behalte also Geduld und sei erfolgreich in deinem Bestreben, deiner Katze zu helfen.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Christine Hauschild von Happy Miez erstellt. Christine Hauschild ist Katzenverhaltensberaterin und betreibt seit über 10 Jahren die Katzenschule Happy Miez in Hamburg. Sie berät Halter in allen Fragen rund um das (Problem-)Verhalten ihrer Katzen und bietet Seminare und Fortbildungen an. Sie ist zudem die Autorin mehrerer Katzenratgeber.