Die Physiotherapie ist aus dem Leben des Menschen nicht mehr wegzudenken und bei Hunden längst erfolgreich etabliert. Doch was ist mit unseren geliebten Katzen? Laut einem Artikel der Süddeutschen Zeitung sind Katzen die häufigsten Haustiere in deutschen Haushalten. Dennoch werden sie als Physiotherapie-Patienten oft übersehen.
Das Problem: Der Tierarztbesuch mit der Katze
Bereits der Tierarztbesuch stellt für die meisten Katzen und ihre Besitzer eine große Herausforderung dar. Die gewohnte Umgebung zu verlassen und in eine Transportbox gesteckt zu werden, löst oft Stress und Angst aus. Dennoch ist eine tierärztliche Versorgung unerlässlich. Glücklicherweise legen viele Tierarztpraxen und -kliniken heutzutage großen Wert auf eine katzenfreundliche Umgebung.
Katzenfitness fördern
Um die Fitness und Gesundheit der Katze zu erhalten, gibt es viele Möglichkeiten. Neben einer ausgewogenen Ernährung ist es wichtig, den natürlichen Bewegungs- und Spieltrieb der Katze zu fördern. Während Freigängerkatzen diese Bedürfnisse meist selbst in der Natur ausleben können, sind Wohnungskatzen auf das Engagement ihrer Besitzer angewiesen. Hier bietet der Heimtierhandel ein breites Angebot an Spielzeugen und Beschäftigungsmöglichkeiten, die individuell auf die Vorlieben der Samtpfote abgestimmt werden sollten.
Wann ist ein Tierarztbesuch notwendig?
Wenn sich die Gewohnheiten der Katze drastisch verändern, sollte über eine mögliche gesundheitliche Ursache nachgedacht werden. Zum Beispiel, wenn die Katze plötzlich eine andere Lieblingsposition einnimmt oder ihre Futter- und Wasseraufnahme verändert. Solche Verhaltensänderungen können auf Schmerzen im Bewegungsapparat oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen.
Der Transport zum Tierarzt
Der Transport zum Tierarzt stellt für die meisten Katzen einen großen Stressfaktor dar. Deshalb ist es ratsam, die Transportfrequenz so gering wie möglich zu halten. Eine gute Option ist es, den Tierarztbesuch mit einer physiotherapeutischen Behandlung zu kombinieren, wenn eine qualifizierte Tierphysiotherapeutin oder ein Tierphysiotherapeut in der Praxis vorhanden ist. Alternativ bieten einige Therapeutinnen und Therapeuten auch Hausbesuche an.
Die Behandlung durch den Tierphysiotherapeuten und Hausaufgaben
Bei einer physiotherapeutischen Behandlung ist nicht nur der medizinische Zustand der Katze wichtig, sondern auch eine ausführliche Kommunikation mit dem Besitzer. Während dieser Zeit kann der Katze die Möglichkeit gegeben werden, den Behandlungsraum frei zu erkunden und sich an die Umgebung zu gewöhnen. Manuelle Therapien wie Massagen oder Beweglichkeitsübungen werden in einer ruhigen und stressfreien Umgebung besser akzeptiert. Massagen können auch als Hausaufgaben für den Besitzer dienen, nachdem er vom Therapeuten darin eingewiesen wurde.
Fazit
Auch Katzen können von einer physiotherapeutischen Behandlung profitieren. Obwohl es nur wenige Daten über die Effekte von physikalischen Therapien bei Katzen gibt, basieren die meisten Methoden auf einer Modulation physiologischer Gewebeheilungsprozesse. Es gibt Anzeichen dafür, dass chronische Schmerzen gelindert, die Gelenkfunktion verbessert und die physiologische Aktivität wiederhergestellt werden können. Meine Erfahrung zeigt deutlich, wie sehr Katzen von der tierphysiotherapeutischen Behandlung und den Übungen zuhause profitieren können.
Quellen:
- Veterinär Spiegel 2017;3: 106-110 Harms, O. Reha nach Kreuzband-OP beim Hund – schneller und besser mit Physiotherapie
- Veterinary Focus / Vol 25 No1 / 2015
- Davidson JR, Kerwin SC, Common orthopaedic conditions and their physical rehabilitation. In: Millis DL, Levine D, eds. Canine Rehabilitation and Physical Therapy 2nd ed. Philadelphia, PA: Elsevier / Saunders; 2014; 543-581
- Goldberg, Mary Ellen, Feline Physical Rehabilitation. Today’s veterinary nurse Vol.1, Issue 6
- Homepage www.royal-canin.de./service.plus-katzen/