In Deutschland ist die regelmäßige Hauptuntersuchung (HU) durch den TÜV oder eine andere autorisierte Prüfstelle für PKWs, LKWs und Motorräder obligatorisch. Diese Untersuchungen sind nicht nur mit einem gewissen Zeitaufwand, sondern auch mit Kosten verbunden. In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Das sollten Sie zur Hauptuntersuchung wissen
Kaum ein Autofahrer freut sich, wenn die HU ansteht, wie die Hauptuntersuchung meist genannt wird. Aber niemand möchte wegen eines verkehrsuntauglichen Fahrzeugs sich selbst oder anderen Schaden zufügen. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Hauptuntersuchung durch den TÜV unvermeidbar.
Um die Sicherheit auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, ist gesetzlich genau festgelegt, wann welches Fahrzeug einer Hauptuntersuchung unterzogen werden muss. Fabrikneue Fahrzeuge müssen erstmals nach 36 Monaten zum TÜV. Danach ist alle 24 Monate eine Hauptuntersuchung erforderlich, sofern keine Nachuntersuchung erforderlich ist.
Werden bei der HU erhebliche Mängel am Fahrzeug festgestellt, erhält das Fahrzeug keine TÜV-Plakette. Stattdessen muss eine Nachuntersuchung durchgeführt werden, bei der die festgestellten Mängel behoben werden müssen. Die Nachuntersuchung findet in der Regel vier Wochen später statt. Verstreicht diese Frist, muss eine erneute Hauptuntersuchung zu höheren Kosten durchgeführt werden. Daher lohnt es sich, das Fahrzeug vor dem TÜV-Termin gründlich zu prüfen.
Wichtig: Bemühen Sie sich rechtzeitig um die Beseitigung der Mängel. Lassen Sie den Termin für die Nachuntersuchung nicht verstreichen, da dies teure Konsequenzen hat.
Nicht nur der TÜV darf eine Hauptuntersuchung durchführen
Die gesetzlich vorgeschriebenen Fahrzeug-Untersuchungen können nicht nur vom TÜV, sondern auch von anderen anerkannten technischen Prüfstellen wie dem Dekra oder Küs durchgeführt werden. Die Preise variieren zwar, aber letztendlich ist der Umfang der Untersuchung immer gleich. Lediglich zwischen den Bundesländern können die Preisunterschiede etwas höher sein. Dennoch lohnt sich die längere Anfahrt in der Regel nicht.
HU und AU – das sollten Sie beachten
Neben der Hauptuntersuchung ist auch immer eine Abgasuntersuchung (AU) erforderlich, außer bei Elektroautos. In der Regel werden beide Untersuchungen gemeinsam durchgeführt.
Wichtig: Wenn Sie die Abgasuntersuchung erfolgreich absolviert haben, muss die Hauptuntersuchung innerhalb von zwei Monaten erfolgen. Andernfalls ist die AU ungültig und muss erneut durchgeführt werden.
Kosten für PKW, LKW, Motorrad und Co.
Die Kosten für die Hauptuntersuchung variieren je nach Fahrzeugtyp erheblich. Hier sind einige Beispiele:
- HU für Krafträder: ca. 50 Euro
- HU inklusive AU für Krafträder: ca. 70 Euro
- HU für PKW bis 3,5 Tonnen: ca. 60 Euro
- HU inklusive AU für PKW bis 3,5 Tonnen: ca. 100 Euro
- HU für LKW bis 7,5 Tonnen: ca. 70 Euro
- HU inklusive AU für LKW bis 7,5 Tonnen: ca. 150 Euro
- Nachuntersuchungen kosten zwischen 15 und 25 Euro
- Wohnmobile zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen müssen alle zwei Jahre zum TÜV, danach jährlich (Preise ähnlich wie für LKWs)
- Anhänger sind ebenfalls zur Hauptuntersuchung verpflichtet (Kosten variieren je nach Größe)
Abgelaufene TÜV-Plakette kann teuer werden
Versuchen Sie nicht, die TÜV-Untersuchung hinauszuzögern, um Zeit zu sparen. Wenn Sie mit einer abgelaufenen HU-Plakette erwischt werden, droht eine Geldstrafe. Die Bußgelder sind bundesweit einheitlich geregelt:
- HU bis zu zwei Monaten überzogen: 15 Euro
- HU mehr als zwei und bis zu vier Monaten überzogen: 25 Euro
- HU mehr als vier und bis zu acht Monaten überzogen: 60 Euro und 1 Punkt in Flensburg
- HU mehr als acht Monaten überzogen: 75 Euro und 1 Punkt in Flensburg
Darüber hinaus wird bei einer Verspätung von mehr als zwei Monaten eine “erweiterte HU” durchgeführt, die 20 Prozent mehr kostet.
Denken Sie daran, immer rechtzeitig zur Hauptuntersuchung zu gehen und Ihr Fahrzeug verkehrssicher zu halten.
