In diesem Artikel werden die wichtigsten Gründe für die Kündigung einer Lebensversicherung genannt und alternative Vorgehensweisen vorgestellt. Du kannst den Abschnitt lesen, der zu deiner Situation passt, und den entsprechenden Links folgen.
Du benötigst das Geld kurzfristig und endgültig
Wenn du das Geld aus deiner Lebensversicherung kurzfristig und endgültig brauchst, solltest du versuchen, deine Lebensversicherung zu verkaufen. Meistens bekommst du von einem sogenannten Ankäufer mehr Geld als von der Versicherung bei einer Kündigung, da diese dir nur den Rückkaufswert auszahlt.
Wichtig: Wenn der Vertrag kurz vor der Auszahlung steht, solltest du durchhalten. Dann profitierst du neben Zinsen und Überschüssen auch von einem Schlussbonus. Solltest du die Beiträge nicht mehr zahlen können, kannst du die Laufzeit verkürzen.
Manche Versicherer bieten auch die Möglichkeit, nur einen Teil des Geldes aus der Lebensversicherung herauszuholen. Für eine teilweise Kündigung musst du jedoch bereits Beiträge in einer bestimmten Mindesthöhe eingezahlt haben. Die Höhe dieser Grenze wird beim Abschluss deiner Lebensversicherung festgelegt.
Bei einer teilweisen Kündigung zahlt dir der Versicherer einen Teil deines Rückkaufswertes aus. Auf diesen Teil werden anteilig die Abzüge fällig, die du auch bei einer vollständigen Kündigung zahlen würdest. Eine Teilkündigung empfiehlt sich also ebenfalls nur für den absoluten Notfall, da es günstigere Alternativen gibt.
Du brauchst eine größere Summe zum Überbrücken
Benötigst du das Geld aus deiner Lebensversicherung vorübergehend, um hohe Ausgaben zu tätigen? Dann wäre es schade, den Vertrag zu beenden. Vor allem ältere Verträge bieten noch gute Garantiezinsen von 2,75 Prozent oder mehr. Das ist mehr als du heute bekommst. Die beste Alternative in diesem Fall: Beleihe deinen Vertrag vorübergehend.
Du willst Beiträge vorübergehend einsparen
Kannst du dir die Raten für die Versicherung vorübergehend nicht leisten oder benötigst du das Geld für etwas anderes? Dann unterbrich deine Zahlungen für einige Monate. In der Fachsprache nennt man das eine vorübergehende Beitragsfreistellung.
Alternativ kannst du auch vereinbaren, dass Beiträge aus Überschüssen weiterbezahlt werden. Weitere Details findest du im Kapitel zur Beitragsfreistellung.
Die Beiträge sind dir zu hoch
Wenn du akut kein Geld brauchst, die Beiträge aber dauerhaft nicht weiterbezahlen kannst, kann es sinnvoll sein, die Beiträge zu reduzieren. Zusätzlich kannst du auch Zusatzversicherungen kündigen, beispielsweise eine Unfallversicherung, falls du sie nicht mehr benötigst. Allerdings verlierst du dann auch den Risikoschutz.
Besitzt du einen Altvertrag mit Garantiezinsen von 2 Prozent oder mehr, kannst du die Beiträge auch komplett einstellen. Da der Vertrag weiterläuft, profitierst du weiter von der Verzinsung und sicherst dir den Schlussbonus.
Falls der Zins nicht so gut ist, können die laufenden Verwaltungskosten höher sein als die Wertentwicklung. In diesem Fall könnte eine Kündigung sinnvoller sein. Lass dir vom Versicherer durchrechnen, wie sich dein Guthaben im Fall einer Beitragsfreistellung weiterentwickeln würde.
Du hältst deinen Vertrag für zu teuer
Wenn du deinen Vertrag erst in den letzten Jahren abgeschlossen hast, ist ein Verkauf meist nicht möglich. Sollte sich der Vertrag als unrentabel herausstellen, solltest du in den sauren Apfel beißen und kündigen. Nutze dafür unser Musterschreiben und schicke es an die Versicherung.
Obwohl du in diesem Fall am meisten draufzahlst, da Teile der Abschlusskosten verloren sind, ergibt es keinen Sinn, noch mehr Geld in ein schlechtes Produkt zu investieren. Investiere künftige Beiträge lieber in alternative Sparformen wie eine flexible Altersvorsorge mit ETFs.