Trypanosoma cruzi ist der Erreger der Chagas-Krankheit, einer gefährlichen tropischen Infektionskrankheit. Wissenschaftler haben die molekularen Eigenschaften der Serin-, Alanin- und Prolinreichen Proteine (SAP) von Trypanosoma cruzi genauer untersucht, um deren mögliche Rolle bei der Infektion von Wirtszellen besser zu verstehen.
Charakterisierung der SAP-Genfamilie
Die SAP-Genfamilie von Trypanosoma cruzi wurde durch die Untersuchung einer genomischen Bibliothek entdeckt. Insgesamt wurden 39 vollständige Kopien von SAP identifiziert, die auf 33 unterschiedliche Abschnitte des Genoms verteilt sind. Die Abstände zwischen den SAP-Genen variierten von 8 kb bis 120 kb. Zusätzlich zu den SAP-Genen wurden in den Abschnitten auch Oberflächenantigen-(Pseudo-)Gene, retrotransposonähnliche Elemente und andere repetitive Sequenzen identifiziert. Die meisten SAP-Gene befanden sich in der Nähe von Genen der TS-Superfamilie und wiederholten Sequenzen, die zuvor in den intergenischen Bereichen des Pyrimidin-Biosynthese-Gens entdeckt wurden.
Aufteilung der SAP-Gruppen
Die SAP-Proteine wurden in vier Gruppen eingeteilt. SAP 1 besteht aus 31 Peptiden und enthält eine Signalsequenz und eine GPI-Verankerungsstelle. SAP 2 besteht aus zwei Proteinen ohne GPI-Verankerungsstelle. SAP 3 enthält fünf Mitglieder mit einer Vorhersage für eine Signalsequenz, aber ohne identifizierbare Spaltungsstelle. SAP 4 ist eine Chimäre, die aus dem N-terminalen Bereich des T. cruzi gag-Proteins und den zentralen und C-terminalen Bereichen von SAP besteht.
Transkription von SAP-Genen
Die Transkription von SAP-Genen wurde in Metazyklischen Trypomastigoten untersucht. Die Sequenzierung von cDNA-Klonen ergab hohe Ähnlichkeiten zwischen den verschiedenen Stämmen und der SAP 1-Sequenz. Es wurde auch gezeigt, dass SAP 3 und SAP 4 in metazyklischen Formen exprimiert werden.
Analysieren der SAP-Peptide
Die SAP-Peptide weisen potenzielle Phosphorylierungsstellen, N-glykosylierungsstellen und O-glykosylierungsstellen auf. Sie enthalten hohe Konzentrationen von Alanin, Prolin und Serin, die in verschiedenen Wiederholungen verteilt sind. Es wurde festgestellt, dass die SAPs wahrscheinlich saure O-Glykane enthalten, da ihre Reaktivität mit spezifischen Antikörpern durch die Behandlung mit Natriumperiodat beeinflusst wurde.
Die SAPs von Trypanosoma cruzi weisen Ähnlichkeiten mit bestimmten Mitgliedern der MASP-Familie und den Mucinen des TcMUC-Subtyps auf.
Mit dieser umfangreichen Charakterisierung der SAP-Proteine von Trypanosoma cruzi haben Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über die molekularen Eigenschaften dieser Proteine gewonnen und ihre mögliche Rolle bei der Infektion von Wirtszellen besser verstanden. Diese Erkenntnisse könnten in der Zukunft zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze gegen die Chagas-Krankheit beitragen.