Die MPU, medizinisch-psychologische Untersuchung, wird von der Führerscheinstelle angeordnet, um zu überprüfen, ob man körperlich und charakterlich geeignet ist, ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu führen. Bei schwerwiegenden oder zahlreichen Auffälligkeiten im Straßenverkehr wird eine MPU oft angeordnet.
Gründe für eine MPU
Die Führerscheinstelle kann eine MPU aufgrund folgender Gründe anordnen:
- Teilnahme am Straßenverkehr unter hohem Alkoholeinfluss
- Wiederholte Alkoholauffälligkeiten im Straßenverkehr
- Verkehrsteilnahme unter Einfluss von Betäubungsmitteln
- Häufige Straßenverkehrsverstöße
- Wiederholte Auffälligkeiten in der Probezeit
- Das Begehen einer Straftat im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr
- Erkrankungen, die eine Beeinträchtigung im Straßenverkehr darstellen
Wann führt Alkohol im Straßenverkehr zur MPU?
Alkohol am Steuer ist die häufigste Ursache für eine anordnete MPU. Schon bei einem einmaligen Verstoß mit einer Promillezahl von 1,6 oder höher werden Sie zur MPU aufgefordert.
Wann führt der Konsum von Betäubungsmitteln zur MPU?
Auch der Konsum von Cannabis oder härteren Drogen wie Kokain oder Heroin am Steuer führt in der Regel zur Anordnung einer MPU.
Ab wie vielen Straßenverkehrsverstößen wird eine MPU angeordnet?
Das Fahreignungsregister des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg enthält alle Verkehrsverstöße. Bei einer massiven Gefährdung der Verkehrssicherheit, zum Beispiel dem Überfahren einer roten Ampel, reichen 8 Punkte in Flensburg aus, um eine MPU anzuordnen.
Aufgrund welcher Krankheiten wird eine MPU angeordnet?
Bestimmte Krankheiten wie Herzinfarkt, Parkinson, Schizophrenie, Demenz oder Sehstörungen können dazu führen, dass eine MPU angeordnet wird.
Der Ablauf der MPU
Die MPU besteht aus verschiedenen Teilen, die je nach Anlass der MPU variieren.
Ablauf der MPU bei Alkohol
Bei einer MPU aufgrund von Alkoholkonsum müssen Sie beweisen, dass Sie keine Gefahr mehr im Straßenverkehr darstellen und nicht mehr alkoholisiert fahren. Dafür stehen Ihnen in der Regel drei Untersuchungen bevor:
- Medizinische Untersuchung: Hier wird Ihr allgemeiner Gesundheitszustand überprüft und Folgeschäden aufgrund des Alkoholkonsums festgestellt.
- Reaktion- und Leistungstest: Hier werden Ihre Belastbarkeit, Reaktions- und Konzentrationsvermögen überprüft.
- Psychologisches Untersuchungsgespräch: Hier werden Sie zu den Hintergründen Ihrer Alkoholfahrt befragt und welche Maßnahmen Sie ergriffen haben, um weitere Trunkenheitsfahrten zu vermeiden.
Ablauf der MPU bei Betäubungsmitteln
Für eine MPU aufgrund von Betäubungsmitteln müssen Sie nachweisen, dass Sie kein Fahrzeug mehr unter Drogeneinfluss führen. Auch hier durchlaufen Sie die drei bereits genannten Untersuchungen. Zudem wird ein Urin- und Haarscreening durchgeführt, um den Drogenkonsum festzustellen.
Ablauf der MPU bei Verkehrsverstößen
Für eine MPU aufgrund von Verkehrsverstößen müssen Sie zunächst eine medizinische Untersuchung und danach ein psychologisches Gespräch absolvieren. Im Gespräch sollen die Gründe für die Verkehrsverstöße ermittelt und dargelegt werden, dass sich Ihr Verhalten im Straßenverkehr geändert hat.
Die Kosten einer MPU
Die Kosten einer MPU können je nach Begutachtungsstelle variieren. Es empfiehlt sich daher, vorab über die Preise zu informieren. Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Bereichen zusammen. Der Vorbereitungskurs, der oft der größte Kostenpunkt ist, ist besonders wichtig, um sich auf die Fragen des Psychologen richtig vorzubereiten.
MPU nicht bestanden
Die Wahrscheinlichkeit, die MPU beim ersten Mal zu bestehen, liegt lediglich bei 50 Prozent. Sollten Sie durchgefallen sein, ist es wichtig, dass das negative Gutachten nicht an die Führerscheinstelle weitergeleitet wird, da es bei der nächsten MPU gegen Sie verwendet werden kann.
Gibt es eine Wartezeit für eine erneute MPU?
Bei einer nicht bestandenen MPU müssen Sie keine Wartezeit oder Sperrfrist beachten. Es wird jedoch empfohlen, die Gründe für das Durchfallen gründlich zu analysieren und an diesen Punkten zu arbeiten, um eine weitere negative MPU und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
