Die neuen Antiallergika: Was bringen sie wirklich?

Die neuen Antiallergika: Was bringen sie wirklich?

Allergien können lästig sein – Niesen, tränende Augen und Juckreiz beeinträchtigen unser Wohlbefinden. Zum Glück gibt es Antiallergika, die uns Linderung verschaffen können. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die neuesten Antiallergika auf dem Markt und erfahren, was sie bieten.

Loratadin – Desloratadin

Diese Wirkstoffe gehören zur Gruppe der Antihistaminika und werden bei allergischer Rhinitis und Urtikaria eingesetzt. Sie wirken, indem sie periphere Histamin-H1-Rezeptoren selektiv hemmen. Im Vergleich zu Loratadin hat Desloratadin eine höhere Affinität zum H1-Rezeptor. Tatsächlich kann Loratadin als Prodrug von Desloratadin betrachtet werden. Desloratadin hat eine längere Halbwertszeit im Plasma. Der therapeutische Vorteil von Desloratadin ist begrenzt, da Loratadin in der Leber fast vollständig zu Desloratadin umgewandelt wird. Dennoch kann die Dosierung von Desloratadin auf 5 mg pro Tablette reduziert werden, was bei Patienten, die den Wirkstoff ab 12 Jahren einnehmen, vorteilhaft ist. Für Kinder ab einem Jahr ist auch ein Saft erhältlich. Desloratadin zeigte in Studien eine schnellere Wirksamkeit, bei der allergische Symptome innerhalb von durchschnittlich 48 Minuten um 25 Prozent verbessert wurden. Loratadin erzielte denselben Effekt erst nach ca. 70 Minuten.

Cetirizin – Levocetirizin

Levocetirizin ist eine Variation von Cetirizin und enthält das wirksame (R)-Enantiomer von Cetirizin. Das (R)-Enantiomer besitzt die antiallergische Wirkung, daher ist nur die Hälfte der Dosis von Levocetirizin im Vergleich zu Cetirizin erforderlich, um eine äquivalente Wirkung zu erzielen. Cetirizin und Levocetirizin sind in Tablettenform erhältlich, wobei Levocetirizin auch ohne Rezept abgegeben werden darf. Die Anwendung von beiden Wirkstoffen erfolgt einmal täglich. Cetirizin kann ab sechs Jahren als Tablette und ab zwei Jahren als Saft gegeben werden.

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Neue Generation von Antihistaminika

Alle vier Wirkstoffe gehören zur zweiten Generation der Antihistaminika, wobei Desloratadin und Levocetirizin als Weiterentwicklung auch zur dritten Generation gezählt werden. Im Vergleich zur ersten Generation treten unter ihnen seltener Nebenwirkungen wie Müdigkeit auf, da sie nur geringfügig ins zentrale Nervensystem gelangen. Cetirizin und andere Wirkstoffe dieser Generation können teilweise durch bestimmte Glykoproteine durch die Blut-Hirn-Schranke transportiert werden.

Studienlage – Was ist wirksamer?

In randomisierten doppelblinden Cross-Over-Studien an gesunden Probanden wurde gezeigt, dass Levocetirizin in einer Einzeldosis von 5 mg genauso wirksam gegen Histamin-induzierte Hautreaktionen ist wie Cetirizin in einer Dosis von 10 mg und sogar wirksamer als Loratadin in einer Dosis von 10 mg. Eine andere Studie zeigte, dass Levocetirizin im Vergleich zu anderen langwirksamen Antihistaminika wie Ebastin und Loratadin am effektivsten die durch Histamin verursachte Quaddelbildung innerhalb von zwei bis zwölf Stunden hemmt. In 95 Prozent der Fälle verschwanden die Hautreaktionen.

Antihistaminika der ersten Generation

Zu den Wirkstoffen der ersten Generation gehören Diphenhydramin, Doxylamin, Dimenhydrinat, Clemastin, Dimetinden und Promethazin. Einige dieser Wirkstoffe werden heute noch in Schlafmitteln und zur Behandlung von Übelkeit eingesetzt. Obwohl sie auch antiallergische Wirkungen haben, werden sie aufgrund von Nebenwirkungen und ihrer zweimal täglichen Einnahme seltener eingesetzt.

Antiallergika der neuen Generation bieten eine wirksame und weniger müde machende Option zur Behandlung von Allergien. Sprechen Sie jedoch mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein neues Medikament einnehmen, um sicherzustellen, dass es Ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.