Die European Color Initiative (ECI) hat endlich grünes Licht gegeben: Die Farbprofile für die neuen Druckbedingungen Fogra 51 und Fogra 52 sind offiziell freigegeben! Nach langen Tests und Optimierungen steht nun eine verbesserte Version zur Verfügung.
Die Herausforderungen des neuen Standards
In den letzten Jahren kam es zu einigen Problemen mit den alten Druckbedingungen. Die Papierqualität und die Sollwerte für das Papierweiß stimmten nicht mehr mit den tatsächlichen Eigenschaften der häufig verwendeten Papiersorten überein. Besonders bei Papieren mit optischen Aufhellern führte dies zu Abweichungen in der Farbwiedergabe zwischen Proof und Druck.
Floureszenzeffekte und die neue Messbedingung M1 mit UV
Papiere mit optischen Aufhellern verhalten sich unter UV-Licht anders als herkömmliche Papiere. Um dies zu berücksichtigen, wurden die Spezifikationen der Messbedingungen verfeinert. Die neue Messbedingung M1 fordert einen vorgeschriebenen UV-Anteil während der Messung. Dies sorgt für eine verbesserte Farbwiedergabe und ermöglicht eine konsistente Messung und visuelle Prüfung.
Neue Druckkennlinien und Farbprofile
Die neuen Druckkennlinien basieren auf dem natürlichen Verhalten moderner Druckmaschinen. Dadurch vereinfacht sich die Kalibrierung des Druckprozesses und auch der Umgang mit Papieren, die nicht den Normen entsprechen. Die Farbräume der neuen Profile decken außerdem noch dunklere Blautöne ab, was eine präzisere Farbwiedergabe ermöglicht. Für gestrichene Papiere steht nun nur noch ein einziges Profil zur Verfügung.
Anpassungen beim Proofen und Drucken
Um den neuen Standards gerecht zu werden, müssen beim Proofen neues Proofpapier mit passender optischer Aufhellung und ein spektrales Messgerät verwendet werden. Auch die Beleuchtung muss den neuen Vorgaben entsprechen, um genügend UV-Licht zu liefern. Beim Drucken muss der gesamte Prozess neu kalibriert werden, um die neuen Tonwertzunahmekurven und Farborientierungen korrekt umzusetzen.
Eine Übergangsfrist für den Wechsel
Die ECI sieht eine Übergangsfrist von circa zwei Jahren für den Wechsel von Fogra 39 auf Fogra 51 vor. Dies ermöglicht den Unternehmen genügend Zeit für die Umstellung ihrer Workflows und Infrastrukturen. Es ist zu erwarten, dass Großkunden mit hohen Ansprüchen bereits frühzeitig auf den neuen Standard umstellen werden, was eine allgemeine Umstellung in der grafischen Branche zur Folge haben wird.
Der neue Fogra Standard bietet eine Vielzahl von praktischen Vorteilen und verbessert die Qualität der Druckprodukte. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich die neuen Profile in der Branche durchsetzen werden. In jedem Fall können wir uns auf perfekte Farben und eine präzisere Farbwiedergabe freuen!