Mit der Einführung der Nvidia GeForce RTX 4070 Ti bringt das Unternehmen erstmals die Ada-Lovelace-Architektur für weniger als 1.000 Euro auf den Markt. Nvidia verspricht eine Leistung, die über der der RTX 3090 Ti liegt und sogar die teurere Radeon RX 7900 XT übertrifft. Im folgenden Test wird ComputerBase klären, wie schnell die Grafikkarte in verschiedenen Szenarien wirklich ist.
Aus der GeForce RTX 4080 12 GB wird die RTX 4070 Ti
Ursprünglich hatte Nvidia im September 2022 neben der GeForce RTX 4090 und der GeForce RTX 4080 auch die GeForce RTX 4080 12 GB angekündigt. Dabei unterschieden sich die beiden RTX 4080 nicht nur im Speicher, sondern auch bei den Spezifikationen und der verwendeten GPU. Nach vieler Kritik entschied sich Nvidia, die GeForce RTX 4080 12 GB einige Wochen nach der Vorstellung wieder abzusetzen.
Anfang 2023 kehrt die GeForce RTX 4080 12 GB zurück, jedoch unter dem Namen GeForce RTX 4070 Ti. Trotz eines neuen Namens bleibt die Hardware inklusive der TDP und Taktraten unverändert. Neu ist der Preis: Die GeForce RTX 4070 Ti startet nun bei 899 Euro, anstelle der ursprünglich geplanten 1.099 Euro. In den USA beträgt der Preis 799 US-Dollar vor Steuern. Der Name und der Preis der GeForce RTX 4080 12 GB wurden aufgrund der Kritik angepasst.
Mit der GeForce RTX 4070 Ti tritt Nvidia gegen die GeForce RTX 4080 und vor allem gegen die GeForce RTX 4090 an. Sie verwendet eine Ada-Lovelace-GPU mit weniger Ausführungseinheiten, bietet jedoch ähnliche Features wie “Shader Execution Reordering” (SER), DLSS 3 mit Frame-Generation und Dual-Video-Encoding.
RTX 4070 Ti tritt gegen RTX 3090 Ti und RX 7900 XT an
Obwohl AMD derzeit keinen direkten Konkurrenten für die GeForce RTX 4070 Ti hat, positioniert sich die Radeon RX 7900 XT (Test) mit einem Preisunterschied von 150 Euro als machbarer Gegner. Im Test wird geklärt, ob die GeForce RTX 4070 Ti gegenüber der Radeon RX 7900 XT als Sieger hervorgehen kann und wie sie sich in das bestehende GeForce-RTX-4000-Portfolio einfügt.
Die Asus GeForce RTX 4070 Ti TUF OC und die Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Eagle OC treten als Kandidaten an. Während erstere ein aufwendigeres, aber teureres Custom-Design ist, bietet letztere ein einfacheres Design zu einem voraussichtlich niedrigeren Preis. Ob die Custom-Designs den vom Hersteller genannten UVP von 899 Euro einhalten werden, bleibt abzuwarten. Eine Founders Edition der RTX 4070 Ti wird es nicht geben.
Die Nvidia GeForce RTX 4070 Ti im Detail
Die GeForce RTX 4070 Ti basiert auf der dritten Ada-Lovelace-GPU und ist die dritte Desktop-Grafikkarte dieser Generation. Der AD104-Chip ist mit 295 mm² und 35,8 Milliarden Transistoren kleiner und weniger komplex als die Chips der Flaggschiff-GPUs AD102 und AD103. Im Notebook wird derselbe Chip für die GeForce RTX 4080 Laptop GPU verwendet.
Die Features der AD102, AD103 und AD104 sind nahezu identisch, jedoch verfügt die GeForce RTX 4070 Ti über eine geringere Anzahl von Ausführungseinheiten. Die Grafikkarte verfügt über 60 aktive Streaming-Multiprozessoren und 7.680 FP32-Einheiten, was dem Vollausbau entspricht.
Die GeForce RTX 4070 Ti hat einen Basis-Takt von 2.310 MHz und einen durchschnittlichen Boost von 2.610 MHz. Die maximale Leistungsaufnahme beträgt 285 Watt, kann aber vermutlich bei jedem Custom-Design auf über 300 Watt angehoben werden. Alle Partnerkarten werden voraussichtlich mit dem neuen 16-Pin-Stromstecker nach PCIe-5.0-Standard (12VHPWR) ausgestattet sein. Es liegt ein Adapter bei, der den Betrieb an zwei 8-Pin-Stromsteckern ermöglicht. Das Speichersystem der GeForce RTX 4070 Ti besteht aus sechs 32-Bit-Controllern und einem 192-Bit-Interface. Der Speicherausbau beträgt 12 GB GDDR6X mit einer Geschwindigkeit von 21 Gbps.
Im Vergleich zur GeForce RTX 3070 Ti verfügt die RTX 4070 Ti über 25 Prozent mehr Shader, 12 Mal so viel L2-Cache und 50 Prozent mehr Speicher. Der Preis steigt jedoch um knapp 40 Prozent.
Die Asus GeForce RTX 4070 Ti TUF OC im Detail
Die Asus GeForce RTX 4070 Ti TUF OC ist mit einem kleineren Kühlsystem ausgestattet als ihre Schwestermodelle, die GeForce RTX 4080/4090 TUF OC. Der TUF-Kühler der RTX 4070 Ti ist 3,25 Slots breit und deutlich kleiner in Höhe und Länge. Das Gewicht beträgt 1.340 g im Vergleich zu 1.920 g bei der GeForce RTX 4080 TUF OC.
Auch optisch wirkt die GeForce RTX 4070 Ti TUF OC hochwertig und zurückhaltend, da auf ausführliche RGB-Beleuchtung verzichtet wurde. Einzig das TUF-Symbol ist beleuchtet, was jedoch billig wirkt.
Die Karte verfügt über einen neuen 16-Pin-Stromstecker (12VHPWR) und bietet eine Boost-Taktrate von 2.730 MHz, was 120 MHz über der offiziellen Angabe von Nvidia liegt. Die TDP beträgt 285 Watt, kann aber maximal auf 314 Watt erhöht werden.
Die Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Eagle OC im Detail
Die Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Eagle OC ist als Einsteigermodell positioniert und wird zu einem UVP von 915 Euro angeboten. Das Design der Karte ist einfach gehalten, wobei die minimalistische RGB-Beleuchtung mit dem Gigabyte-Schriftzug optisch gut zur Grafikkarte passt.
Der Kühler der Gigabyte-Grafikkarte ist mit etwa 2,8 Slots und einer Länge von 30,0 cm, sowie einer Höhe von 13,5 cm größer. Das Gewicht beträgt 1.256 g.
Die GeForce RTX 4070 Ti Eagle OC verfügt über drei 86 mm breite Axiallüfter, die bei niedrigen Temperaturen stillstehen. Die Anlaufdrehzahl liegt bei 1.100 Umdrehungen pro Minute.
Die Grafikkarte bietet ein Performance- und ein Quiet-BIOS, das ausschließlich die Lüftersteuerung beeinflusst. Die Boost-Taktrate beträgt 2.625 MHz und die TDP liegt bei 285 Watt, kann aber auf maximal 340 Watt erhöht werden.
Testsystem und Testmethodik
ComputerBase hat die GeForce RTX 4070 Ti ausführlich getestet. Als Testsystem wurde der Intel Core i9-12900K mit einem Asus ROG Maximus Z690 Apex verwendet. Das Betriebssystem war Windows 11 mit allen verfügbaren Updates. Das Netzteil war das Asus ROG Thor Platinum II mit 1.200 Watt.
Die Benchmarks wurden in verschiedenen Auflösungen und Grafikdetails durchgeführt. Die Spieleauswahl sowie die Grafikeinstellungen wurden speziell für die RTX 4070 Ti angepasst. Auch die Upsampling-Techniken AMD FSR 2.x und Nvidia DLSS 2.x spielten eine größere Rolle im Test.
Der vollständige Artikel mit allen Details zum Testsystem und der Methodik kann bei ComputerBase nachgelesen werden.