Eine Operation bei Ihrem geliebten Haustier steht an? Erfahren Sie hier, wie Sie sich und Ihr Tier bestmöglich auf den Eingriff vorbereiten können und was es nach der Operation zu beachten gilt.
Vorbereitung auf die Operation
Vor der Operation sollten Hunden und Katzen mindestens 12 Stunden lang nichts gefüttert werden. Bei Nagetieren und Kaninchen sollte hingegen immer Futter zur Verfügung stehen. Frisches Wasser muss allen Tieren zugänglich sein. Wenn es sich um eine Operation des Magen-Darm-Trakts handelt oder eine Magen- oder Darmspiegelung geplant ist, sollte das Tier 36 Stunden vorher nichts fressen.
Falls Ihr Tier vor der Operation Medikamente einnehmen muss (wie Schmerzmittel, Antibiotika, Herzmedikamente oder Schilddrüsentabletten), halten Sie sich bitte auch am Operationstag an die Anweisungen des Tierarztes oder der Tierärztin. Gehen Sie vor dem Termin bitte noch einmal mit Ihrem Hund Gassi. Idealerweise vereinbaren wir einen Termin am Vormittag, damit Ihr Tier nur über Nacht fasten muss und sich im Laufe des Tages unter unserer Aufsicht erholen kann. Um die Narkose optimal durchführen zu können, wiegen wir Ihr Tier sorgfältig auf dem Behandlungstisch. Teilen Sie uns bitte eventuelle Auffälligkeiten wie Erbrechen, Durchfall, erschwerte Atmung oder ähnliches mit. Vor der Operation wird das Tier von einer Tierärztin oder einem Tierarzt auf seine Eignung für die Narkose untersucht. Dabei werden Herzfrequenz, Puls und Atmung kontrolliert. Es werden die sichersten und verträglichsten Narkosemedikamente verabreicht. Unser Praxisteam verfügt über große Erfahrung im Umgang mit diesen Medikamenten. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen besteht ein minimales Restrisiko, über das wir Sie informieren müssen. In unserer Praxis erhalten Sie ein Narkoseformular, mit dem Ihre Einwilligung bescheinigt wird.
Nachsorge nach der Operation
Nach einer Operation unter Narkose benötigt Ihr Tier Zeit zur Erholung und ist nicht sofort wieder voll leistungsfähig. Tiere sind oft unvernünftig, weshalb Tierbesitzer häufig das Temperament ihres Lieblings bremsen müssen. Falls Ihrem Tier ein Halskragen mitgegeben wurde, sollte dieser verhindern, dass Verbände entfernt oder die Wunden beleckt oder gekratzt werden. Wenn Ihr Tier unbeaufsichtigt ist (zum Beispiel während Sie schlafen), legen Sie ihm bitte den Kragen an. Verbände müssen unbedingt trocken gehalten werden (zum Beispiel indem sie mit einer Plastiktüte vor Regen geschützt werden)! Durchfeuchtete Verbände müssen unbedingt gewechselt werden. Wenn Sie bei Ihrem Tier sind, können Sie den Halskragen abnehmen. Hunde sollten bis zu 10 Tage nach der Operation an der Leine geführt werden. Freigängende Katzen sollten in dieser Zeit keinen Auslauf haben. Treppensteigen, Springen, übermäßiges Toben und Rennen sollte vermieden werden.
Wir werden Ihnen geeignete Medikamente mitgeben, um Schmerzen zu lindern, Infektionen zu unterdrücken und eine optimale Genesung nach der Operation zu ermöglichen. Sollten folgende Symptome auftreten: Verlust des Appetits über einen Zeitraum von mehr als zwei Tagen, verringerte Trinkmenge über einen Zeitraum von mehr als einem Tag, Schwäche, Depression, Erbrechen oder Durchfall, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Verbände sollten unbedingt gemäß den Anweisungen des Tierarztes gewechselt werden.
Tag nach der Narkose
Ein Tier in der Nachschlafphase nach der Narkose benötigt absolute Ruhe. Es darf nicht durch Lärm aufgeschreckt werden. Auch dauerhaftes Streicheln oder Ansprechen kann zu starken Erregungszuständen führen, die eventuell zu Unruhe, Krämpfen oder Wutanfällen führen. Daher gilt: Absolute Ruhe!!!
Bitte legen Sie Ihr operiertes Tier in einem leicht abgedunkelten Raum auf eine Decke flach auf den Boden. Der Raum sollte warm sein und es darf kein Durchzug herrschen. Das Tier sollte unter Beobachtung sein, und die Wunde und der Verband sollten am ersten Tag nicht genagt werden, um Nachblutungen zu vermeiden! Halten Sie das Tier und die Wunde ruhig! Katzen sollten am Tag der Narkose im Käfig gehalten werden. Katzen wachen nur langsam auf (meist über mehrere Stunden) und benötigen einen besonders ungestörten und ruhigen Nachschlaf!
Am ersten Tag nach der Operation/Narkose sollte kein Futter angeboten werden. Flüssigkeit sollte nur bei vollständig wachen Tieren gegeben werden. Essen sollte nicht in die Maulhöhle geflößt werden, da dies zu einer Aspirationsgefahr und folgender Lungenentzündung führen kann, wenn sich der Patient verschluckt! Am späten Abend kann nur Wasser gegeben werden.
Eine erhöhte Körpertemperatur kann auf eine Wundinfektion oder ein verschlechtertes Allgemeinbefinden hinweisen. Daher können Sie in den folgenden Tagen die rektale Temperatur messen! Bis zu 39,2 Grad Celsius sind normal (als Richtwert). Bei Apathie oder Fressunlust nehmen Sie bitte sofort Kontakt mit uns auf. Gemeinsam besprechen wir weitere Maßnahmen.
Am ersten Tag nach der Operation können aufgrund der Narkose bei einzelnen Hunden starke Lautäußerungen auftreten (Heulen). Dies hat nichts mit Schmerzäußerungen zu tun. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft (je nach Art der Operation) kann die Lautäußerungen dämpfen oder beenden. Gelegentlich kann es auch zu Erbrechen von weißem Schaum kommen. Wenn dies häufiger vorkommt, kontaktieren Sie uns bitte!!! 24 bis 36 Stunden nach der Operation kann es aufgrund einer verminderten Magen- und Darmtätigkeit zu unkontrolliertem Harn- und Stuhlabgang kommen. Bitte stellen Sie sich darauf ein und machen Sie sich keine Sorgen.
24 Stunden nach der Narkose
Bei Hunden und Katzen können nun leichte Mahlzeiten in mehreren kleinen Portionen angeboten werden. In unserer Praxis verfügen wir über spezielles magenschonendes Futter. Nagetiere und Kaninchen können sofort gefüttert werden. Ein kurzer Spaziergang mit dem Hund ist nun möglich, während Katzen keinen Auslauf haben dürfen.
48 Stunden nach der Narkose
Eine gezielte Nachkontrolle durch den Tierarzt ist besonders wichtig! Bedenken Sie, dass eine Wundinfektion ein höheres Risiko für Ihr Tier darstellt als die eigentliche Narkose oder Operation. Bitte kommen Sie daher am zweiten Tag nach der Operation oder gemäß den Anweisungen des Tierarztes zu einer Kontrolluntersuchung!
10 bis 14 Tage nach der Operation
Nach Operationen an Organen, Knochen, Gelenken oder Tumoren sollte eine tierärztliche Kontrolle nach vier Wochen erfolgen, auch wenn sich das Tier wohlfühlt.
Liebe Tierbesitzer, wir wünschen Ihrem Tier eine vollständige Genesung und baldige Rückkehr zu voller Vitalität und Lebensfreude. Das Team Kersebohm begleitet Sie gerne während, aber auch vor und nach Operationen! Wir beraten Sie gerne zu allen Fragen rund um Operationen bei Ihrem Tier.