Guten Tag meine Lieben! Heute teile ich mit euch mein heiß geliebtes Rezept für die perfekte Bolognese-Sauce. Dieses Gericht weckt zahlreiche Kindheitserinnerungen und hat einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen. Egal ob als Beilage zu Pasta oder als Hauptdarsteller in einer Lasagne, die gute alte Bolognese gehört zweifellos zu den emotionalsten Gerichten auf unserem Speiseplan. Doch leider wurde sie oft falsch interpretiert und zu einer langweiligen, faden Nudelsauce degradiert. Das ändert sich ab heute! Mit diesem Rezept werdet ihr die wahre Bedeutung einer authentischen Bolognese kennenlernen.
Der Ursprung – Ragú alla Bolognese
Der Name Ragú alla Bolognese setzt sich aus dem französischen “Ragoût”, als Oberbegriff für Schmorgerichte, und dem Ortsnamen der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna zusammen. Dieses weltberühmte Hackfleischgericht hat seine Wurzeln im schönen Bologna, Italien. Dort wird sie traditionell mit frischen Tagliatelle serviert und nicht, wie in vielen anderen Regionen, mit Spaghetti. Das Originalrezept hat wenig mit der Bolognese zu tun, wie wir sie kennen. Es enthält keine großen Mengen passierter Tomaten und wird auch nicht mit getrockneten Fertignudeln zubereitet. Die Rezeptur ist so einzigartig, dass sie im Jahr 1982 von der Accademia Italiana della Cucina bei der Handelskammer von Bologna notariell eingetragen wurde. Diese bescheidene Familienmahlzeit wird vor dem Servieren bereits mit der Pasta kombiniert, damit sich jeder am Tisch nach Lust und Laune bedienen kann.
Welches Fleisch für Bolognese?
Um dem Originalrezept treu zu bleiben, verwendet man am besten eine Mischung aus Bunten Bentheimer Schweinehack und Hackfleisch vom Galloway Rind im Verhältnis eins zu eins. Doch auch Geflügelinnereien wie Leber, Magen und Herz gehören zur klassischen Zutatenliste und verleihen dem Gericht eine besondere Tiefe und Intensität. Für eine noch ursprünglichere Zubereitung kann das Fleisch auch gezupft anstelle von gemahlen verwendet werden. Früher wurde das Ragú nur mit vorgegarten, gezupften Schmorstücken vom Nacken bis zur Schulter zubereitet. Je nach Region und Verfügbarkeit wurden auch Kaninchen- oder Lammfleisch verwendet. Diese Kombination aus verschiedenen Fleischsorten hat sich in Italien über viele Generationen bewährt und wird noch heute mit gutem Grund beibehalten. Wer es besonders würzig mag, kann noch eine kleine Menge fein gehackten Pancetta hinzufügen, um die Sauce zu veredeln.
Wenige, aber wirklich gute Grundprodukte
Eine wirklich gute Bolognese benötigt zwar nur wenige Zutaten, doch diese sollten von höchster Qualität sein. Die Wahl der richtigen Grundzutaten kann über Sieg oder Niederlage in der Küche entscheiden. Heutzutage achten wir natürlich bereits auf hochwertiges Fleisch, aber auch bei der Auswahl des Weins sollte man keine Abstriche machen.
Kommen Tomaten in die Bolognese?
Grundsätzlich schaden Tomaten der Rezeptur nicht, auch wenn die traditionelle Version lediglich etwas Tomatenmark enthält. Falls ihr euch für Tomaten entscheidet, achtet darauf, dass sie nicht zu wässrig sind und eine reife, aromatische Qualität haben. Schließlich möchte niemand eine verwässerte, geschmacklose Sauce auf dem Teller haben, egal welcher Art. Je reifer und aromatischer die Tomaten sind, desto besser. Ob ihr sie gehackt oder passiert in den Topf gebt, ist Geschmackssache und liegt im Ermessen des Kochs.
Die wichtigste Zutat ist Zeit
Wer glaubt, dass die berühmteste Hackfleischsauce der Welt schnell und spontan zubereitet werden kann, liegt falsch. Natürlich sollte jede Mahlzeit mit Liebe und Hingabe gekocht werden, aber besonders bei Schmorgerichten ist Zeit der wichtigste Faktor. Das gilt auch für die perfekte Bolognese. Um ihr volles Aroma entfalten zu können, benötigt sie Raum und sollte nicht wie eine Fünf-Minuten-Terrine behandelt werden. Niedrige Hitze und mehrere Stunden Geduld sind der Schlüssel zum Erfolg. Der Aufwand lohnt sich jedoch auf jeden Fall – wenn man sich an diese einfache Grundregel hält, wird die Sauce schön dickflüssig, sämig und zart. Ein kleiner Trick, den auch italienische Großmütter gut kennen, ist die Zubereitung der Bolognese am Vortag. So kann sie über Nacht abgedeckt stehen gelassen werden und ihr Aroma entfalten. Am nächsten Tag kann man sich ganz entspannt um frische Pasta kümmern und die Sauce genießen. Übrigens bleibt so noch genügend Zeit, um eigene, handgemachte Nudeln herzustellen.
Lasst uns die wahre Kunst der Bolognese-Sauce zelebrieren und unsere Gäste mit diesem köstlichen Gericht verwöhnen!