Selbst unter eingefleischten Flintenjägern gibt es unterschiedliche Meinungen zur Wahl der richtigen Munition. Die einen schwören auf 12/76 Magnum Patronen mit einer Schrotladung von 52 Gramm, während andere der Ansicht sind, dass auch 36-Gramm-Patronen ausreichen, vor allem aufgrund der höheren Geschwindigkeit der Schrotgarbe. Doch welche Munition ist wirklich die beste?
Der Kampf der Kaliber
Es herrscht Einigkeit darüber, dass die maximale Schrotstärke 3,5 Millimeter betragen sollte und die Patrone über einen Becherpfropfen verfügen muss. Doch auch bei der optimalen Schrotstärke gehen die Meinungen auseinander. Zwischen 2,7 und 3,5 Millimeter wird alles empfohlen. Um diese Frage endlich zu klären, habe ich einen Anschuss-Test durchgeführt.
Der Test
Bewaffnet mit meiner langläufigen Browning „Fusion Ultimat“, einem 3/4-Choke und eigens entworfenen Schießscheiben in Originalgröße einer Saatgans, begab ich mich zum Schießstand. Die Entfernungen von 20, 25, 30 und 35 Metern sind dabei besonders relevant für die Gänsejagd. Der Anschusspunkt wurde am Stingelansatz gewählt, da die Schrote dort auf der Jagd treffen müssen.
Die Testmunition
Sechs verschiedene Laborierungen standen zur Verfügung, die sich im Aufbau deutlich unterscheiden. Als Einstiegspatrone wählte ich die weit verbreitete Rottweil „Waidmannsheil“ im Kaliber 12/70 mit einer Schrotladung von 36 Gramm. Die Fettfilzpfropfen sorgen für eine gute Deckung und Streuung.
Das Ergebnis
Auf Entfernungen von 20 bis 25 Metern waren Deckung und Verteilung der „Waidmannsheil“ perfekt. Bei größeren Distanzen ließ die Laborierung jedoch etwas nach. Fazit: Für die Jagd mit Lockgänsen aus dem Erdloch heraus absolut ausreichend, wenn die Gänse unmittelbar vor dem Jäger einfallen. Das weiche Schussverhalten trotz hoher Geschwindigkeit von 380 Metern pro Sekunde war angenehm.
Die SK „Torhammer“ aus Schönebeck ist bei Gänsejägern aus den Neuen Bundesländern besonders beliebt. Mit einer Schrotladung von 36 Gramm und einer Geschwindigkeit von 415 Metern pro Sekunde bietet sie eine gute Alternative.
Die „Semi Magnum“ von Rottweil im Kaliber 12/70 mit einer Schrotladung von 40 Gramm ist eine weitere Option. Auf 30 Metern zeigte sich ein Streukreis wie aus dem Bilderbuch.
Fazit
Die Wahl der richtigen Munition für die Gänsejagd ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei Jagden mit Lockgänsen aus dem Erdloch heraus sind 36-Gramm-Patronen ausreichend. Bei weiteren Distanzen und höheren Geschwindigkeiten bieten sich jedoch Patronen mit größeren Schrotladungen an. Letztendlich sollte jeder Jäger seine persönliche Präferenz und Erfahrung bei der Wahl der Munition beachten, um eine erfolgreiche Gänsejagd zu garantieren.