Hast du dich jemals über zu wenige Steckdosen in deinem Haus oder deiner Wohnung geärgert? Damit du diesen Ärger von vornherein vermeiden kannst, ist es wichtig, genügend Steckdosen einzuplanen. In diesem Artikel erfährst du, wie du die optimale Anzahl und Anordnung von Steckdosen planen kannst.
Die Grundlage: Ein Grundriss deines Hauses oder deiner Wohnung
Um die Steckdosen optimal zu planen, empfiehlt sich die Verwendung eines Grundrisses. So kannst du bereits im Voraus überlegen, wie die Zimmer genutzt werden und welche Möbel wo platziert werden sollen. Je großzügiger du hier planst, desto besser.
Planung einer Elektroinstallation anhand des Grundrisses
Die deutschen Richtlinien für Steckdosen
In Deutschland gibt es klare Vorgaben für die Ausstattung von Häusern und Wohnungen mit Steckdosen. Die DIN 18015-2 und DIN 18015-4 legen die Mindestanforderungen fest, während die Richtlinie RAL-RG 678 die Standard- und Komfortausstattung definiert.
Übersicht über verschiedene Steckdosen-Ausführungen
Je nach Raumgröße und Ausstattungswert variiert die Anzahl der benötigten Steckdosen. Ein höherer Ausstattungswert bedeutet mehr Steckdosen. Du kannst jedoch individuell planen, solange der vorgegebene Mindeststandard eingehalten wird.
Empfohlene Anzahl von Steckdosen pro Raum
Basierend auf der Standardausstattung empfehlen sich folgende Anzahlen von Steckdosen:
Wohnzimmer über 20m²: 20 + 4 Steckdosen
Das Wohnzimmer benötigt ausreichend Steckdosen für Fernseher, Musikanlage, Lampen und andere elektronische Geräte. Denke daran, dass du den Fernseher jederzeit umstellen kannst, falls du später deine Einrichtung verändern möchtest.
Küche: 10 + 5 Steckdosen
In der Küche benötigst du Steckdosen für Backofen, Geschirrspüler, Mikrowelle, Kühlschrank, Herd und diverse Haushaltsgeräte. Plane die Arbeitssteckdosen so, dass sie überall an der Arbeitsfläche gut erreichbar sind.
Kinderzimmer: 8 + 3 Steckdosen
Im Kinderzimmer solltest du flexibel planen, da sich die Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern können. Vielleicht wird aus dem Kinderzimmer später ein Gästezimmer.
Bad: 2 + 2 Steckdosen
Im Bad werden in der Regel zwei Steckdosen links und rechts vom Spiegel benötigt, z.B. für Föhn oder Rasierapparat. Weitere Steckdosen auf Bodenhöhe sollten außerhalb des Spritzwasserbereichs installiert werden.
Flur oder Diele: 3 + 2 Steckdosen
Auch im Flur sind Steckdosen wichtig, z.B. für den Staubsauger oder zum Aufladen von Mobiltelefonen.
Hauswirtschaftsraum: 8 Steckdosen
Im Hauswirtschaftsraum sollten ausreichend Steckdosen für verschiedene Tätigkeiten und Geräte eingeplant werden, z.B. Waschmaschine und Trockner.
Arbeitszimmer: 8 + 2 Steckdosen
Im Arbeitszimmer benötigst du viele Steckdosen für Computer, Drucker, Scanner und andere elektronische Geräte. Plane hier flexibel, da sich die Anforderungen ändern können.
Außenbereich: 7 + 1 Steckdose
Für Balkon, Terrasse oder Loggia sind Steckdosen für elektrische Gartengeräte, Radios, Akkuladegeräte und sogar Fernseher nützlich. Überlege auch, ob du einen Elektrogrill anschließen möchtest.
Wie viele Steckdosen-Anschlüsse in welchem Raum?
Sonderausstattungen: Garage, Werkstatt oder Sauna
In der Garage, Hobbywerkstatt oder im Keller können Geräte mit höherer Spannung eingesetzt werden. Hier ist es sinnvoll, eine Dreiphasen-Wechselstrom-Steckdose (400 Volt Kraftstrom) zu installieren. Für eine Sauna wird ebenfalls ein Anschluss mit höherer Spannung benötigt. Achte in der Garage auch auf genügend Steckdosen für Gartengeräte oder einen Kompressor.
Mit diesen Empfehlungen und den deutschen Richtlinien kannst du deine Steckdosen individuell und bedarfsgerecht planen. Vermeide so den Ärger über zu wenige Steckdosen und genieße die volle elektrische Freiheit in deinem Zuhause.