Die perfekte Wahl: Innen-, Außen-, Balkon- oder Suite-Kabine?

Kabinen-Wahl: Innen, Außen, Balkon oder Suite?

Größe, Lage und Ausstattung einer Kabine sind entscheidende Faktoren, wenn es um den Preis einer Kreuzfahrt geht. Immerhin wird die Kabine für einige Tage zum temporären Zuhause und Rückzugsort vom Trubel an Bord.

Auch wenn man auf einer Kreuzfahrt – abgesehen vom Schlafen – meist nur wenig Zeit in seiner Kabine verbringt, ist die richtige Kabinenwahl entscheidend dafür, ob man sich an Bord wohlfühlt. Cruisetricks.de hat Tipps und Details zusammengestellt, wie man bei der Buchung einer Kreuzfahrt die richtige Kabine für sich findet, die passende Kategorie wählt und die Kabine am Schiff perfekt auswählt.

Im Vergleich zu Hotelzimmern …

Doch im Vergleich zu beeindruckenden Luxus-Suiten einiger großer Schiffe unterscheiden sich Kabinen auf einem Kreuzfahrtschiff teilweise deutlich von vergleichbaren Hotelzimmern an Land, insbesondere in Bezug auf die Größe. Selbst vergleichsweise teure Balkonkabinen sind relativ beengt und bieten im Wesentlichen ein Doppelbett, ein paar Wandschränke, einen kleinen Frisiertisch mit Spiegel und gegebenenfalls ein Sofa mit kleinem Couchtisch – dazwischen gibt es gerade genug Platz, um durchzugehen.

Vorsicht ist auch beim Vergleich der Sterne-Kategorien und Kabinenbezeichnungen geboten, da jede Reederei ihre eigenen Standards setzt. Eine Suite ist längst nicht auf allen Kreuzfahrtschiffen eine geräumige Kabine mit mehreren Zimmern. Oft definiert sich eine Suite nur über einen begehbaren Kleiderschrank, zusätzliche Ausstattung oder Serviceleistungen. Daher ist es sinnvoll, vor der Buchung genau hinzuschauen und sicherzustellen, dass man nicht enttäuscht wird. Auch eine “Minisuite” zählt oft nicht zu den Privilegien für Suite-Gäste, trotz des Namens.

Die Lage der Kabine am Schiff

Grundsätzlich sollte man eine Kabine in der Nähe der bevorzugten Orte auf dem Schiff wählen. Spa-Fans zieht es in die Nähe des Spas, Nachteulen eher in Richtung Nachtclub und Disco. Dennoch gibt es ein paar allgemeine Aspekte, die bei der Auswahl der Kabine zu berücksichtigen sind.

Lärmempfindliche Passagiere sollten Kabinen meiden, die direkt über oder unter öffentlichen Räumen liegen, insbesondere Disco und Nachtclubs. Aber auch Restaurants, Pool- und Sportdecks können den Schlaf stören – zum Beispiel wenn die Crew früh am Morgen die offenen Decks reinigt, Liegestühle aufstellt oder das Restaurant für das Frühstück vorbereitet.

Kabinen neben Treppenhäusern und Aufzügen können ebenfalls laut sein, besonders wenn Nachtschwärmer spät in der Nacht lautstark in ihre Kabinen zurückkehren. Allerdings ist die Schallisolation auf neueren Schiffen oft so gut, dass kaum etwas in die Kabinen dringt. Es lohnt sich jedoch, aktuelle Reiseberichte im Internet zu lesen, um herauszufinden, ob eine Kabine in der Nähe des Aufzugs akzeptabel ist oder nicht.

Viele Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen lassen sich mit einer Tür miteinander verbinden, was für Familien sehr praktisch ist. Allerdings sind diese Verbindungstüren in der Regel weniger schallisoliert als reguläre Kabinenwände. Kabinen mit Verbindungstüren sind daher fast immer hellhöriger als Kabinen ohne Verbindungstür.

Vibrationen

Bei Schiffen mit Schraubenantrieb (und manchmal auch bei Pod-Antrieb) können Vibrationen auftreten, je näher man sich am Heck des Schiffs befindet. Einige empfinden Vibrationen als angenehm und schlaffördernd. Eine Ausnahme bilden die TUI-Cruises-Neubauten Mein Schiff 3 und 4, bei denen trotz Schraubenantrieb kaum Vibrationen spürbar sind.

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Seekrankheit

Wer leicht seekrank wird, sollte eine Kabine wählen, die möglichst zentral und auf einem unteren Deck liegt. Je weiter vorne oder hinten und je höher am Schiff, desto stärker spürt man das Stampfen und Rollen bei starkem Seegang. Trotzdem ist bei einer Anfälligkeit für Seekrankheit eine Außen- oder Balkonkabine zu empfehlen, da man dadurch Blickkontakt zum Horizont hat oder die Abgeschlossenheit einer Innenkabine zusätzlich zur negativen Stimmung bei Seekrankheit beiträgt.

Innenkabine, Außenkabine, Balkonkabine oder Suite?

Die grundlegende Entscheidung lautet: Innen- oder Außenkabine? Und wenn eine Außenkabine, dann mit Balkon? Oder doch Luxus in einer Suite? Übrigens verfügen nicht alle Suiten automatisch über einen Balkon – daher kann eine günstigere Balkonkabine durchaus attraktiver sein als eine Suite ohne Balkon.

Innenkabinen sind preisgünstig und oft überraschend geräumig. Vor allem bei Dreier- oder Viererbelegung bieten Innenkabinen oft mehr Stauraum für Koffer und Kleidung als gleich große Außenkabinen. Der größte Nachteil von Innenkabinen ist jedoch das fehlende Tageslicht. Das Wetter draußen kann man nur durch einen Gang an Deck oder einen Blick auf die Bugkamera im Bord-TV feststellen. Außerdem reicht es nicht aus, sich schnell einen Bademantel überzuwerfen und zwei Schritte auf den Balkon zu gehen, um das morgendliche Anlegemanöver zu beobachten.

Eine relativ neue Variante der Innenkabine ist die Innenkabine mit virtuellem Fenster oder Balkon. Einige Reedereien bieten diese Option an, bei der eine Videokamera Live-Bilder von außen auf einen kreisrunden Monitor in der Kabine überträgt. Manche Schiffe simulieren sogar einen kompletten Balkon mit bodenlangen Bildschirmen.

Außenkabinen unterscheiden sich bis auf das Fenster (und den höheren Preis) kaum von Innenkabinen. Dennoch kann gerade der Blick nach draußen den entscheidenden Unterschied für das Wohlfühlen ausmachen. Bei Kreuzfahrten in kälteren Regionen hat der Balkon für viele nur einen eingeschränkten Nutzen, sodass die Außenkabine für sie ideal und meist deutlich günstiger ist. Die Fenster von Außenkabinen lassen sich weder öffnen noch kippen. Wer Wert auf frische Meerluft in der Kabine legt, sollte eine Balkonkabine buchen.

Balkon- oder Verandakabinen werden von vielen als die ideale Wahl angesehen. Sie bieten frische Luft statt ausschließlich Klimaanlage und die Möglichkeit, das Frühstück vom Zimmerservice entspannt auf dem eigenen Balkon zu genießen. Für Hobby-Fotografen ist der Balkon ideal, um schnell reagieren zu können, anstatt mehrere Decks nach oben zu laufen, wenn beispielsweise ein anderes Kreuzfahrtschiff fotografiert werden soll.

Es gibt auch Sonderformen von Kabinen, die von Reedereien angeboten werden. Zum Beispiel gibt es bei Holland America Line “Lanai”-Kabinen, die am Promenadendeck liegen und zusätzlich zur regulären Eingangstür zum Kabinengang eine große, von außen verspiegelte Glas-Schiebetür zum Promenadendeck haben. Celebrity Cruises bietet “Aqua Class”-Kabinen an, bei denen die Gäste neben einem besonderen Design exklusiven Zugang zu einem Restaurant und Vorzügen im Spa an Bord genießen.

Suiten sind in allen Ausprägungen verfügbar – von der besseren Balkonkabine bis zu zweistöckigen Luxuswohnungen mit eigenem Whirlpool am Balkon, Bibliothek, Flügel und Butler. Suiten sind besser ausgestattet und bieten in der Regel zusätzliche Dienstleistungen wie Schuhputz-Service, Obstkorb und Tageszeitung. Es ist jedoch wichtig, sich vor der Buchung genau über die Suiten zu informieren und sicherzustellen, dass man für sein Geld bekommt, was man erwartet. Die Standard-Suiten im exklusiven Yachtclub der großen MSC-Schiffe bieten beispielsweise ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber die Größe dieser Suiten entspricht eher Deluxe-Balkonkabinen anderer Reedereien.

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Suiten-Passagiere erhalten oft auch zusätzliche Punkte im Vielfahrer-Programm der Reederei. Bei Sonderangeboten kann es sich daher lohnen, einen kleinen Aufpreis für die Suite zu bezahlen und doppelte Status-Punkte zu erhalten. Familien oder Gruppenreisenden kann es auch lohnenswert sein, die Preise für Suiten genauer zu prüfen. Suiten können oft mit bis zu acht oder mehr Personen belegt werden, wobei meist nur die ersten zwei Passagiere den vollen Preis zahlen und die zusätzlichen Passagiere deutlich weniger bezahlen. Insgesamt kann es unter Umständen günstiger sein, eine Suite zu teilen, anstatt mehrere separate Balkonkabinen zu buchen.

Glückskabinen

Einige Reedereien bieten sogenannte “Glückskabinen” an, bei denen der Passagier keine bestimmte Kabine, sondern nur eine Kabinenkategorie bucht. Die genaue Kabine wird ihm dann von der Reederei zugewiesen, manchmal erst kurz vor der Abreise. Der Vorteil ist oft ein deutlich günstigerer Preis. Der Nachteil ist, dass meist nur noch weniger optimale Kabinen zur Verfügung stehen und man keine Auswahl hat, wo die Kabine am Schiff liegt. Mit etwas Glück kann es jedoch auch die Luxus-Balkonkabine sein, die im Vergleich zum Glückskabinenpreis um die Hälfte teurer gewesen wäre. Die genauen Bedingungen für Glückskabinen unterscheiden sich von Reederei zu Reederei.

Besonderheiten: Balkonkabine ohne Meerblick

Auf einigen Schiffen der Voyager-, Freedom- und Oasis-Class von Royal Caribbean International gibt es Außenkabinen, bei denen der Blick nicht auf das Meer, sondern auf die Royal Promenade fällt – eine Art Flaniermeile im Inneren des Schiffs. Diese Kabinen werden als “Promenade Stateroom” geführt und als Innenkabinen klassifiziert. Einige dieser Kabinen haben auch den Namen “Ben & Jerry’s”.

Auf der Allure of the Seas und der Oasis of the Seas gibt es sogar Balkonkabinen ohne Meerblick. Bei diesen Kategorien befindet sich der Balkon oberhalb des Central Parks oder des Boardwalk-Bereichs, die zwar nach oben offen sind und Tageslicht haben, aber keinen Meerblick bieten.

Besonderheiten: Single-Kabinen

Alleinreisende Passagiere haben es nach wie vor nicht leicht, da es auf den wenigsten Schiffen echte Single-Kabinen gibt und für die Einzelbelegung von Doppelkabinen meist hohe Zuschläge anfallen. Es gibt jedoch immer mehr Reedereien, die spezielle Konditionen für Alleinreisende anbieten, z.B. den kompletten Wegfall des Einzelkabinenzuschlags. Einige bieten auch zusätzliche Einzelkabinen an.

Kabinen für Raucher

Rauchern stehen bei der Kabinenauswahl besondere Optionen offen. Keine Reederei erlaubt Rauchen in der Kabine, und auch auf dem Balkon ist Rauchen nur bei wenigen Reedereien erlaubt. Raucherfreundlichere Regelungen gelten oft auf deutschen Schiffen im Vergleich zu internationalen Schiffen. Wenn das Rauchen in Kabinen und auf dem Balkon verboten ist oder man nicht in eine Balkonkabine investieren möchte, sollte man darauf achten, eine Kabine in der Nähe eines Raucherbereichs des Schiffs zu buchen.

Badezimmer

Die Badezimmer auf Kreuzfahrtschiffen sind in der Regel recht klein und eng, außer in Suiten, die oft sehr geräumige Badezimmer haben. Unterschiede gibt es vor allem bei der Frage, ob das Bad eine Dusche oder eine Badewanne hat (letzteres ist in der Regel in teureren Kategorien der Fall) und ob die Dusche mit einem Vorhang oder einer Glaswand abgetrennt ist.

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Eine Besonderheit sind die Wave-Kabinen auf der Norwegian Epic, bei denen Toilette, Dusche und Waschbecken getrennt voneinander untergebracht sind, sodass mehrere Personen gleichzeitig die verschiedenen Einrichtungen nutzen können. Auf einigen Schiffen sind Bad und Toilette getrennt, und in größeren Suiten gibt es oft mehrere Badezimmer, was besonders für Familien praktisch ist, wenn mehrere Personen gleichzeitig das Badezimmer nutzen möchten.

Auf Kreuzfahrt mit Kindern

Familien mit Kindern sollten sich besonders genau über die verschiedenen Kabinenoptionen informieren. Bei mehr als einem Kind stellt sich die Frage: Alle in einer Kabine, eine spezielle Familienkabine oder eine Suite? Oder doch separate Kabinen?

Die meisten Schiffe bieten Kabinen mit Verbindungstüren an, mit denen zwei reguläre Kabinen direkt miteinander verbunden werden können. Alternativ kann man eine Balkon- oder Außenkabine zusammen mit der gegenüberliegenden Innenkabine buchen.

MSC bietet ein besonders günstiges Angebot für die Unterbringung von Kindern in separaten Kabinen an. Allerdings ist nicht garantiert, dass die Kabine der Kinder in direkter Nähe zur Kabine der Eltern liegt.

Für Familien gibt es auch viele Kabinen zur Mehrfachbelegung. Zusätzlich zu den zwei Standardbetten gibt es dann ein oder zwei zusätzliche Betten, entweder als ausklappbares Sofa oder Klappbetten, die vom Kabinensteward für die Nacht an der Wand oder Decke ausgeklappt werden.

Besonders bei einer Viererbelegung sollte man sparsam packen und nicht zu viele Gepäckstücke mitbringen, da der Stauraum in der Kabine begrenzt ist. Es ist ratsam, sicherzustellen, dass beispielsweise genügend Platz unter den Betten vorhanden ist, um mehrere Koffer zu verstauen.

Bei Balkonkabinen mit kleinen Kindern sollte darauf geachtet werden, dass die Balkonbrüstung kindersicher ist. Es sollte keine Möglichkeit zum Klettern geben, um das Beaufsichtigen der Kinder zu erleichtern.

Je nach Vorlieben der Kinder kann die Lage der Kabine in der Nähe des Kinderbereichs oder Pools wichtig sein.

Immer mehr Reedereien bieten auch spezielle Familien-Suiten an, die für eine Belegung mit mehreren Personen ausgelegt sind. Oft sind diese Suiten nicht teurer als zwei nebeneinander liegende Balkonkabinen.

Die Klimaanlage

Alle Kreuzfahrtschiffe sind mit Klimaanlagen ausgestattet, um die Luft und Temperatur an Bord zu regulieren. Die Seeluft ist feucht und durch ihren Salzgehalt aggressiv, daher lässt sich die Klimaanlage in den Kabinen nicht komplett ausschalten. Die Temperatur kann jedoch individuell eingestellt werden. Moderne Schiffe verfügen häufig über eine Abschalt-Automatik, wenn die Balkontür geöffnet wird, um Energie zu sparen. Salzige und feuchte Meerluft setzt sich jedoch in Textilien fest, was unbequem sein kann.

Es ist ratsam, die Kabinenfotos vor der Buchung genau anzusehen, um festzustellen, wo sich der Luftauslass befindet und wie sich der Luftstrom umleiten lässt. Es ist auch hilfreich, den Kabinensteward darum zu bitten, die Klimaanlage nicht zu verstellen. Das Schließen des Vorhangs an sonnigen Tagen kann verhindern, dass sich die Kabine aufheizt und die Klimaanlage mehr arbeiten muss.

“Stateroom” oder “Cabin”?

Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote: Bei US-Reedereien werden Kabinen häufig als “stateroom” bezeichnet. Das Wort “stateroom” hat eher historische Bedeutung und wird heute gerne aus Tradition verwendet. Die Bezeichnungen “cabin” und “Kabine” haben dieselbe Bedeutung. Ursprünglich wurden Schiffskabinen nach den einzelnen Bundesstaaten der USA benannt, später wurden sie nummeriert. Die Bezeichnung “stateroom” hat sich jedoch gehalten und wird oft wegen ihrer mondänen Klangfarbe weiter verwendet.

(Beachten Sie, dass dieser Artikel erstmals 2012 veröffentlicht wurde und nun komplett überarbeitet und aktualisiert wurde.)