Die Pille und Zeitverschiebung: Wichtige Informationen für Reisen

Die Pille und Zeitverschiebung: Wichtige Informationen für Reisen

Für Frauen, die die Pille zur Verhütung verwenden und auf Fernreisen gehen, ist es wichtig, die Einnahmezeiten im Auge zu behalten. Insbesondere bei Reisen in Länder wie Thailand, Kuba oder Australien, wo eine erhebliche Zeitverschiebung besteht, gibt es einiges zu beachten.

Ist Zeitverschiebung immer ein Problem?

Das hängt von der Art der Pille ab. Bei Kombinationspillen, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten, ist es unproblematisch, die Pille zur gleichen Tageszeit einzunehmen, selbst wenn eine Zeitverschiebung von bis zu zwölf Stunden besteht. Es ist wichtig zu beachten, dass zwischen den Einnahmen nicht mehr als 36 Stunden vergehen sollten.

Einige Frauen stellen während solcher Reisen ihre Einnahmezeitpunkte von morgens auf abends oder umgekehrt um. Wenn die Berechnung zu kompliziert wird, empfiehlt es sich, die Intervalle ein- oder zweimal zu verkürzen, anstatt sie zu verlängern.

Bei welchen Pillenpräparaten ist Vorsicht geboten?

Für Pillen, die nur Gestagen enthalten (auch bekannt als Mini-Pille), sollte mehr Vorsicht walten. Bei Pillen mit dem Gestagen Levonorgestrel darf die Einnahme um maximal drei Stunden verzögert werden. Bei Pillen mit den Gestagenen Desogestrel oder Drospirenon ist eine einmalige Verschiebung um maximal zwölf Stunden möglich.

Wenn das Zeitintervall überschritten wurde, ist der Schwangerschaftsschutz nicht mehr gewährleistet. In diesem Fall sollten zusätzliche Verhütungsmethoden wie Kondome verwendet werden.

Woran liegt das?

Reine Gestagenpillen verhindern den Eisprung nicht zuverlässig, sondern machen den Schleimpfropf im Gebärmutterhals dichter und undurchlässiger für Spermien. Dafür ist ein gleichmäßiger Gestagenspiegel im Blut erforderlich. Wenn der Gestagenspiegel leicht abfällt, wird der Schleim weniger fest, und Spermien könnten hindurchdringen. Wenn gleichzeitig ein Eisprung stattfindet, kann es zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen.

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Was ist zu tun, wenn das Intervall nicht eingehalten werden kann?

In solchen Fällen sollten Frauen eine “Zwischen-Pille” einnehmen, um den Schwangerschaftsschutz nicht zu gefährden. Die Zwischen-Pille sollte zwölf Stunden nach der letzten Einnahme eingenommen werden. Die reguläre Einnahme wird dann am Urlaubsort zur gewohnten Uhrzeit fortgesetzt. Wenn die Pille normalerweise um 9 Uhr morgens eingenommen wird, sollte dies auch am Urlaubsort um 9 Uhr (Ortszeit) geschehen.

Bei Kombinationspillen kann die letzte Pille aus der Packung als Zwischen-Pille eingenommen werden, und die siebentägige Pause kann einen Tag früher beginnen. Bei reinen Gestagenpillen wird die letzte Pille aus dem Blister als Zwischen-Pille eingenommen, und die Einnahme wird ohne Pause fortgesetzt.

Hintergrund: Während die Mini-Pille täglich ohne Pause eingenommen wird, erfolgt bei Kombinationspillen normalerweise eine Einnahmephase von 21 Tagen, gefolgt von einer einwöchigen Pause.

Sollten Frauen eine Reservepackung im Gepäck haben?

Es ist immer sinnvoll, eine Reservepackung dabei zu haben, am besten an einem anderen Ort als die aktuell verwendete Packung, falls das Gepäck verloren geht. Es kann vorkommen, dass das gewohnte Pillenpräparat im Ausland nicht verfügbar ist.

Zusätzlich ist es ratsam, eine Reservepackung bei Magen-Darm-Erkrankungen dabei zu haben. Wenn es zu Erbrechen kommt, sollte abgewartet werden, bis der Brechreiz nachlässt, und anschließend eine weitere Pille eingenommen werden. Bei mehrtägigem Durchfall kann die Aufnahme des Arzneimittels ins Blut beeinträchtigt sein, wodurch der Schwangerschaftsschutz möglicherweise nicht mehr gewährleistet ist. In diesem Fall sollte die Pille weiterhin normal eingenommen werden, jedoch sollten zusätzlich Kondome verwendet werden.