Die Pkw-Dichte in Deutschland erreicht Rekordhöhe – Immer mehr Autos auf den Straßen

Die Pkw-Dichte in Deutschland erreicht Rekordhöhe – Immer mehr Autos auf den Straßen

Die Deutschen haben immer mehr Autos. Die Pkw-Dichte in Deutschland steigt weiter an und erreicht einen neuen Höchststand, wie eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes ergab. Der Trend zum Zweit- und Drittwagen hält unvermindert an.

Mehr als ein Viertel der Haushalte hat Zweitwagen

Die Zahl der Autos pro Einwohner in Deutschland hat einen Rekordwert erreicht. Viele Haushalte besitzen mittlerweile mehr als ein Fahrzeug. Vor allem in Ballungsräumen deutet sich ein Trendwechsel an, so das Statistische Bundesamt.

Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner kommen mittlerweile 583 Pkw, ein neuer Rekord im Vergleich zu den 534 Autos im Jahr 2012. Die Anzahl der zugelassenen Autos ist deutlich schneller gestiegen als die Bevölkerungszahl. Dies ist auf den Trend zum Zweit- oder sogar Drittwagen zurückzuführen. Im vergangenen Jahr besaßen 27,0 Prozent der Haushalte in Deutschland zwei Autos, verglichen mit 24,6 Prozent vor zehn Jahren. Zudem verfügten 6,2 Prozent der Haushalte über drei oder mehr Autos, im Vergleich zu 4,1 Prozent vor einem Jahrzehnt.

Mehr Autos auf dem Land und im Westen

Die PKW-Dichte hängt auch von der Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel ab. Je besser das Angebot an öffentlichem Personen-Nahverkehr (ÖPNV), desto geringer ist die Pkw-Dichte. In Berlin beispielsweise kommen 338 Autos auf 1.000 Einwohner, in Hamburg sind es 439 und in Bremen 443. Interessanterweise ist Berlin die einzige Region, in der die Anzahl der Autos im Vergleich zu vor zehn Jahren sogar leicht zurückgegangen ist.

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Auch zwischen West- und Ostdeutschland gibt es signifikante Unterschiede. Die westlichen Bundesländer weisen die höchste PKW-Dichte auf. Im Saarland gibt es beispielsweise 660 Autos auf 1.000 Einwohner, in Rheinland-Pfalz sind es 634 und in Bayern 625 Autos. Im Vergleich dazu lag die PKW-Dichte in den ostdeutschen Bundesländern unter dem bundesweiten Durchschnitt. Sachsen verzeichnete etwa 540 Autos pro 1.000 Einwohner, während es in Mecklenburg-Vorpommern 547 waren.

Noch höhere PKW-Dichte in Polen und Italien

Im EU-Vergleich liegt Deutschland bei der PKW-Dichte auf dem achten Platz. Polen hat die meisten Autos pro 1.000 Einwohner mit 687, gefolgt von Luxemburg (681) und Italien (675). Das geht aus Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat aus dem Jahreswechsel 2021/2022 hervor. Rumänien (400), Lettland (404) und Bulgarien (414) hingegen haben die niedrigste PKW-Dichte.

Der Trend zum Auto als Verkehrsmittel in Deutschland scheint weiterhin ungebrochen zu sein. Dies zeigt sich auch in den aktuellen Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). Im August wurden 273.417 Neufahrzeuge zugelassen, das entspricht einem Anstieg von 37,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In den ersten acht Monaten des Jahres wurden 16,5 Prozent mehr neue Autos zugelassen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Anteil von E-Autos wächst auf niedrigem Niveau

Die Anzahl der Neuzulassungen von reinen Elektroautos steigt ebenfalls deutlich an. Im August wurden 86.649 reine Elektroautos neu zugelassen, ein Anstieg von 170,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil rein batteriebetriebener Fahrzeuge nimmt zwar zu, allerdings von einem niedrigen Ausgangsniveau aus. Zu Beginn des Jahres waren nur 2,1 Prozent der zugelassenen Autos in Deutschland reine Elektrofahrzeuge, im Vorjahr waren es erst 1,3 Prozent.

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Auto

Die Entwicklung der PKW-Dichte in Deutschland ist beeindruckend. Obwohl eine umfassende Verkehrswende weg vom Auto bisher noch nicht zu erkennen ist, zeigt sich dennoch ein Anstieg an Zweit- und Drittwagen. Verbesserungen im öffentlichen Verkehr und eine verstärkte Elektromobilität könnten in Zukunft zu einer nachhaltigeren Mobilität beitragen und die PKW-Dichte auf den Straßen reduzieren.