Die Verwaltung und Organisation einer Tierarztpraxis erfordert viel Zeit und Aufwand. Daher sollte das Hauptziel einer guten Praxissoftware die Optimierung von Arbeitsabläufen sein. Bei der Auswahl einer Software sollte der Preis nicht das einzige entscheidende Kriterium sein. Viel wichtiger ist es, ob die angebotene Software den Workflow der Praxis verbessern kann.
Der Dschungel der Software-Anbieter
Die Suche nach einer passenden Praxissoftware ist eine Herausforderung, sowohl für Praxisgründer als auch für erfahrene Tierärzte. Es gibt keine Vergleichs- oder Testportale für den spezialisierten Markt der Tierarzt-Praxissoftware, sodass Praxisinhaber selbst auf den Websites der Anbieter recherchieren müssen.
Funktionen für alle
Eine gute Praxissoftware sollte bestimmte essenzielle Funktionen bieten, wie die Verwaltung elektronischer Patientenakten, die Erstellung von Abrechnungsdaten, einen Terminkalender und die Apothekenverwaltung. Darüber hinaus sind Schnittstellen zu Diagnosegeräten und externen Laboren, Praxis-Leistungsstatistiken und die Einbindung mobiler Geräte in den Praxisalltag nützliche Zusatzfunktionen.
Das leidige Thema: Die Kosten
Die Kosten für Praxissoftware sind nicht immer direkt einsehbar, da sie oft von den individuellen Anforderungen abhängen und verhandelbar sind. Manche Anbieter verlangen einmalige Anschaffungskosten sowie regelmäßige Gebühren für Updates, während andere eine monatliche Miete anbieten. Einige bieten auch ein Modul-Modell an, bei dem Praxen selbst entscheiden können, welche Funktionen sie benötigen. Dies kann für Praxen im Aufbau eine kostengünstige Alternative sein.
Der Check auf Herz und Nieren
Vor der endgültigen Entscheidung empfiehlt es sich, eine kostenlose Demo-Version der Software auszuprobieren. Dabei sollte besonders auf die Benutzerfreundlichkeit der Software geachtet werden. Eine übersichtliche Bedienstruktur und einfache Navigation erleichtern die Arbeit für alle Mitarbeiter in der Tierarztpraxis. Schnelle Datenerfassung und Datenverarbeitung sowie stabile Systeme sind ebenfalls wichtige Kriterien.
Der Marktführer: easyVET
Die marktführende Praxissoftware im deutschsprachigen Raum ist easyVET von der Firma VetZ GmbH. Das Unternehmen stellt seit den 1990er Jahren ausschließlich Veterinär-Software her. Die Software bietet viele Funktionen über den Standard hinaus, wie eine integrierte Warenwirtschaft und standardisierte Untersuchungsbögen. Mit Service-Verträgen kann der Support auf eine 24/7-Notfall-Hotline erweitert werden.
Alternative leistungsstarke Software
Ein weiterer Anbieter von Praxissoftware ist Vetinf, der seit 1990 sowohl Praxen als auch Kliniken ausstattet. Auch hier gibt es eine Vielzahl von Funktionen, die individuell anpassbar sind. Weitere Alternativen sind debevet und inBehandlung, die sich für kleine bis mittlere Praxen und Tierheilpraktiker eignen. Beide bieten Cloud-basierte Software mit mobilen Zugriffsmöglichkeiten.
Abgespeckte Varianten für kleinere Praxen
Für kleine bis mittlere Praxen gibt es auch andere Anbieter mit festinstallierten oder Cloud-basierten Softwarelösungen. Diese bieten meist die grundlegenden Funktionen wie Terminverwaltung, Patientendatenverwaltung, Abrechnung und Apothekenverwaltung. Einige bieten auch Labor- und Röntgenfunktionen sowie Praxis-Statistiken oder Finanzbuchhaltungs-Komponenten an.
ERP-Systeme
Große Tierkliniken arbeiten zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit oft mit ERP-Systemen. Diese Softwarelösungen dienen der gezielten Steuerung und Vereinfachung von Geschäftsprozessen und integrieren andere Praxissoftware-Programme. ERP-Systeme eignen sich auch für kleinere Unternehmen wie Tierarzt-Praxen.
Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Praxissoftware-Anbietern mit verschiedenen Funktionen und Kosten. Bei der Auswahl einer Software sollten die spezifischen Anforderungen der Tierarztpraxis berücksichtigt werden. Eine kostenlose Demo-Version kann helfen, die passende Software zu finden.