Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst, die sich sowohl als Kampfsport als auch als Kampfkunst praktizieren lässt. Die drei Silben, aus denen der Name besteht, beschreiben die Fußtechnik (tae), die Handtechnik (kwon) und den Weg (do) im Sinne von Methode oder Zielstreben. Anders als andere asiatische Kampfsportarten zeichnet sich Taekwondo durch Schnelligkeit und Dynamik aus, wobei die Fußtechniken dominieren.
Entwicklung und Stile
Taekwondo entwickelte sich nach dem Ende der japanischen Herrschaft in Korea im Jahr 1945 aus dem japanischen Karate. Der Name “Taekwondo” wurde erstmals 1955 verwendet. Später entstanden unterschiedliche Unterstile des Taekwondo, wie zum Beispiel ITF traditionell, ITF reformiert und WT. Diese unterscheiden sich in der Ausführung der Formen und im sportlichen Kampf. Im olympischen Wettkampfsystem ist es beispielsweise verboten, mit der Faust den Kopf des Gegners zu treffen.
Ausrüstung im Taekwondo
Für das Training und den Wettkampf benötigt man einen Kampfanzug, genannt Dobok, bestehend aus Jacke (Sang-I), Hose (Hang-I) und Gürtel (Ty). Der Anzug ist aus leichtem und strapazierfähigem Stoff gefertigt und erlaubt uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Während der Dobok den gesamten Körper bedeckt, bleiben die Füße unbekleidet. Schmuck jeglicher Art ist aus Sicherheitsgründen während des Trainings verboten.
Im Wettkampf sind zusätzliche Schutzausrüstungen erlaubt, da es sich um Vollkontakt-Kämpfe handelt. Diese beinhalten einen Helm, eine Schutzweste, einen Zahnschutz, einen Tiefschutz, Handschützer sowie Unterarm- und Schienbeinschoner.
Gürtel und Gürtelsystem
Die Gürtelfarben im Taekwondo geben Auskunft über den Rang oder den Trainings- und Wissensstand eines Schülers. Zu Beginn gab es nur vier Gürtelfarben, die den Farben der koreanischen Flagge entsprachen: weiß, blau, rot und schwarz. Mittlerweile sind auch gelb, grün und braun als Gürtelfarben üblich.
Die Gürtelgrade sind in Schülerklasse (Kup) und Meisterklasse (Dan oder Poom) unterteilt. Die Einteilung der Klassen kann je nach Verband variieren.
Die Philosophie des Taekwondo
Taekwondo umfasst nicht nur körperliches Training, sondern basiert auch auf einer philosophischen Grundlage, welche die “Grundsätze des Taekwondo” umfasst. Diese beinhalten Höflichkeit, Integrität, Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und Unbezwingbarkeit.
Jeder Taekwondo-Schüler verpflichtet sich zudem einem Eid, in dem er zusichert, die Grundsätze des Taekwondo einzuhalten, seinen Trainer und alle Höhergestellten zu respektieren, Taekwondo nicht zu missbrauchen, sich für Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen und an der Schaffung einer friedlicheren Welt mitzuarbeiten.
Die Theorie der Kraft
Die Taekwondo-Technik basiert auf bestimmten physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die als “Theorie der Kraft” bezeichnet werden. Dazu gehören Konzentration, Reaktionskraft, Gleichgewicht, Atmungskontrolle, Schnelligkeit und Masse.
Trainingsübungen
Basierend auf den genannten Philosophien und physikalischen Gesetzmäßigkeiten gibt es verschiedene Trainingsübungen im Taekwondo. Dazu gehören die Grundschule, der Formenlauf, der Einschrittkampf, der Bruchtest, der Freikampf, die Selbstverteidigung, die Gymnastik und die Theorie.
Die Regeln des Taekwondo
Je nach Stilrichtung, Schule oder Großmeister können die Regeln im Taekwondo variieren. Grundsätzlich gelten jedoch einige allgemeine Regeln für den Sport. Diese beinhalten pünktliches Erscheinen und saubere Sportkleidung, Konzentration während des Trainings, Respekt vor dem Lehrer und den Mitschülern, das Einhalten der Anweisungen des Lehrers sowie das Verbot von unsportlichem Verhalten.
Zudem werden bestimmte Verhaltensweisen wie das Verlassen des Trainingsbereichs ohne Erlaubnis, das Unterbrechen des Trainings oder das Lehren von Techniken durch nicht autorisierte Personen nicht toleriert.
Die Verneigung
Die Verneigung ist eine wichtige Geste im Taekwondo und dient dem Ausdruck von Respekt und Konzentration. Sie wird zu Beginn und Ende des Trainings, vor und nach Partnerübungen sowie vor und nach einem Bruchtest durchgeführt. Während der Verneigung wird der Oberkörper im rechten Winkel nach vorne gebeugt und die Arme leicht angewinkelt.
Wettkampfregeln
Taekwondo-Wettkämpfe finden auf einem abgegrenzten Feld statt. Ein Kampfrichter leitet den Wettkampf, während Punktrichter die Techniken der Teilnehmer bewerten. Es gibt verschiedene Kategorien und Punkteverteilungen für Treffer an verschiedenen Körperstellen. Bei Olympischen Spielen gibt es drei Runden, in denen die Teilnehmer versuchen, den Gegner mit Taekwondo-Techniken zu treffen. Vollkontakttechniken sind dabei erlaubt, jedoch nur Fußtechniken zum Körper und Kopf. Handtechniken zum Kopf sind nicht gestattet.
Freikämpfe hingegen bewerten eher die ästhetische Ausführung der Techniken als die Treffer selbst. Hier sind Hand- und Fußschutz erlaubt.
Fazit
Taekwondo ist nicht nur ein Kampfsport, sondern auch eine Kampfkunst mit einer eigenen Philosophie und Regeln. Es bietet sowohl körperliches Training als auch geistige Entwicklung und fördert Werte wie Respekt, Disziplin und Durchhaltevermögen. Das Taekwondo-Training umfasst eine Vielzahl von Übungen und Techniken, sowie Wettkämpfe, die nach festgelegten Regeln ablaufen.