Die richtige Dämmstoffdicke berechnen: Tipps und Tricks

Die richtige Dämmstoffdicke berechnen: Tipps und Tricks

Dämmstoffe vergleichen

Fehler beim Dämmen vermeiden

Damit Ihre Wärmedämmung effektiv ist und keine Schäden durch Feuchtigkeit entstehen, gibt es einige wichtige Hinweise zur Dämmstoffdicke und Feuchtigkeit.

Dicke von Dämmstoffen

Bevor wir näher auf den Zusammenhang mit dem geforderten U-Wert eingehen, werfen wir zunächst einen allgemeinen Blick darauf. Einige behaupten, dass Dämmstoffe ab einer bestimmten Dicke kaum noch zusätzliche Energie einsparen und dass dicke Dämmschichten unnötig und teuer sind.

Es ist Fakt: Wenn ein ungedämmtes Bauteil, wie beispielsweise eine Betondecke, gedämmt wird, halbieren sich die Wärmeverluste mit jeder Verdoppelung der Dämmstoffdicke. Wenn das Bauteil bereits vorher eine gewisse Wärmeisolierung aufweist, beispielsweise eine Holz- oder Betondecke mit Trittschalldämmung, ist der Effekt einer zusätzlichen Dämmung immer noch hoch, aber möglicherweise nicht so stark.

Ob Sie dicker dämmen als eigentlich notwendig, ist daher eher eine Frage der Kosten und des verfügbaren Platzes für den Dämmstoff. Wenn ein Dämmstoff vergleichsweise günstig ist, wie etwa Mineralwolle oder Zelluloseflocken, und ausreichend Platz für den Einbau vorhanden ist, können sehr dicke Dämmschichten auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Beachten Sie jedoch: Die Materialkosten für den Dämmstoff sind nur ein Teil der Gesamtkosten. Ein großer Teil wird in der Regel für begleitende Maßnahmen wie Gerüstbau, Vorbereitungen und Verputzarbeiten aufgewendet. Diese „Sowiesokosten“ werden durch die Dicke des Dämmstoffs in den meisten Fällen kaum beeinflusst. Doppelt so dick zu dämmen bedeutet also nicht automatisch, dass es doppelt so teuer wird.

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Doch was ist, wenn weniger gut dämmende Materialien den Dämmstoff unterbrechen, wie zum Beispiel Holzbalken in Decken oder Dachsparren? In solchen Fällen muss der fehlende Dämmanteil kompensiert werden, entweder mit dickeren oder besseren Dämmstoffen. Je nach Konstruktion kann es erforderlich sein, dass die Dämmschichten um etwa 12% dicker sein müssen. Um die genauen Werte zu ermitteln, sind U-Wert-Berechnungen erforderlich, bei denen alle Baustoffe berücksichtigt werden.

Und was ist, wenn eine ausreichende Dämmung aus Platz- oder anderen Gründen nicht möglich ist? Auch hier gilt: Eine sehr geringe Dämmung ist immer noch besser als gar keine Dämmung. Falls aus Platzmangel konventionelle Dämmstoffe nicht den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechen, können Hochleistungsdämmstoffe eine Option sein. Diese dämmen bei gleicher Schichtstärke etwa 50 bis 300% besser, sind jedoch teurer. Einige Beispiele für solche Dämmstoffe und ihre Wärmeleitfähigkeit sind:

  • Polyurethane-Platten: 0,028 W/mK
  • Phenolharzschaum-Platten: 0,022 W/mK
  • Spaceloft-Matten: 0,014 W/mK
  • Aerogel-Granulat: 0,021 W/mK
  • Vakuumpaneele: 0,0053 W/mK

Außerdem gibt es gesetzliche Anforderungen an die U-Werte verschiedener Bauteile wie Dach, Außenwand und Kellerdecke. Darüber hinaus hat die KfW zusätzliche, höhere Anforderungen definiert, die erfüllt werden müssen, um Zuschüsse oder Kredite von der KfW zu erhalten.

Dämmung vor Feuchtigkeit schützen

Neben der korrekten Dämmstoffdicke ist es auch wichtig, die Dämmung vor Feuchtigkeit zu schützen. Feuchte Dämmstoffe können kaum noch dämmen und können zu Schimmelbildung, Holzschäden, Quellen des Materials und Frostschäden führen.

Einige Dämmstoffe trocknen schlecht oder vertragen Feuchtigkeit nicht gut. Mineralwolle zum Beispiel ist zwar diffusionsoffen (atmungsaktiv), kann aber eingedrungenes Wasser kaum wieder nach außen transportieren, da sie keine Kapillaren enthält. Beachten Sie: Kapillaren können tausendfach mehr Wasser transportieren als die Diffusion. Nass gewordene Mineralwolle benötigt daher viel Zeit zum Trocknen und sollte gegebenenfalls schnell gut belüftet oder ausgetauscht werden.

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Auch Polyurethane (PUR) und Phenolharzschaum sollten gut vor Feuchtigkeit geschützt werden. Polystyrol mit geschlossenen Zellen (XPS) hingegen ist ziemlich resistent gegen Wasser und wird zum Beispiel als Perimeterdämmung im Erdreich eingesetzt.

Es gibt zwei Hauptwege, auf denen Wasser in die Dämmung gelangen kann: Entweder dringt flüssiges Wasser, zum Beispiel Regen, durch undichte Materialien von außen ein, oder Wasserdampf dringt von der Raumseite in die Konstruktion ein und kondensiert dort. Kondenswasser bildet sich typischerweise bei niedrigen Außentemperaturen an kühlen Materialien.

Um Wasserdampf in eine Konstruktion zu reduzieren, werden dampfbremsende Materialien auf der warmen Seite montiert. Dabei sollten mehr Wasserdampf aus der Konstruktion nach außen entweichen können, als durch Diffusion oder Luftströmung eindringen kann. Idealerweise sollte die Konstruktion auf der Innenseite mindestens 10-mal dampfdichter sein als auf der Außenseite. In Fällen, in denen Wasserdampf nicht ausreichend nach außen transportiert werden kann, beispielsweise aufgrund eines blockierenden Stahldachs oder Bitumen, ermöglichen “feuchtevariable” Dampfbremsfolien dennoch eine sichere Konstruktion. Diese speziellen Folien sind im Sommer diffusionsoffener als im Winter, sodass unerwünschte Feuchtigkeit, die im warmen Wetter eingedrungen ist, in Richtung Raum entweichen kann.

Bei Bauarbeiten können Dämmstoffe auch durch Regen durchnässt werden. Besonders Mineralwolle und Glaswolle trocknen nur langsam, während Phenolharzschaum und PUR empfindlich reagieren. Daher sollten sie zum Beispiel mit Folien vor Regen geschützt werden.

Konstruktionen, die eine schnelle Selbsttrocknung unterstützen, bieten insgesamt mehr Sicherheit in Bezug auf Feuchtigkeit. Ein Beispiel dafür sind hinterlüftete vorgehängte Fassaden.

Weitere Anforderungen an Dämmstoffe

Bei der Auswahl der Dämmstoffe müssen je nach Einbausituation zusätzliche Anforderungen wie Brandschutz, Feuchtetoleranz, Diffusionsoffenheit und Druckfestigkeit berücksichtigt werden. Dämmstoffe enthalten auch Abkürzungen, die auf dem Etikett oder in den Hinweisen zu ihren Einsatzgebieten angegeben sind. Hier sind drei Beispiele:

  • DAD: Außendämmung von Dach oder Decke unter Abdeckung, Dämmung begehbare oberste Geschossdecke
  • DAA: Außendämmung von Dach und Decke, geschützt, Dämmung unter Abdichtung
  • DUK: Außendämmung des Daches der Witterung ausgesetzt
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Kosten bei Schütt- und Einblasdämmstoffen

Bei Schütt- und Einblasdämmstoffen variiert die Dichte je nach Einbausituation und damit auch das Gewicht pro Kubikmeter Volumen. Je höher das Gewicht, desto höher sind die Kosten. Einblasdämmstoffe werden beispielsweise in Wänden oder Dachschrägen mit einer höheren Dichte verarbeitet, um ein Setzen der Fasern oder des Granulats zu minimieren oder zu verhindern.

Rechtliche Hinweise

Diese Informationen und Berechnungen ersetzen nicht die Beratung von Energieberatern oder Bauingenieuren. Sie dienen lediglich der Veranschaulichung von Zusammenhängen. Es wird empfohlen, eine genauere U-Wert-Berechnung durchzuführen, bei der alle Baustoffschichten erfasst werden.

Für die Berechnung der voraussichtlichen Heizkosten müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden, wie der Wirkungsgrad und die Energieart der Heizung, das Verhältnis von wärmeabgebenden Hüllflächen zum beheizten Volumen des Gebäudes, Verluste durch eine undichte Gebäudehülle, die Qualität von Fenstern und Türen und das Klima am Standort.

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