Du hast süßen Nachwuchs auf vier Pfoten? Oder planst du ihn? Die richtige Ernährung ist von Anfang an entscheidend, um deinem Hund ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen.
In diesem Artikel erfährst du, wie viel Futter dein Welpe braucht, wie oft du ihn füttern solltest und zu welcher Uhrzeit. Zusätzlich bekommst du praktische Tabellen, die je nach Futterart für die gesamte Wachstumsphase deines Welpen eine Orientierung bieten.
Wie finde ich heraus, wie viel Futter mein Welpe braucht?
Welpen wollen vor allem eins: groß und stark werden. Aber das funktioniert nur, wenn sie in der Wachstumsphase mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Fütterungsfehler führen zu lebenslangen Gesundheitsproblemen.
Es gibt leider keine allgemeingültige Kalorienanzahl, die ein Welpe im Alter von 4, 6 oder 10 Monaten benötigt. Wenn ein Futtermittelhersteller dir das erzählen möchte, solltest du skeptisch sein.
Die richtige Futtermenge für Welpen hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Aktuelles Gewicht deines Welpen
- Zu erwartendes Endgewicht
- Fütterungsart: Trocken- oder Nassfutter, Mix, BARF, selbst kochen
- Alter in Monaten
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Aktivitätsprofil
Wenn du unsicher bist, kannst du immer deinen Tierarzt, einen Hundeernährungsberater, den Züchter oder das Tierheim um Rat fragen.
Wie viel Gramm Futter braucht ein Welpe pro Tag?
Die Nährstoffmengen in Fertigfutter können je nach Hersteller variieren. Am besten orientierst du dich an der Fütterungstabelle auf der Verpackung.
Wichtig: Diese Angaben sind nur dann aussagekräftig, wenn das zu erwartende Endgewicht deines Hundes berücksichtigt und in der Tabelle angegeben ist.
Trockenfutter-Tabelle für Welpen
Hier siehst du eine grobe Übersicht von “Das gesunde Tier” (Hundefuttermarke von Tierarzt Thomas Backhaus) zur Orientierung:
Nassfutter-Tabelle für Welpen
Bei Welpen-Nassfutter werden die Richtwerte in einem ähnlichen Bereich liegen:
Bitte beachte, dass diese Tabellen nur als Orientierung dienen. Die genaue Zusammensetzung der Nährstoffe variiert von Hersteller zu Hersteller. Außerdem müssen Rasse, Gesundheitszustand und Aktivitätsprofil deines Welpen berücksichtigt werden.
Besprich dich bei Unklarheiten mit deinem Tierarzt.
Was passiert, wenn Welpen zu viel Futter bekommen?
Die Folgen von zu wenig Welpenfutter sind klar: Nährstoffmangel, Wachstumsstörungen und langfristige Gesundheitsprobleme. Doch die Konsequenzen von zu viel Futter werden dich überraschen:
Ein überfütterter Welpe wird nicht dick, sondern groß!
Bedeutet das, dass ein Chihuahua plötzlich mit einem Border Collie mithalten kann? Nein, aber das natürliche Wachstum wird beschleunigt, was vor allem bei großen Rassen problematisch ist.
So wird schon früh der Grundstein für Arthrose gelegt. Außerdem neigt ein überfütterter Hund im Erwachsenenalter zu Übergewicht, was seine Lebenserwartung und -qualität drastisch reduziert.
Das Schlimmste daran ist, dass du das zunächst gar nicht bemerkst. Dein Welpe ist ja nicht dick. Ein Vergleich mit den Wurfgeschwistern oder eine strenge Orientierung an der Wachstumskurve kann hier Abhilfe schaffen.
Die Wachstumskurve kann von einem Tierarzt oder einem Hundeernährungsberater erstellt werden. Dazu musst du lediglich das Gewicht (und die Rasse) der Elterntiere kennen.
Wenn du die Elterntiere nicht kennst, können die Experten mit realistischen Vergleichswerten arbeiten. Wir empfehlen außerdem, deinen Hund anfangs wöchentlich zu wiegen und regelmäßige Tierarztbesuche wahrzunehmen.
Futterumstellung bei Welpen
Der Umzug in ein neues Zuhause bedeutet für Welpen zunächst Stress. Das kann sich auch auf den Magen auswirken. Lass dir daher unbedingt eine kleine Ration des bekannten Futters vom Tierheim oder Züchter mitgeben. Das neue Futter wird dann nach und nach untergemischt.
Unsere Empfehlung: Probiere nicht zu viele verschiedene Futtersorten aus. Wenn dein Welpe sein Futter nicht gut verträgt, kannst du es natürlich wechseln. Aber nicht öfter als einmal oder zweimal. Tritt keine Besserung ein, ist das ein Fall für den Tierarzt. Der Verdauungstrakt von Welpen befindet sich noch in der Entwicklung und ist sehr empfindlich.
Wie oft sollte ein Welpe gefüttert werden?
Nach etwa 8 Wochen kann der Magen deines Hundes feste Nahrung verarbeiten. Allerdings benötigt er anfangs nur kleine Futtermengen. Gleichzeitig braucht ein Welpe für sein Wachstum viel Energie – im Durchschnitt doppelt so viel wie ein gleich schwerer erwachsener Hund.
Faustregel: Welpen brauchen mehrmals am Tag spezielles Welpenfutter.
Hier eine grobe Übersicht:
- Bis zu 12 Wochen: 4 Mahlzeiten am Tag
- 3-6 Monate: 3 Mahlzeiten am Tag
- 6-12 Monate: 2 Mahlzeiten am Tag
Tipp vom Tierarzt: Feste Fütterungszeiten etablieren! So verhinderst du von Anfang an Bettelei und unterstützt die natürliche Verdauung deines Hundes.
Woran erkenne ich gutes Welpenfutter?
Bei der Welpenernährung kann man viel falsch machen. Mit dem richtigen Futter und unter Berücksichtigung der individuellen Eigenschaften deines Hundes bist du jedoch immer auf der sicheren Seite. Aber wie erkennt man passendes Welpenfutter? Hier sind ein paar Tipps:
1. Lesen und Verstehen: Was bedeutet Welpenfutter?
Welpenfutter ist speziell auf die Bedürfnisse junger Hunde abgestimmt. Achte beim Kauf darauf, dass es auf der Verpackung als solches gekennzeichnet ist. Wenn nichts darauf hinweist, dass es für heranwachsende Hunde entwickelt wurde, dann kaufe es nicht!
Achtung: Adult-Futter hat nicht die richtige Nährstoffzusammensetzung für Welpen!
2. Alleinfutter vs. Ergänzungsfutter: Was ist der Unterschied?
Alleinfutter enthält alle lebenswichtigen Nährstoffe, die dein Welpe braucht. Du solltest keine weiteren Zusätze oder Mineralstoffe hinzufügen, da eine Überdosierung schädlich sein kann.
Ergänzungsfutter hingegen ist nur in Kombination mit anderen Quellen wie Kohlenhydraten und Gemüse eine vollwertige Nahrung. Hier ist spezifisches Fachwissen erforderlich.
3. Energie, Eiweiß & Co: Was sollte drin sein?
Ein ideales Welpenfutter sollte einen hohen Energiegehalt, die richtige Menge an Mineralstoffen und leicht verdauliches, hochwertiges Eiweiß enthalten.
Mythos: Einige glauben immer noch, dass zu viel Eiweiß im Welpenfutter zu Skeletterkrankungen führt. Diese Behauptung wurde jedoch wissenschaftlich widerlegt.
4. Ein Futter, das zur Rasse passt
Kleine, mittelgroße und große Hunde haben unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse. Es ist daher sinnvoll, ein Futter zu wählen, das speziell auf die Größe und das Wachstum der jeweiligen Rasse abgestimmt ist.
5. Futter nach Alter wählen
Futterhersteller bieten in der Regel Welpenfutter (für die ganz Kleinen) und Junghundefutter (für ältere Hunde ab ca. 1 Jahr) an. Der Energie- und Nährstoffbedarf eines 8 Wochen alten Welpen und eines 10 Monate alten Junghundes unterscheiden sich stark.
Bei kleinen Rassen ist es jedoch nicht sinnvoll, auf ein Junghundfutter umzusteigen. Die meisten Rassen sind bereits mit einem Jahr ausgewachsen. Große Hunde erst mit 18 Monaten.
Fazit
Eine bedarfsgerechte Ernährung in der Wachstumsphase legt den Grundstein für einen starken und gesunden Knochenbau. Leider passieren Fütterungsfehler bei Welpen allzu oft, meist aus Unwissenheit und ohne es zu bemerken. In 95 % der Fälle sind Wachstumsprobleme bei Hunden auf eine falsche Ernährung zurückzuführen.
Diese Fehler können sowohl bei selbst zubereiteten Mahlzeiten als auch bei der Verwendung von Fertigfutter oder einer Mischung aus beidem auftreten. Besonders große Hunderassen sind während ihrer intensiven Wachstumsphase zwischen dem 3. und 6. Monat anfällig.
Eine individuelle Ernährungsberatung oder Überprüfung der Futterration lohnt sich daher fast immer und ist definitiv eine sehr gute Investition in die Gesundheit deines Vierbeiners.