Für die Gesundheit Ihrer Katze sind Proteine, Fette, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe von zentraler Bedeutung. Da Katzen nicht alle wichtigen Nährstoffe selbst herstellen können, müssen diese über die Nahrung aufgenommen werden.
Welche Nährstoffe benötigen Katzen?
Für ein reibungsloses Funktionieren des Stoffwechsels benötigen Katzen zwei Hauptnährstoffe: Proteine und Fette. Stubentiger benötigen auch Kohlenhydrate, allerdings in einem weitaus geringeren Ausmaß als wir Menschen. Eine ebenfalls wichtige Rolle in der gesunden Ernährung der Katze spielen Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien.
Proteine
Proteine sind lebenswichtig für Ihre Katze: Eiweiße erhalten die Körpersubstanz, regen das Wachstum von Katzenjungen an und tragen zur Energiegewinnung bei. Katzen decken einen großen Teil ihrer Energiegewinnung über Aminosäuren ab, weshalb der Proteinbedarf von Katzen weitaus höher ist als bei Hunden.
Aminosäure Taurin
Eine Besonderheit in der Ernährung Ihrer Katze: Katzen können die Aminosäure Taurin nicht selbst im körpereigenen Stoffwechsel herstellen. Im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren, die Taurin in der Leber herstellen, müssen Katzen die lebenswichtige Aminosäure über die Nahrung aufnehmen. Taurin hilft bei der Bindung von Gallensalzen, reguliert die Körpertemperatur und trägt zu einer gesunden Gehirnentwicklung bei. Ihre Katze benötigt pro Tag circa 50mg verfügbares Taurin pro Kilogramm Körpergewicht.
Aminosäure Arginin
Eine weitere Besonderheit in der Ernährung Ihrer Katze ist der hohe Bedarf an Arginin. Die essentielle Aminosäure spielt eine wichtige Rolle für den Harnstoffzyklus. Nimmt eine Katze nicht genügend Arginin über die Nahrung auf, kann es zu einer folgenschweren Ammoniakvergiftung kommen. In der Regel ist dieser Nährstoff jedoch ausreichend in Fleisch enthalten.
Fette und Öle
Typische Fette in der Ernährung von Katzen sind Gänseschmalz oder Rindertalg. Pflanzliche Öle wie Olivenöl, Nachtkerzenöl, Hanföl oder Lachsöl nehmen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Ernährung von Katzen ein. Bei der Gabe von Katzenfutter sollten Sie darauf achten, dass Ihre Katze genügend Linolsäure über die Nahrung aufnimmt. Die essenzielle Fettsäure ist ein wichtiger Baustein in der körpereigenen Herstellung von Arachidonsäure. Aufgrund eines Enzymmangels können Katzen auch bei ausreichender Gabe von Linolsäure jedoch nicht genügend Arachidonsäure bilden, weshalb dieser Nährstoff ebenfalls im Futter enthalten sein muss. Arachidonsäure ist wichtig für das körpereigene Abwehrsystem. In tierischen Fetten ist die Säure normalerweise ausreichend vorhanden.
Kohlenhydrate
Benötigen Katzen überhaupt Kohlenhydrate? Diese Frage ist natürlich berechtigt, schließlich sind Katzen ja Fleischfresser. In ihrer natürlichen Umgebung fressen Katzen hauptsächlich Beutetiere. Diese enthalten eine größere Menge an Eiweißen und Fetten. Katzen fressen Ihre Beute samt Innereien und verdauen daher gleichzeitig auch vorverdaute Pflanzen (fermentierte Kohlenhydrate). Grundsätzlich haben Katzen also eine niedrige Toleranzschwelle für die Verwertung von Kohlenhydraten. Nimmt eine Katze zu viel Kohlenhydrate über die Nahrung auf, kommt es zu Fehlgärungen im Darm und sauren Durchfällen. Um dies zu verhindern, kommen Kohlenhydrate in einer artgerechten Ernährung nur in geringem Maße vor.
Ballaststoffe
Unlösliche Faserstoffe wie beispielsweise Futterzellulose oder Weizenkleie unterstützen die Verdauungstätigkeit der Katze optimal. Leiden Katzen an Allergien oder Diabetes mellitus, hat sich vor allem 5-E Futterzellulose bewährt.
Vitamin C, D sowie Provitamin A
Wussten Sie, dass Katzen Vitamin C selbst bilden können? Während Menschen ausreichend Obst und Gemüse essen müssen, um das wertvolle Vitamin C zu bilden, sind die kleinen Stubentiger dazu selbst in der Lage. Allerdings entstehen nur kleine Mengen an Vitamin C, weshalb das Vitamin zusätzlich über die Nahrung aufgenommen werden sollte. Wildlebende Katzen bilden den Stoff aus der Leber sowie Bestandteilen ihrer Beutetiere. Für ältere und gestresste Hauskatzen empfiehlt sich die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln. Sprechen Sie jedoch jede Zugabe vorher mit dem behandelnden Tierarzt ab.
Ein weiteres lebenswichtiges Vitamin für Stubentiger ist Vitamin D. Der Stoff ist wichtig für die einwandfreie Funktion und den Aufbau von Zähnen und Knochen. In der Regel wird der Bedarf an Vitamin D über das Katzenfutter gedeckt.
Katzen benötigen ebenso wie wir Menschen das Provitamin A für Augen, Knochen, Haut und Fruchtbarkeit. Während der menschliche Körper dazu in der Lage ist, Provitamin A in Vitamin A umzuwandeln, sind Stubentiger dazu nicht fähig – ihnen fehlt ein wichtiges Enzym, das diese Stoffe spaltet. Katzen müssen dieses essenzielle Vitamin daher über die Nahrung aufnehmen.
Mineralstoffe
Ohne Mineralstoffe können Katzen nicht überleben. Die lebensnotwendigen Substanzen sorgen für den Herzschlag, die Muskelkontraktion und die Stabilität des Skelets. Mineralstoffe werden in Mengen- und Spurenelemente eingeteilt. Zu den Mengenelementen gehören Calcium, Kalium, Magnesium und Phosphor. Zu den Spurenelementen gehören Eisen, Jod, Selen und Zink. In einer ausgewogenen und artgerechten Ernährung müssen diese wichtigen Mineralstoffe vorhanden sein.
Was ist bei der Ernährung von Jungkatzen zu beachten?
Das Katzenfutter muss an die besonderen Bedürfnisse des wachsenden Organismus angepasst werden. Ein Kitten hat einen doppelt so hohen Energiebedarf wie eine ausgewachsene Katze. Daher sollte das Kittenfutter hochverdauliche Eiweiße enthalten. Beachten Sie, dass der Magen der Kätzchen noch nicht auf „Erwachsenenportionen“ ausgelegt ist. Das Katzenbaby sollte daher viele kleine Rationen pro Tag erhalten.
Was ist bei der Ernährung von Senioren zu beachten?
Ab einem Alter von 8 Jahren gilt eine Katze als Senior. Selbst wenn der Stubentiger noch fit und agil ist, verlangsamt sich nun sein Stoffwechsel und die Verdauung wird träge. Die Organe funktionieren ebenfalls nicht mehr so gut. Katzen benötigen in dieser Lebensphase weniger Proteine und Phosphor. So werden die Nieren entlastet. Achten Sie jetzt auf einen geringeren Energiegehalt und leicht verdauliche Inhaltsstoffe. Eventuell macht auch die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln Sinn. Dies sollte aber zuvor mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Nährstoffmangel erkennen
Vitamin D-, Calcium- und Phosphormangel
Bekommen junge Katzen nicht ausreichend Vitamin D, Calcium und Phosphor oder ist das Verhältnis dieser Substanzen unausgewogen, kann das zu Skelettschäden und schweren Deformationen führen. Wenn Sie die Mahlzeiten für Ihren Stubentiger selbst zubereiten, müssen Sie bedenken, dass eventuell nicht genügend Calcium enthalten ist. Daher muss eine Mineralstoffmischung in der richtigen Menge zugegeben werden. Ist die Katze trächtig, hat sie einen erhöhten Bedarf an Calcium und Phosphor.
Thiamin-Mangel
Ebenfalls gefährlich für Katzen ist ein Vitamin B1 (Thiamin)-Mangel. Schwere Nervenleiden, Bewegungsstörungen und Krämpfe sind Symptome dieser ernstzunehmenden Mangelerscheinung. Daher sollte Katzen nicht zu häufig roher Fischen gefüttert werden. Fermente in rohem Fisch sind nämlich in der Lage, Thiamin zu zerstören.
Linolensäure-Mangel
Ein Mangel an Linolensäure führt zu struppigem und stumpfem Fell. In Katzenfutter ist normalerweise genügend Linolensäure enthalten. Wer selbst Mahlzeiten für sein Haustier zubereitet, sollte die Rationen mit Distel- oder Sonnenblumenöl anreichern. Sie haben außerdem die Möglichkeit, Fettsäurekapseln zum Futter hinzuzugeben.
Selen-Mangel
Weisen Katzen ein schwaches oder angeschlagenes Immunsystem auf, liegt das möglicherweise in einem Selen-Mangel begründet. Gemeinsam mit Vitamin E schützt Selen vor Oxidationsschäden und hilft bei der Entgiftung. Wird nicht genügend Selen über die Nahrung aufgenommen, sind eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen sowie im schlimmsten Fall auch Krebs die Folge.
Überdosierung an Nährstoffen
Katzen verfügen über ein hervorragendes räumliches Sehvermögen und ein weiteres Sichtfeld als Menschen. Für eine reibungslose Funktion ihrer Sehkraft aber auch für eine gesunde Haut benötigen Katzen Vitamin A. Eine Mangelerscheinung dieses Nährstoffs kommt allerdings sehr selten vor. Viel gefährlicher für Stubentiger ist eine Überversorgung. Vitamin A reichert sich im Körper an und eine übermäßige Gabe kann zu Schäden an der Wirbelsäule oder den Gelenken führen.
Eine Überdosierung von Calcium und Phosphor sollte ebenfalls vermieden werden. Dies könnte die Nieren der Katzen belasten. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser beiden Nährstoffe sollte daher sichergestellt werden.
Sind Nahrungsergänzungen sinnvoll und nötig?
Im fertigen Katzenfutter aus dem Fachhandel sind in der Regel alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Dennoch kann die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Während manche Präparate für alle Katzen geeignet sind, decken andere wiederum den Bedarf alter, kranker oder gestresster Hauskatzen. Welche Nahrungsergänzung Sinn macht, hängt von den individuellen Bedürfnissen Ihrer Katze ab und sollte zuvor beim Tierarzt abgeklärt werden. So gibt es zum Beispiel Multivitaminpräparate, welche das körpereigene Immunsystem stärken oder Nahrungsergänzungen mit Zink, Mangan und Selen, die für ein schönes, glänzendes Fell sorgen. Zur Stärkung von Knochen und Gelenken empfehlen sich Futterergänzungsmittel, die Grünlippenmuschel enthalten. Malzpaste und Katzengras erleichtert die Verdauung von lästigen Haarballen. Ist der Darm Ihres Stubentigers geschwächt, empfiehlt sich eine Kur zur Darmaktivierung, um das geschwächte Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Berücksichtigen Sie stets die individuellen Bedürfnisse Ihrer Katze und setzen Sie Nahrungsergänzungen sinnvoll ein.
Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Nahrungsergänzungen stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Nahrungsergänzungsmittels.
Stand: 29.04.2021