Die richtige Verwendung von akademischen Graden

Die richtige Verwendung von akademischen Graden

Akademische Grade sind in Österreich sehr beliebt und in der Gesellschaft weit verbreitet. Sie stellen jedoch oft eine Herausforderung dar, wenn es darum geht, sie schriftlich und mündlich korrekt zu verwenden. In diesem Artikel geben wir einen kurzen Überblick darüber, welche akademischen Grade es gibt und wie sie richtig verwendet werden sollten.

Was ist ein akademischer Grad?

Ein akademischer Grad wird verliehen, wenn man ein Hochschulstudium an einer öffentlichen oder privaten Universität, einer Fachhochschule oder einer Pädagogischen Hochschule erfolgreich absolviert hat. Auch einige Universitäts- und Weiterbildungslehrgänge vergeben akademische Grade. Diese Grade werden durch eine Urkunde dokumentiert. Es ist wichtig zu beachten, dass akademische Grade keine Ehrentitel oder Berufsbezeichnungen sind, obwohl sie in Österreich manchmal als Synonym für solche Titel verwendet werden.

Wie viel ist ein akademischer Grad wert?

In den letzten Jahren werden in Stellenanzeigen immer häufiger ein Bachelor-Abschluss als Voraussetzung genannt, bei höheren Positionen wird sogar oft ein Master-Abschluss verlangt. Ein akademischer Abschluss kann also ein Türöffner für einen besser bezahlten Job sein. Allerdings ist der Doktortitel aus Karrieresicht weniger relevant, da Erfahrung und Führungsqualitäten für eine Beförderung in Führungspositionen wichtiger sind als bestimmte Abschlüsse. Der akademische Grad kann sich insbesondere zu Beginn der Karriere positiv auf das Gehalt auswirken. Die ausgeschriebenen Gehälter für Bewerber mit einem Bachelor-Abschluss liegen oft deutlich über denen für Bewerber ohne Abschluss. Ob ein Masterstudium oder der Einstieg in die Arbeitswelt nach dem Bachelor-Abschluss die beste Wahl ist, hängt von den individuellen Zielen und Erwartungen ab.

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Welche akademischen Grade gibt es?

In Österreich gibt es eine Vielzahl von akademischen Graden. Allein an öffentlichen Universitäten werden über 20 verschiedene Mastergrade vergeben. Eine umfassende Liste der akademischen Grade, die in Österreich vergeben werden, findest du auf der Übersichtsseite des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Hier ist ein Überblick über einige der häufigsten akademischen Grade:

Bachelorgrade:

  • Bachelor of Arts (BA oder B.A.)
  • Bachelor of Engineering (BEng oder B.Eng.)
  • Bachelor of Science (BSc oder B.Sc.)

Master- und Diplomgrade:

  • Diplom-Ingenieur / Diplom-Ingenieurin (DI oder Dipl.-Ing.)
  • Doktor / Doktorin der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.)
  • Magister / Magistra der Naturwissenschaften (Mag. rer. nat.)
  • Magister / Magistra der Philosophie (Mag. phil.)
  • Magister / Magistra der Rechtswissenschaften (Mag. iur.)
  • Master of Arts (MA oder M.A.)
  • Master of Laws (LLM oder LL.M.)
  • Master of Science (MSc oder M.Sc.)

Doktorgrade:

  • Doctor of Philosophy (PhD)
  • Doktor / Doktorin der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.)
  • Doktor / Doktorin der Philosophie (Dr. phil.)
  • Doktor / Doktorin der Rechtswissenschaften (Dr. iur.)
  • Doktor / Doktorin der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. soc. oec.)

Mastergrade in der Weiterbildung:

  • Master of Business Administration (MBA)
  • Master of Business Law (M.B.L.)
  • Master of Public Health (MP)
  • Master of Arts (MA oder M.A.)
  • Master of Science (MSc oder M.Sc.)

Mehrere akademische Grade angeben

Wenn man mehrere akademische Grade hat, ist es wichtig, sie in der richtigen Reihenfolge anzugeben. Bei den neuen akademischen Graden wie BA, MA und PhD werden sie immer nachgestellt. Die Abkürzungen und die Verwendung von Punkten hängen von der Institution ab, die den Grad verleiht. Wenn man mehrere akademische Grade hat, werden sie sowohl vor als auch hinter dem Namen angegeben.

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Soll man seine akademischen Grade in der Bewerbung angeben?

Berufsanfänger*innen stellen sich oft die Frage, ob und wie sie ihre akademischen Grade in der Bewerbung angeben sollen. Im Lebenslauf sollte deutlich erkennbar sein, welche akademischen Grade man erworben hat. Es reicht nicht aus, nur die Studienfächer aufzulisten, sondern man sollte auch angeben, mit welchem akademischen Grad man abgeschlossen hat. Im Bewerbungsschreiben selbst ist es weniger wichtig, die akademischen Grade anzugeben. Wenn man jedoch besonderen Wert auf seinen Doktortitel legt, kann man ihn in die Unterschrift integrieren.

Akademische Grade in der E-Mail-Anrede

Bei der Anrede in Briefen und E-Mails wird im akademischen Kontext oft Wert darauf gelegt, akademische Grade zu nennen. Es ist wichtig, nur den höchsten Grad zu nennen und ihn entweder auszuschreiben oder in Kurzform zu verwenden. Dabei sollte darauf geachtet werden, den richtigen Titel zu verwenden und keinen zu hohen auszuwählen. Bei der Grußformel am Ende sollte man sie auf die Anrede abstimmen.

Akademische Grade beim Telefonat

In der persönlichen Anrede werden akademische Grade normalerweise weggelassen. Eine Ausnahme bildet der Doktor, hier ist es üblich, diesen auch in der direkten Anrede zu verwenden. Insbesondere in Österreich ist es oft üblich, nach dem Herrn Dr. XY zu fragen. Im medizinischen Bereich wird auch häufig einfach von “der Frau Doktor” oder “dem Herrn Doktor” gesprochen, ohne den Nachnamen zu nennen.

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