Die sanfte Eingewöhnung des Hundes an die Hundebox

Hund an die Hundebox gewöhnen: so klappt es!

Beim Training mit einer Hundebox scheiden sich die Geister der Hundehalter. Die einen finden sie als hilfreiches Werkzeug in der Hundeerziehung und als sicheren Rückzugsort zu Hause und unterwegs. Andere betrachten sie als Einsperren oder sogar als Tierquälerei. Aber was ist wirklich wahr? Wie gewöhnt man den Hund sanft an die Hundebox? Wann und wofür ist der Einsatz einer Hundebox sinnvoll? Wie wird sie für den Hund zu einem positiven Ort? Und wie sollte eine Box auf keinen Fall verwendet werden?

Die vielen Möglichkeiten einer Box

Vorausgesetzt der Hund ist gut an die Box gewöhnt und sie wurde positiv trainiert, bietet sie viele Einsatzmöglichkeiten. Eine der wichtigsten Dinge im Hundeleben ist das Erlernen von Ruhe. Gerade in unserem heutigen Alltag werden Hunden viele Anforderungen gestellt. Daher ist es gut, wenn sie sich in einer sicheren Zone entspannen können. Wenn der Hund freiwillig und gerne in seine Box geht, spricht nichts dagegen. Viele Hunde fühlen sich darin geborgen, ähnlich wie in einer Höhle. Allerdings sollte der Hund die Box freiwillig aufsuchen und dabei keine Stresshormone ausschütten.

Die Eingewöhnung des jungen Hundes an die Hundebox

Besonders bei Welpen und jungen Hunden fällt es ihnen oft schwer, sich selbst zu regulieren und herunterzufahren. Hier kann ein Signal helfen, den Hund in die Box zu schicken. Wichtig ist, dass das Signal zuvor korrekt und entspannt trainiert wurde. Außerdem sollte der Hund niemals als Strafe in die Box geschickt werden. Das Ziel ist, dass der Hund sich in der Box entspannen kann und einen Weg aufgezeigt bekommt, um Ruhe zu finden.

Als Hundehalter können wir unterstützen und die Box für den Hund attraktiv machen. Er sollte langsam daran gewöhnt werden. Es hilft, den Hund in der Box zu füttern, ihn dort zu streicheln und Entspannungsübungen dort zu machen. So zeigen wir ihm, dass die Welt in der Box genauso schön ist wie draußen. Es ist wichtig, dem Hund dabei zu helfen, zur Ruhe zu kommen, da ausreichend Schlaf und Ruhe für das Lernen, die Entwicklung und die psychische Stabilität des Hundes sehr wichtig sind. Eine Hundebox als Ruheplatz kann dabei eine tolle Hilfe sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass man diese Box auch mit in den Urlaub nehmen kann und der Hund sich schneller an neuen Orten einfinden kann.

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Auch für das Training des Alleinebleibens ist eine Hundebox am Anfang sehr hilfreich. Kennt der Hund die Box und fühlt sich wohl darin, ist sie der perfekte Ort, um ihm beizubringen, dass es in Ordnung ist, wenn der Halter nicht im Raum, in der Wohnung oder im Haus ist. Der Hund ist an einem überschaubaren und entspannten Ort, an dem er sich sicher fühlt. Außerdem kann er während der Abwesenheit keine unerwünschten Verhaltensweisen entwickeln, wie das Zerstören von Schuhen oder Teppichen. Stattdessen kann er gemütlich in seiner Box seinen Kauknochen genießen.

Zu wenig Platz in der Box?

Dies ist ein häufiger Diskussionspunkt. Natürlich verkleinert die Box den Raum für den Hund. Das ist für uns Menschen paradox, denn in der Regel streben wir nach mehr Raum und Platz. Hunde sehen das jedoch anders: Sie lieben es, die Lage überblicken zu können und nicht die volle Verantwortung für alles tragen zu müssen – weniger ist mehr! Eine gute Grundlage, um den Hund an die Hundebox zu gewöhnen.

Natürlich sollte beachtet werden, dass der Hund genügend Platz hat, um sich zu drehen, zu wenden und zu strecken. Außerdem sollte er sich nicht verletzen können und gerne in der Box liegen und entspannen.

Auch bei Hunden mit Angstproblemen ist eine Box oft sehr wertvoll. Sie lernen die Box als sichere Höhle kennen, als Rückzugsort, an dem ihnen nichts passieren kann und wo sie ihre Ruhe haben. Wenn sie sich von äußeren Einflüssen überfordert fühlen, können sie jederzeit ihre Box aufsuchen und dort entspannen.

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Die richtige Anwendung der Box

Damit die Box ihren Zweck als positiver Rückzugsort erfüllt, sollte sie unbedingt richtig trainiert werden. Es ist absolut nicht akzeptabel, den Hund einfach in die Box zu stecken und die Tür zu schließen! Stattdessen ist es wichtig, den Hund sanft an die Hundebox zu gewöhnen, mit Ruhe und Geduld.

Zunächst sollte die Box positive Gefühle bei dem Hund auslösen. Zum Beispiel kann der Hund immer in der Box gefüttert werden und dort auch tolle Leckereien bekommen. All dies sollte zunächst bei offener Tür geschehen. Nach und nach kann die Tür dann auch mal angelehnt und später geschlossen werden, wenn der Hund gerade mit Kauen oder Fressen beschäftigt ist. Die Tür sollte jedoch immer wieder geöffnet werden, bevor der Hund von alleine wieder heraus möchte.

So wird die Zeit in der Box langsam verlängert und es wird für den Hund immer normaler, wenn die Tür mal zu oder angelehnt ist. Es ist hilfreich, das Training in Zeiten zu legen, in denen der Hund ohnehin schon müde ist und schlafen würde. Zum Beispiel nach dem Spaziergang oder nach der Hundeschule. Viele Hunde kommen in der Box schnell zur Ruhe und verbinden sie rasch mit Schlafen und Entspannung. Wie lange das Training dauert, hängt stark vom Hund ab. Manche Hunde akzeptieren die Box schnell, andere benötigen möglicherweise etwas mehr Zeit. In diesem Fall ist Geduld gefragt! Eine positive Unterstützung durch einen Hundetrainer, der mit positiven Methoden arbeitet, lohnt sich auf jeden Fall.

Was die Box nicht ist!

Damit die Hundebox immer positiv für den Hund ist und bleibt, darf sie nicht zur Strafe benutzt werden. Der Hund sollte also nicht als Bestrafung einfach genervt in die Box gesperrt werden, zum Beispiel nach einem Fehlverhalten wie dem Anspringen von Besuchern. Sonst würde der Hund die Box als etwas Unangenehmes empfinden und nicht mehr gerne hineingehen. Das wäre sehr ungünstig und würde die positiven Einsatzmöglichkeiten verhindern. Außerdem ist die Box kein Daueraufenthaltsort. Hunde sind hoch soziale Wesen und brauchen den Kontakt zu ihrer sozialen Gruppe, Spiel, Auslauf usw. Den Hund den Großteil des Tages in einer Box zu halten, widerspricht einer artgerechten Haltung.

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Welche Box ist die Richtige?

Es gibt viele verschiedene Varianten von Hundeboxen, wie Kennelboxen, Transportboxen, Faltboxen, Gitterboxen und Zimmerkennels. Von Boxen aus Draht über solche aus Plastik, Aluminium oder Holz bis hin zu Stoffboxen ist alles erhältlich. Welche Variante bevorzugt wird, ist sowohl eine Geschmackssache als auch abhängig von der geplanten Verwendung. Wenn der Hund zum Beispiel während einer Flugreise sicher untergebracht werden muss, muss die Box bestimmten Richtlinien der Fluggesellschaft entsprechen.

Wenn die Box mobil sein soll und oft und leicht transportiert werden muss, eignen sich Boxen, die man zusammenfalten und einfach mitnehmen kann. Für den Transport im Auto gibt es Modelle, die an verschiedene Fahrzeugtypen angepasst sind und im Auto platzsparend untergebracht werden können, aber dennoch genug Platz für den Hund bieten.

Es lohnt sich also, vor dem Kauf gründlich zu überlegen und Informationen einzuholen. Bei jeder Box ist es wichtig, dass der Hund sich darin bequem hinlegen, umdrehen und stehen kann!

Kristina Ziemer-Falke ist eine zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin. Sie verfügt über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist deutschlandweit als Dozentin und Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter bekannt. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, wo sie Hundetrainer ausbildet und Weiterbildungsangebote anbietet.