Die Scheide einer Hündin: Was ist normal und was nicht? (Expertenrat)

Scheide eines Hundes: Was ist normal und was nicht? (Ratgeber)

Die Scheide einer Hündin kann verschiedene Ausflüsse, Gerüche, optische Merkmale und vieles mehr aufweisen. Manche sind normal, während andere auf Probleme hinweisen können. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was an der Scheide eines Hundes normal ist und was nicht. In diesem Artikel klären wir dich darüber auf.

Die normale Anatomie der Scheide bei einem Hund

Die Anatomie der Scheide eines Hundes ist normal, wenn sie sich deutlich unterhalb des Afters befindet und aus einem dehnbaren Schlauch besteht, der in den Körper führt. Zusätzlich befindet sich am Scheidenboden der Ausgang der Harnröhre.

Funktionen

Die Scheide erfüllt folgende Funktionen:

  • Öffnung zum Einführen des Penis
  • Leitung der Spermien zur Befruchtung in die Gebärmutter und weiter in die Eileiter
  • Ausgang der Harnröhre zum Urinieren
  • Blutabgang während der Läufigkeit
  • Geburtsgang für Welpen

Mögliche Variationen in der Scheidenanatomie verschiedener Hunderassen

Je nach Hunderasse können sich die Größe und die anatomischen Merkmale der Scheide unterscheiden. Kleinere Hunderassen haben in der Regel auch kleinere Elemente, während größere Hunderassen wie der Dobermann und die Deutsche Dogge größere Scheiden haben. Fehlbildungen oder ein verengter Scheideneingang können bei allen Hunderassen auftreten, treten jedoch häufiger bei stark überzüchteten Rassen auf.

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Anzeichen für eine abnormale Scheide

Die Farbe, Gerüche, Ausfluss und Konsistenz können Hinweise darauf geben, ob die Scheide deines Hundes normal ist.

Farbe

Eine deutlich rote Scheide kann auf eine Entzündung, Infektion oder Verletzung hindeuten. Weitere Symptome, die oft damit einhergehen, sind vermehrter Scheidenausfluss, Schmerzverhalten, häufiges Urinieren von nur einigen Tropfen, Juckreiz, ständiges Lecken der Vulva (außerhalb der Läufigkeit) und Blut im Urin.

Geruch

Ein fauliger oder fischiger Geruch im Scheidenbereich deines Hundes kann auf eine bakterielle Infektion und/oder eine Geschlechtskrankheit hindeuten.

Ausfluss und Konsistenz

Ungewöhnliche Farben oder Konsistenzen des Scheidenausflusses können ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht normal verläuft. Beispielsweise kann brauner Ausfluss auf eine Hormonstörung hinweisen, gelber und übelriechender Ausfluss auf eine mögliche Gebärmutterentzündung und gelb-grüner schleimiger Ausfluss auf eine eitrige Infektion.

Ist es normal, dass die Scheide der Hündin während der Läufigkeit anschwillt?

Ja, das Anschwellen der Scheide während der Läufigkeit ist normal, da es zu einer verstärkten Durchblutung kommt. Eine leichte Schwellung ist bereits vor Beginn der Läufigkeit zu erkennen.

Was tun, wenn die Scheide meines Hundes nicht normal ist?

Wenn dir etwas an der Scheide deines Hundes nicht normal erscheint, beobachte sein Verhalten und andere Symptome, die auf eine Erkrankung hinweisen können. Konsultiere spätestens am zweiten Tag einen Tierarzt, um bei Bedarf eine Diagnose und entsprechende Behandlung zu erhalten. Es ist wichtig, keine Selbstmedikation durchzuführen, da dadurch Probleme verschlimmert werden können.

Behandlungsoptionen

Je nach Ursache und Schwere des Problems wird eine konservative oder chirurgische Behandlung eingeleitet. Eine konservative Behandlung kann entzündungshemmende, antibakterielle oder antivirale Medikamente umfassen, während eine chirurgische Behandlung beispielsweise zur Entfernung von Tumoren oder geschädigtem Gewebe durchgeführt werden kann.

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Wie kann ich die normale Scheidenhygiene meines Hundes sicherstellen?

Die Scheidenhygiene deines Hundes kannst du durch Vermeidung von Kontakt mit Unreinheiten, regelmäßige Reinigung und spezielle Pflegemaßnahmen sicherstellen, nicht nur während der Läufigkeit. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass selbst die beste Scheidenhygiene keinen 100-prozentigen Schutz bieten kann. Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt sind unerlässlich, um vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen oder Krankheiten zu behandeln.

Vermeidung von Kontakt mit Unreinheiten

Halte das Umfeld deines Hundes sauber und vermeide den Kontakt mit schmutzigen Untergründen oder Flächen, auf denen sich Bakterien befinden könnten. Verhindere auch das Besteigen von ungepflegten Straßenhunden, insbesondere von Rüden.

Regelmäßige Reinigung

Reinige die Scheide maximal einmal wöchentlich mit einem Feuchttuch. Während der Läufigkeit kannst du Blutreste einmal täglich abwischen oder Blutungshöschen verwenden. Erlaube deiner Hündin außerdem, sich regelmäßig die Scheide zu lecken, da dies der Reinigung dient. Spüle die Scheide nach einem Spaziergang im Schmutz oder nach Kontakt mit vermeintlichen Keimquellen mit klarem Wasser ab.

Pflege der Scheide

Verwende schonende und natürliche Pflegeprodukte, um Reizungen zu vermeiden. Achte darauf, spezielles Hundeshampoo mit neutralem pH-Wert zu verwenden und parfümierte Produkte zu vermeiden. Führe die gezielte Intimpflege bei Hündinnen nicht häufiger als alle sechs bis acht Wochen durch, um das natürliche Scheidenmilieu nicht zu stören.

Gibt es Rassen, die anfälliger für Scheidenprobleme sind?

Überzüchtete Hunderassen wie Tassen- bzw. Teacup-Hunde, Mini-Spitz, Zwergpudel, Französische Bulldoggen und Shar-Pei sind häufiger von Scheidenproblemen betroffen. Genetische Faktoren, hormonelle Veränderungen und anatomische Unterschiede durch Überzüchtung beeinflussen die höhere Anfälligkeit für diese Probleme. Unabhängig von der Rasse ist eine individuelle Betreuung und regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt wichtig, um Scheidenproblemen vorzubeugen oder sie zu behandeln.

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