Die schönsten Inseln des Wattenmeers

Die schönsten Inseln des Wattenmeers

Reif für die Insel? Dann ab ins Wattenmeer! Die Inseln des Unesco-Weltnaturerbes in der Nordsee bieten jede Menge Abwechslung und sind eine perfekte Wahl für einen Nordsee-Urlaub. Von Fanø über Amrum, Norderney und Borkum bis Texel – jede einzelne Insel hat ihren eigenen Charme und ihre Besonderheiten. Hier ist eine Übersicht, um Ihnen bei Ihrer Entscheidung zu helfen.

Fanø: Wo die Nordsee besonders hyggelig ist

Hygge – das bedeutet auf Dänisch Gemütlichkeit. Und genau das erwartet Sie auf Fanø. Der malerische Hauptort Nordby besteht aus lauter hübschen, reetgedeckten Häusern. Fanø war einst eine Großmacht der Segelschifffahrt und das Inselwahrzeichen, zwei traurig schauende Hunde am Hafen, erinnert an diese Zeit. Auch die Porzellanhund-Paare, die viele Fenstersimse schmücken, stammen aus dieser Epoche. Sie wurden von dänischen Seefahrern als Zeichen der Treue für ihre Frauen mitgebracht.

Der 15 Kilometer lange Weststrand ist bei Badegästen besonders beliebt. Aktivurlauber können auf der Panoramaroute 404 unterwegs sein, die mehrere Sehenswürdigkeiten der Insel miteinander verbindet. Sonderhø soll angeblich das schönste Dorf Dänemarks sein. Wer gerne Geschichte erlebt, sollte die bunt bemalten Bunker besichtigen, Überreste des Atlantikwalls, den die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs als Verteidigungsanlage errichtet hat. Diese Überbleibsel sind auf vielen Wattenmeerinseln zu sehen.

Sylt: Deutschlands schöne Schickimicki-Insel

Sylt wird vielen als Promi-Insel bekannt sein. Doch es gibt hier viel mehr zu entdecken als nur Westerland oder Kampen. In Keitum mit seinen reetgedeckten Kapitänshäusern und traditionellen Teestuben geht es einfach und gemütlich zu. Im Norden, am sogenannten Ellenbogen, dem nördlichsten Teil Deutschlands, ist von Schickeria meistens nichts zu sehen. Dafür gibt es umso mehr Schafe und sogar zwei Leuchttürme.

Naturliebhaber zieht es außerdem ans bunte Morsumer Kliff im Osten. Dort können viele Schwalben beobachtet werden. Das Naturschutzgebiet Rantum-Becken, das wie die Bunker von Fanø auf die Wehrmacht zurückgeht, beheimatet noch mehr Vögel. Das Gebiet entstand, als die Wehrmacht mehr als 500 Hektar des Wattenmeeres für einen Flugplatz eindeichte, der jedoch nie genutzt wurde. Heute ist es ein Vogelschutzgebiet, in dem man wandern oder Fahrrad fahren kann.

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Für eine fantastische Aussicht spazieren Sie auf die Uwedüne in Kampen, mit 52,2 Metern die höchste Erhebung Sylts. Noch weiter reicht der Blick vom einzigen der fünf Sylter Leuchttürme, der besichtigt werden kann und in Hörnum steht.

Amrum: Eine wandernde Sandbank und viel Ruhe

Wenn Sie nach viel Action und Vergnügung suchen, sind Sie auf Amrum falsch. Wenn Sie jedoch die Natur lieben, sind Sie hier genau richtig. Die zweistündige Fährfahrt vom Festland aus schafft angenehme Distanz zum Alltag. Auf der Insel erwartet Sie eine ganz besondere Attraktion: der Kniepsand, eine riesige wandernde Sandbank. Der zwölf Kilometer lange Strand bietet jedem Besucher genug Platz. Im Hinterland erstrecken sich ausgedehnte Dünen, die über Holzwege erkundet werden können.

Bei Ebbe können Sie Wattwanderungen bis zur Nachbarinsel Föhr unternehmen. Wenn Ihnen diese dreistündige Tour zu lang ist, gibt es genug Abwechslung auf Amrum selbst. Im Natur- und Vogelschutzgebiet Amrumer Odde können Sie Vögel beobachten. Oder Sie besuchen das Inselwahrzeichen: den rot-weißen Amrumer Leuchtturm von 1872, mit 42 Metern einer der höchsten an der Nordseeküste. In Steenodde können Sie den Hunger stillen, hier verkaufen die Fischer ihren frischen Fang vom Boot.

Wangerooge: Keine Autos, aber eine Ampel

Das Motto auf Wangerooge lautet: “Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt.” Bereits beim Verlassen der Fähre und dem Betreten der Inselbahn spüren Sie das Urlaubsgefühl. Anstelle von Motorenheulen gibt es Möwengeschrei – die Insel ist autofrei. Doch das bedeutet nicht, dass hier nichts los ist. Die Insel hat drei Türme, darunter den Alten Leuchtturm im Inseldorf.

Wenn das Wetter nicht mitspielt, können Sie das Nationalparkhaus besuchen, vor dem ein 13 Meter langes Pottwalskelett steht. Im Dorf können Sie die erste Straße bewundern, die noch traditionelle Häuser von 1863 beherbergt – die Robbenstraße. Hier steht auch die einzige Ampel der Insel vor dem Café Famoos und zeigt an, ob das Lokal geöffnet oder geschlossen ist. Die Wangerooger sind stolz auf ihre Ampel – genau wie auf die Zulassung als Thalasso-Nordseeheilbad. Die Thalasso-Therapiewege rund um den Bade- und Burgenstrand bieten Entspannung für Urlauber.

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Norderney: Teezeremonie und Thalasso

Was es auf Wangerooge im Kleinen gibt, findet man auf Norderney im Großen. Die zweitgrößte Ostfriesische Insel nach Borkum bietet viel Natur für Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer. Sie können entlang gut ausgeschilderter Wege immer am Wasser entlang oder auch durch formvollendete Dünen radeln. Wenn Sie zu Fuß unterwegs sind, können Sie zum Beispiel ein Schiffswrack im Osten der Insel besuchen: Der Heringslogger strandete dort 1967 und liegt bei Ebbe im Trockenen. Bei Flut sollten Sie sich jedoch vor dem schnell steigenden Wasser in Acht nehmen.

Für eine gemütliche Einkehr werden Teezeremonien angeboten. Der Ostfriesentee wird auf einem Stövchen serviert und mit Kandis und Sahne, die das Wolkje (Wölkchen) bildet, genossen. Norderney hat auch drei Thalasso-Plattformen. Auf diesen können Sie alles Wissenswerte über die Meeresklima-Behandlung auf Lerntafeln erfahren. Norderney hat eine über 200-jährige Geschichte im Bereich Thalasso, und deshalb steht hier das größte Thalassohaus Europas, das bade:haus norderney.

Borkum: Hochseeluft und Sanddorn-Schnaps

Borkum ist die größte und westlichste der Ostfriesischen Inseln und liegt etwa zwei Fährstunden von Emden auf dem Festland entfernt. Sie ist neben Helgoland die einzige deutsche Insel mit echtem Hochseeklima, also pollenarmer jodhaltiger Luft. Dazu gibt es hier lange Strände, das Watt, weite Dünenlandschaften, Wald und Heide.

Auf Aktive warten 130 Kilometer Wander- und Radwege. Eine längere Pause können Sie zum Beispiel an der Seehundbank am Nordbad einlegen oder am Greune Stee, einer Landschaft voller Teiche und Wäldchen. Natürlich sind auch die Leuchttürme einen Besuch wert, besonders der noch genutzte Neue Leuchtturm. Anders als der Name vermuten lässt, ist er mit Baujahr 1879 recht alt.

Im Heimatmuseum Dykhus können Sie mehr über die Geschichte Borkums erfahren. Auch hier gibt es ein vollständiges Pottwalskelett zu sehen. Der Walfang spielte im 18. Jahrhundert eine große Rolle auf der Insel und brachte ihr Reichtum, bevor der Tourismus begann und Borkum 1850 zum Seebad wurde. Kulinarisch ist Sanddorn das Aushängeschild der Insel. Es gibt ihn als Schnaps, Grog, Buttermilch, Marmelade oder auf der Torte. Bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt sind die Milchbuden an den Stränden.

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Terschelling: Ruheort und Vogelparadies

Terschelling mit weniger als 5000 Einwohnern gehört nicht zu den meistbesuchten Inseln vor der niederländischen Küste. Das ist bedauerlich, aber auch gar nicht schlecht, denn hier finden Sie oft unberührte Natur. Die Landschaft aus Seen, Dünen, Wäldern, Wiesen, Heidegebieten und Sümpfen ist überraschend abwechslungsreich. Dazu kommen natürlich die Strände. Ein besonderes Highlight ist das Naturschutzgebiet Boschplaat im Osten. Hier leben und brüten etwa 80 verschiedene Vogelarten, darunter Austernfischer, Kormorane, Löffler und verschiedene Schwalben.

Die Fähre von Harlingen nach Terschelling braucht zwei Stunden, das Schnellboot schafft die Strecke in 45 Minuten. West-Terschelling, der Hauptort der Insel, ist angenehm beschaulich. Hier finden Sie pittoreske Backsteinhäuser, hübsche Cafés und kleine Geschäfte. Westlich des Dorfs beginnen die Dünen. Vom Aussichtspunkt Seinpaalduin haben Sie den besten Überblick. Dort sehen Sie auch den 55 Meter hohen Leuchtturm Brandaris, der auf das Jahr 1594 zurückgeht und somit der älteste der Niederlande ist.

Texel: Eine perfekte Familieninsel

Die größte Nordseeinsel der Niederlande gehört den Schafen. Es wird gesagt, dass im Sommer mehr Schafe als Menschen auf der Insel leben. Eine andere Zahl, die für Besucher interessant ist, ist die Anzahl der Sonnenstunden im Jahr – Texel hat mit 1690 Stunden den niederländischen Rekord.

Im Hauptort Den Burg finden Sie Unterkünfte und von dort aus können Sie die 30 Kilometer langen Strände und 140 Kilometer Radwege erkunden. Auf Texel gehört ein Fahrrad einfach zum Urlaub dazu. Auf jeden Fall sollten Sie die Dünen im Südwesten im Naturschutzgebiet De Hors besichtigen. Besonders schön ist es hier im Mai und Juni, wenn die Orchideen blühen. Im bekannteren Nationalpark De Slufter sprießen im Juli und August Strandflieder und Grasnelken.

Das Inseldorf Oosterend bietet eine idyllische Kulisse mit teilweise bewachsenen Backsteinhäuschen. Für den besten Ausblick steigen Sie auf den 45 Meter hohen Leuchtturm. Besonders spannend für Kinder sind die Schiffsfahrten zu den Robbenbänken von Oudeschild in der Hauptsaison.

Jetzt liegt es an Ihnen, die schönste Insel des Wattenmeers für Ihren Nordsee-Urlaub auszuwählen.