Eine Hirntumor bei einer Katze kann verschiedene Symptome hervorrufen, die auf eine Erkrankung hinweisen. Diese Symptome hängen unter anderem von der Lage des Tumors im Gehirn und seiner Ausdehnung ab. Leider treten Warnzeichen wie Sehstörungen oder Krampfanfälle oft erst in einem späten Stadium der Krankheit auf, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Wenn mittelalte oder ältere Katzen plötzliche oder andauernde Ausfallserscheinungen im Gehirn aufweisen, sollte auch immer an einen Gehirntumor gedacht werden.
Obwohl Hirntumore bei Katzen seltener auftreten als beim Hund, sind sie nicht weniger gefährlich. Es wird von 3 bis 4 Fällen pro 100.000 Katzen berichtet. Ein kritischer Punkt bei Hirntumoren ist, dass sie oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert werden. Oft befinden sich die Tumore an ungünstigen Stellen im Gehirn, was eine Operation schwierig oder unmöglich macht. Die häufigsten Tumore bei Katzen sind Menigeome, und meistens sind ältere Katzen im Alter von 10-12 Jahren betroffen.
Um einen Hirntumor frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, aufmerksam auf die entsprechenden Symptome zu achten. Diese Symptome sind oft subtil und untypisch. Je früher die Symptome richtig interpretiert werden, desto besser sind die Chancen auf eine vielversprechende Behandlung.
Verhaltensverändernde Symptome
Je nach Lage des Tumors kann sich das Verhalten Ihrer Katze allmählich verändern. Diese Veränderungen können je nach Lage im Gehirn mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Häufig beobachtet man zum Beispiel lethargisches oder apathisches Verhalten. Katzen, die zuvor sehr anhänglich waren, lassen sich dann kaum oder gar nicht mehr berühren, zittern oder werden aggressiv. Auch das umherwandern oder das Pressen des Kopfes gegen Wände oder Gegenstände sind Anzeichen für eine Erkrankung.
Beeinträchtigung des Sehvermögens
In vielen Fällen drücken die Tumore im Gehirn auf den Sehnerv. Typisch für Katzen mit einem Hirntumor ist zum Beispiel, dass sie ihr Futter nicht aus dem Napf essen, weil sie Teile davon aufgrund der Beeinträchtigung ihres Sehvermögens nicht sehen können. Eine allgemeine Beeinträchtigung des Sehvermögens oder ein plötzlicher Verlust der Sehkraft können ebenfalls ein Hinweis auf einen Tumor sein.
Weitere Symptome
Die Liste der Anzeichen für einen Hirntumor bei Katzen ist lang. Dazu gehören zum Beispiel epileptiforme Anfälle oder Krampfanfälle. Auch zucken die Gliedmaßen zeitweise unkontrolliert oder die Katzen zeigen plötzliche Lustlosigkeit an Spiel und Bewegung. Aufgrund der Tumorschwellung können die Katzen auch Kopfschmerzen haben und meiden daher die Zuneigung ihres Besitzers.
Aufmerksamkeit ist gefragt
Viele dieser Symptome sind gut versteckt. Daher ist bei Verdacht auf einen Gehirntumor besonders aufmerksames Handeln gefragt. Sie können beispielsweise seitliche Bewegungen machen und beobachten, ob Ihre Katze darauf reagiert. Wenn sie nicht darauf reagiert, obwohl sie normalerweise in ihrem Blickfeld liegen würden, sind das weitere Anzeichen. Um Gewissheit zu erlangen, ist ein Besuch beim Tierarzt oder in einer Tierklinik unumgänglich.
Hilfsmittel für die Diagnose
Nachdem der Tierbesitzer den Tierarzt über auffälliges Verhalten informiert hat, wird dieser eine gründliche neurologische Untersuchung durchführen. Es kann hilfreich sein, wenn der Besitzer während eines Anfalls ein Video mit seinem Handy aufnimmt. Durch das Betrachten dieser Aufnahmen können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Machen Sie sich trotz der Anspannung während eines Anfalls keine Sorgen, ein Video zu machen.
Es ist auch ratsam, eine großzügige Blutuntersuchung durchzuführen, um Anfallserscheinungen aufgrund einer Infektion auszuschließen. Erfahrene Tierärzte können durch die Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) möglicherweise weitere Informationen erhalten.
Bei Verdacht auf einen Gehirntumor empfiehlt der Tierarzt in der Regel eine MRT oder CT, um das Ausmaß der Tumorveränderung festzustellen.
Behandlungsmöglichkeiten bei einem Hirntumor der Katze
Aufgrund der Größe und Lage des Tumors wird in vielen Fällen keine Operation empfohlen. Stattdessen werden zur Linderung der Symptome normalerweise kortikoidhaltige Medikamente und Antiepileptika verschrieben.
Eine Strahlentherapie kann die Überlebenszeit der Katzen erheblich verlängern. Dies wurde kürzlich in einer Veröffentlichung von Körner et al. festgestellt.
Die dendritische Zelltherapie ist eine erprobte Behandlungsmethode bei Hirntumoren von Katzen. Bei weiteren Informationen können Sie sich gerne an uns wenden.
Quellen:
- Körner M et al. (2019): Strahlentherapie bei intrakraniellen Tumoren bei Katzen mit neurologischen Symptomen, J Fel Surg 21 (8): 765-771
- Forterre F, Davies F (2022): Gehirntumoren bei Katzen, in: Kessler M Kleintieronkologie 4. Aufl, Stuttgart, 717-719